10 Jahre zu spät, ich weiß, aber besser spät als nie. Im nachfolgenden
Tagebuch
finden Sie von Gabi aufgezeichnete Ereignisse, die zu klein sind, um daraus große Geschichten zu machen, aber doch zu wichtig, um sie irgendwann ganz zu vergessen.
So geht's zu in Guntersdorf (am besten
von unten nach oben lesen):


Mittwoch, 10.9.14 Umweltschutz kann viel schmerzhafter sein als Tierschutz. Vor Entsorgung einer Sprayflasche, die noch voll, deren Inhalt aber abgelaufen war, wollte ich diese Flasche pflichtgemäß entleeren. Zu diesem Behufe versuchte ich, mittels eines Schraubenziehers das Feststellventil oben an der Flasche niederzudrücken, das Ventil klemmte ein wenig. Wie zu erwarten war, bin ich mit dem Schraubenzieher abgerutscht und hab ihn mir in den Daumen gerammt. Ich weiß aber nicht, was schmerzhafter war: der Daumen oder die Erkenntnis, dass ich es hab kommen sehen, aber zu doof war, es zu verhindern.
Dienstag, 9.9.14 Heute hatte ich ein wirklich erheiterndes Telefonat: Eine Mitarbeiterin eines Call Centers rief an und wollte mir die kostenpflichtige Eintragung in irgendein Online-Verzeichnis aufschwatzen. Der bisherige Eintrag war gratis, künftig jedoch würden Gebühren anfallen. Aber immerhin - so die tapfere Mitarbeiterin dieses sogenannten "Outbound Call Centers" ("tapfer" deswegen, weil es ja wirklich arme Schweine sind, die den ganzen Tag am Telefon verkaufen müssen, und das vermutlich rein auf Provisionsbasis) - immerhin also, hätten wir davon ja ungeahnte Vorteile, nämlich dass wir im Internet auch auffindbar bleiben würden.
Ich sagte ihr, dass wir nirgends, also wirklich GAR NIRGENDS gegen Gebühr eingetragen werden wollen, und habe das offenbar so entschieden und glaubhaft rübergebracht, dass ihr nur noch blieb, ins Telefon zu schnappen:
"Gut, dann lösch ich Sie aus dem Internet!"
Ist doch süß, oder?!
Sonntag, 7.9.14 Auch wenn er nur ein kleines Reich zu befehligen hat, so hat der König eines kleinen Tierheims doch einige treue Untertanen, die ihm hingebungsvoll huldigen: Gibson, heute, draußen in der Sonne an der Wasserschüssel, hat gerade getrunken. Auf der einen Seite neben ihm steht Flicka, die ihm das Ohr putzt, auf der anderen Seite leckt Wicka ihm die Lefze. Und er muss natürlich tun, als würde er diese Liebesdienste gar nicht bemerken. Das turnt die Mädels dann noch mehr an.
Samstag, 6.9.14 Große Überraschung gestern Abend auf SAT1: Annemarie und Wayne Carpendale haben in der Spiele-Show "Die perfekte Minute" einen Gewinn von 25.000 Euro erkämpft, für ihre Initiative "hand2hold" und für Tierfreunde Niederbayern! 5.000 Euro gehen an uns! Anne und Wayne, habt herzlichen Dank dafür, Ihr seid super!
Mancher fragt sich nun vielleicht, wie das kommt, warum die Carpendales uns bedacht haben, ja woher sie uns überhaupt kennen? Die Antwort lautet wieder mal "Susanne"!
Ich kann gar nicht alles aufzählen, was Susanne seit ihrer ersten Kontaktaufnahme im April 2010 uns schon Gutes getan hat! Wann immer sie sich - trotz anstrengendem Job - Zeit abzwacken kann, kommt sie aus München hierher und rackert sich ab. Während andere Leute ihres Alters die Sonntagnachmittage auf der Leopoldstraße im Straßencafé verbringen, ist Susanne hier, Hunde bürsten, Decken ausschütteln, Fenster putzen und was halt an Arbeit so anfällt. Eine große Freude ist ihr dabei, wenn sie uns damit etwas Freizeit ermöglicht und wir mal ohne Zeitdruck mit unseren eigenen Hunden was unternehmen können. Da springt schon mal ein ganzes Wochenende heraus, an dem Susanne uns wegschickt, und Lynn und ich ziehen dann mit Sissie, Leni und Lucas samt Wohnmobil los und brauchen uns um die Hunde in Guntersdorf keine Sorgen zu machen. Susanne hat alles im Griff. Und sie macht dabei noch zahllose tolle Fotos, mit denen sie die Facebook-Seite am Laufen hält. Hunde transportieren, zur Tierklinik fahren, auch wochentags mal aushelfen, wenn's brennt - Susanne macht vieles möglich, auch abends nach der Arbeit. Sie nimmt ein frisch operiertes Doggenbaby in Pflege und lässt sich klaglos das Herz brechen, wenn sie es wieder hergeben muss. Sie hat immer ein offenes Ohr für unsere Tierheim-Sorgen und prima Ideen, wie man das eine oder andere Problem lösen kann. Sie ist diplomatisch, besonnen und klug; wenn ich was im Schilde führe, weiß sie es meist schon, bevor es mir selbst so recht bewusst ist. Susanne freut sich herzlich über unsere Erfolge, und sie weint mit mir, wenn der Kummer mal wieder gar zu groß ist.
Nicht mal das Ambiente in unserem kleinen Tierheim kommt zu kurz: Sie hat damals vor drei Jahren die Renovierung durch den Fernsehsender Vox nicht nur angeleiert, sondern auch begleitet und "gelenkt". Und da heuer das Haus schon wieder eine Aufhübschung brauchen konnte, schickte Susanne uns fort und organisierte klammheimlich die nötigen Arbeiten. Hierfür geht der Dank natürlich auch an Elke, Ruth, Sabrina und Tina, ohne deren Riesen-Einsatz das nicht möglich gewesen wäre!
Und dabei gibt es bis heute ein großes Geheimnis um Susanne. Wir wissen nämlich nicht, wer sie seinerzeit zu uns geschickt hat.
Susanne hatte damals, noch bevor sie etwas von der Existenz unseres kleinen Tierheims wusste, in einer Münchner Zeitung eine Anzeige geschaltet, dass sie kostenlos Hundesitting anbietet - bevorzugt für Doggen. Daraufhin erhielt Susanne eine Nachricht via Mailbox, allerdings so zerstückelt, dass sie den Namen der Anruferin nicht verstehen konnte, es war nur gerade so viel zu hören, dass sie sich doch mal bei "Tierfreunde Niederbayern melden" solle, die hätten auch Doggen. Ja, und so kam es, dass Susanne uns gefunden hat. Aber wir haben nie herausgefunden, wer die Anruferin war. Ich persönlich bin ja davon überzeugt, dass es ein himmlischer Engel war, der sie angerufen hat, aber dabei seinen Namen natürlich nicht preisgeben durfte.....
Freitag, 5.9.14 Nun war sogar "Das perfekte Dinner" auf Vox vegan, komplett, die ganze Woche lang. Jetzt geht's aber wirklich ab. Klasse!
Donnerstag, 4.9.14 In einem früheren Live-Programm erzählte Martin Rütter mal, dass seine Golden Retriever Hündin ihre Futterschüssel in 15 Sekunden leeren konnte.
PAH!!! Darüber kann unser 40 kg-Labrador Billie nur müde lächeln. Er schafft seine Schüssel in 9 Sekunden! Ich hab's gestoppt.
Billie möchte an dieser Stelle aber betont haben, dass er nur deswegen so schnell ist, weil er VIEL ZU WENIG zu essen bekommt!

Freunde aus Italien waren gestern hier. Wir hatten ihnen vor Jahren mal eine Tüte von unseren großen Walnüssen mitgegeben. Einige davon haben sie nicht aufgefuttert, sondern eingepflanzt. Und nun hat unser Walnussbaum quasi ein Kind in Italien rumstehen, es ist schon eineinhalb Meter groß.
Wer schon mal bei uns war, kennt unseren Walnussbaum, der praktisch den gesamten Hof dominiert (Foto). Wahrscheinlich ist er ein Walnussbaum-Mutant, weil ich sonst noch nirgends ein so prächtiges Exemplar seiner Gattung gesehen habe. Die Krone hat einen Durchmesser von 13 Metern. Mit seinem tiefen, kühlen Schatten konnten wir diesen Sommer allerdings nicht viel anfangen....

Mittwoch, 3.9.14 Und gleich noch eine gute Nachricht, von der Lynn berichtet:
Lynn arbeitet ja wochenweise als Hundetrainerin im Hundesporthotel Wolf in Oberammergau, schon seit über 10 Jahren. Dort im Hotel Wolf gab es all die Jahre in der Menüauswahl fürs gemeinsame Abendessen der Kursteilnehmer von drei möglichen Hauptgerichten schon immer auch ein vegetarisches Gericht. Jetzt haben sie aufgerüstet: Man kann nicht nur aus drei, sondern aus vier Hauptgerichten wählen, dabei eines vegetarisch und eines vegan!
Die vegane Bewegung ist doch im Grunde die einzig mögliche Antwort auf die unvorstellbare Grausamkeit, mit der die "Nutztiere" (was das schon für ein Wort ist!) ausgebeutet werden.
Und jetzt verrat ich Euch noch ein Geheimnis: Wenn ich wenig Zeit habe für die Schreibtischarbeit, die Mails, die Website und das Tagebuch, dann manchmal auch deswegen, weil ich vegane Rezepte am ausprobieren bin. Und was es da heutzutage alles an Ideen, Zutaten und Möglichkeiten gibt, hat nichts, aber auch rein gar nichts mehr mit Askese zu tun!
Freitag, 29.8.14 Diesmal waren es sogar mehr als 5 Monate ohne neue Tagebucheinträge. Und wiederum tut es mir natürlich leid! Ich werde mich bessern!!!
Ich hatte immer abgewartet, bis ich als Wiedereinstieg in meine Aufzeichnungen eine besonders gute Nachricht zu bieten hätte. Als da in Aussicht waren:
Gerds Vermittlung. Seit Mai ist er im neuen Zuhause. ABER es läuft noch nicht so wirklich rund dort. Nach allen möglichen Anlaufschwierigkeiten hat er sich nun darauf versteift, dass er nicht alleine gelassen werden möchte. Wenn doch, jault er die Nachbarschaft zusammen. Einige haben sich schon beschwert. Ist also noch lange nicht in trockenen Tüchern mit dem Gerd.
Gibsons Pfote. Es gibt immer wieder mal Fortschritte, es bildet sich etwas, das man mit viel Wohlwollen als "Vorstufe von Haut" bezeichnen könnte, ABER dann löst sich alles wieder ab - und wir sind wieder um Wochen zurückgeworfen. Wie gerne hätte ich hier verkündet "Wunde ist zu, wir brauchen keine Verbände mehr!", aber leider ist es noch nicht soweit. Vielleicht wird's ja noch....
Aber wenigstens eine gute Nachricht gibt's heute doch: Billie war auf der Waage, er hat 3,5 Kilo abgenommen!!! Spitze Zungen (in diesem Fall jene von Sylvia) jedoch sagen, Billie 3,5 Kilo weniger - das ist, "wie wenn ein LKW eine Zierleiste verliert"! Tststs....
Einträge seit 30.3.14 sind nachgeholt!
Sonntag, 24.8.14 Mei, was war es heute wieder für ein schönes Sommerfest! Rundum einfach nur als "perfekt" zu bezeichnen.
Fotos hier.... (Datenbank öffnet in neuer Seite)
Susi, Conny und Susanne sind als erste schon am Freitag zum Helfen gekommen. Sabrina, Heike, Sandra und Elke am Samstag, so waren auch die Vorbereitungen sehr entspannt. Michi, unser "Kaffee-Mann", war heuer urlaubsbedingt leider verhindert, aber wir hatten Glück und konnten uns im Nachbardorf von der Katholischen Landjugend eine Riesen-Kaffeemaschine ausleihen, mit der man 70 Tassen Kaffee auf einmal brühen kann; das Ding sieht aus und macht auch Geräusche wie ein UFO, produziert dabei aber prima Kaffee!
Das Gesamtergebnis an Spenden dieses Tages kann sich auch sehen lassen: 2.148,75 Euro! Dabei ist auch eine Extra-Spende von "Unser kleines Warenhaus", überbracht von Irene, in Höhe von 500 Euro. Vielen herzlichen Dank an alle! Nicht nur für die Spenden, sondern für die Hilfe, den Besuch, die Mitbringsel, Speisen und Kuchen, das Interesse, die gute Laune und die Zeit, die Ihr uns und den Hunden geschenkt habt!
Sonntag, 27.7.14 Elke, Ruth, Sabrina, Susanne und Tina haben von Freitag bis heute unser Heim renoviert - klammheimlich! Die ganze Story und wie schön alles geworden ist findet Ihr hier..... (öffnet in neuer Seite)
Freitag, 20.6.14 Alles hat so gut ausgesehen für Nellie. Als sie vor vier Monaten in ihr neues Zuhause umgezogen ist, waren die unangenehmen Dinge alle erledigt: Ellbogen-OP, Zähne saniert.
Und nun ist sie an Magendrehung gestorben. Die rasende nächtliche Fahrt zur Tierklinik konnte sie nicht mehr retten. Wir fühlen mit ihrer Familie, die sie bitter vermisst!
Mittwoch, 11.6.14 So etwas passiert ganz selten, sollte aber eigentlich GAR NICHT vorkommen: Gestern  Abend nach dem Verteilen des "Betthupferls" hab ich dummerweise die Pansentüte vergessen und auf dem Tisch im Flur liegenlassen (statt sie in der Speisekammer sicher wegzusperren). Die Hunde konnten sich ungestört darüber hermachen, während ich beim Zähneputzen war. Als ich aus dem Bad kam, fiel mir als erstes auf, dass die Hunde sehr beschäftigt waren, eilten zwischen Wohnzimmer und Flur oder zwischen Schlafzimmer und Flur hin und her, andere wieder liefen vom Flur raus auf den Hof, die Köpfe gesenkt, die Schnauzen so von mir abgewandt, dass gleich klar war, sie versuchten etwas vor mir zu verbergen. Sternförmig bewegten sie sich immer wieder auf ein Zentrum zu, nämlich zum Tisch im Flur, zogen jeder eine Stange Pansen aus der Tüte, um dann einzeln in stillen Ecken zu verschwinden, wo sie diesen Göttlichsten aller Genüsse ebenso still wie hastig verschlangen. Wortlos schienen sie übereingekommen zu sein, dass absolute Lautlosigkeit am zielführendsten wäre, und das Ziel war klar: Die Tüte leeren, bevor die Alte was merkt. Kein Drängeln oder Schubsen, kein Knurren oder gar Keifen, denn das hätte mich vorzeitig aus dem Bad geholt. Als ich sie ihnen wegnehmen musste, war die Tüte fast leer. Sie hatten ordentlich abkassiert. Und es sei ihnen vergönnt, denn so viel Pfiffigkeit und strategische Schläue muss schließlich belohnt werden!
Dienstag, 27.5. bis Samstag, 7.6.14 Urlaub!!! Um niemanden zu langweilen, gibt es hier nur ein Strand-Foto.
Mittwoch, 7.5.14 Wir bleiben gleich am Wasser, heute an der Vils: Entenmütter paddeln herum mit ihren Küken im Schlepptau. Schilf wiegt sich im Wind. Seerosen mit riesigen Blättern. Idyllisch? Nein, gar nicht. Auf den Seerosenblättern dümpelt Müll. Leere Coladosen, Zigarettenschachteln, Keks- und Bifi-Packungen. Plastik hat keine Halbwertszeit, es zersetzt sich - in 500 Jahren oder so.
Aber man rauft sich ja gern die Haare, hysterisch, wegen Hundekot. Der ist wenigstens biologisch abbaubar! (Zugegeben, ich mag's auch nicht, wenn auf den Spazierwegen überall die Hundehaufen herumliegen. Ich sammle "meine" Haufen akribisch ein. Aber ich mein ja nur...)
Montag, 5.5.14 Sissies Badesaison neigt sich langsam wieder dem Ende zu. Sie geht ja am liebsten dann ins Wasser, wenn das Thermometer unter Null oder zumindest nicht über 10 Grad plus anzeigt. Ich kann mich an eine Winternacht in München erinnern, es pfiff ein so eisiger Wind, dass ich mir den Mantelkragen über die Ohren hochziehen musste, sonst wären die mir abgefallen. Eiskristalle peitschten mir in die Augen. Eigentlich hätten mich keine zehn Pferde von Gerdis gemütlichem Sofa runterziehen können, ich bin wirklich-wirklich nur wegen Sissie in den Park gegangen! Und was macht sie? Hoppst munter voraus, den Weg runter - und PLATSCH in den Petuelkanal! Kommt zurück und schüttelt sich fröhlich Halbgefrorenes aus dem Fell. Sie wird dann nach dergleichen Eskapaden auch nicht krank, glücklicherweise, denn daran hindern könnte ich sie eh nicht. Aber wenn's so richtig heiß ist, so ab 30 Grad, kriegt sie keiner mehr ins Wasser, no way!
Sonntag, 30.3.14 Jetzt, wo es langsam Richtung Frühling geht, trägt man ja wieder öfters fersenfrei, also die hinten offenen Schlappen. Und Ihr glaubt nicht, wie oft ich zerkratzte oder gar blutige Fersen habe, weil die Bande so "nah auffährt", dass sie mir hinten in die Schuhe treten und mit ihren Krallen die Haut aufstechen! Stichwort "Individualdistanz", man könnte meine ja auch mal respektieren....
Montag, 10.3.14 Mehr als vier Monate keine Einträge, das tut mir leid, liebes Tagebuch! Irgendwie ist die Zeit davongelaufen, jeder einzelne Tag zu kurz. Und mit fortschreitendem Alter wird man ja auch nicht gerade effizienter....
Die wichtigsten Dinge sind nun nachgetragen, neue Einträge seit 30.10.13.
Dienstag, 25.2.14 Pagans Weg war heute zu Ende.
Unser Dank gilt Euch allen, die Ihr uns mit Spenden und Patenschaften unterstützt. Nur Ihr macht es überhaupt möglich, dass wir uns um Hunde wie Pagan so intensiv kümmern können.
Und so traurig es auch macht, dass er nicht mehr bei uns ist, so froh bin ich über die folgende Begebenheit:
Wegen Sissies Geburtstag mit Leckerei und Völlerei für alle, dachte ich gestern Abend, dass es besser kein "Betthupferl" mehr geben sollte, das heißt der allabendliche Pansen fällt aus. Da gibt es zwar viele lange Gesichter, aber manchmal ist es eben besser so.
Pagan jedoch wollte das gestern gar nicht glauben, hat keine Ruhe gegeben und immer wieder gefragt, ob ich mir das nicht doch noch anders überlegen könnte: Er möchte soooo gerne sein Stück Pansen haben.
Dann hab ich ihm als einzigem noch eine Stange getrockneten Pansen geholt und ihm heimlich zugesteckt.
Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, war, dass es das letzte sein würde, was er in seinem Leben isst. Der Gedanke, dass er nicht vergeblich gebettelt und schließlich bekommen hat, was er so sehr haben wollte, tröstet mich....
Montag, 24.2.14 Wir feiern Geburtstag: Sissie ist acht Jahre alt - und kein bisschen weise....
Mal wieder Nachricht von Gibsons Pfote: Trotz wöchentlicher Besuche und Hilfe von Heidemarie und deren Erfahrung in Wundmanagement ist es ein stetes Auf und Ab. Mal sieht es aus, als würde von den Rändern her gesundes Gewebe über die Wundfläche wachsen, schon löst sich nach wenigen Tagen das mühsam Herangezüchtete wieder ab und die Wunde blutet und nässt.
Glücklicherweise gibt es immer wieder mal einen Silberstreif am Horizont: Vor vier Tagen hat sich über eine Freundin von Susanne eine Hautärztin unserer Sorgen angenommen. Diese Ärztin meint (wie übrigens auch Heidemarie), da die Wundoberfläche sich ständig verändert und umbaut, müsste eine Heilung, also ein wie auch immer gearteter Verschluss der Wunde möglich sein.
Die Behandlung ist nun umgestellt auf Salbe und Jodbäder. Wir hoffen (und verbinden) also weiter....
Dienstag, 11.2.14 Heute war ein Fernsehteam hier bei uns, das - auf Anregung und unter tatkräftiger Mitwirkung von Christine Theiss - einen Beitrag für's SAT1-Frühstücksfernsehen gedreht hat. Sendetermin steht noch nicht fest, geben wir aber rechtzeitig bekannt. Gerd wird "Hund der Woche" sein, und es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn es dann nicht auch endlich für ihn mit einer Vermittlung klappen würde. Gerd jedenfalls hat sich heute größte Mühe gegeben und Christine Theiss mit seinem Charme komplett eingewickelt. Ja, das kann er, wenn er will... (Foto....)
Das Team war mehr als acht Stunden hier und wurde die ganze Zeit von Flicka strengstens beaufsichtigt (Foto...); der Tag war lustig und kurzweilig, aber auch anstrengend. Das Alleranstrengendste jedoch war die Tatsache, dass vor fünf Tagen unsere Wäschetrockenmaschine den Geist aufgegeben hat. Und wie, bitteschön, soll man den Hof aufpolieren, wenn ungefähr 25 frisch gewaschene, aber noch nasse Hundedecken herumhängen?
Sonntag, 9.2.14 Im Dezember 2005 hab ich sie aus Ungarn geholt, die Dogge Sonja. Da sie ihr Leben von klein auf an der Kette verbracht hatte und ihre Beine kaum Bewegung hatten, waren sie krumm geworden (Foto....). Ehrlich gesagt, hatten wir der Sonja keine sehr hohe Lebenserwartung zugerechnet. Na, man kann sich ja mal täuschen: Es waren noch mehr als acht Jahre, in denen sie auf diesen krummen Beinen wacker durchs Leben gestapft ist.
Heute ist Sonja in Ines' Armen friedlich eingeschlafen. Sie war bis zum Schluss eine wilde und unbeugsame Hündin.
Freitag, 24.1.14 Und schon ist er wieder auf den Beinen, der tapfere Pagan. Er möchte bitteschön aus der Klinik abgeholt werden....
Mittwoch, 22.1.14 Kurz nach Mitternacht bin ich losgerast, mit Pagan in die Tierklinik - Magendrehung! Kurz bevor es losging, hatte er noch friedlich im Wohnzimmer auf dem Sofa gedöst, im Kreis seiner neuen Kumpels (Foto). Die diensthabende Tierärztin, die ich von unterwegs aus benachrichtigt habe, kannte Pagan vom letzten Klinikaufenthalt. Sie gab zu bedenken, ob man ihn wegen seiner Nierenproblematik überhaupt noch operieren solle - oder einschläfern. Die Entscheidung, so meinte sie, müsse sie aber mir überlassen; beides - Not-OP oder einschläfern - sei in seinem Fall gerechtfertigt. Und ich hab es mir einfach gemacht und die Entscheidung wiederum auf Pagan abgewälzt. Wenn er, sobald wir in der Klinik ankommen, noch selbständig aufsteht und mitgeht, dann will er kämpfen, und wir versuchen die OP. So haben wir es abgemacht, Pagan und ich.
Er stand schon auf, als ich auf den Parkplatz der Klinik eingebogen bin, und ist an meiner Seite zur Eingangstür gelaufen, das heißt doch wohl, er hat sich für's Leben entschieden. Und so soll es sein.
Montag, 20.1.14 Hart im Nehmen: Lynn war irgendwann Anfang Dezember gestolpert und mit dem Fuß auf eine Metallschiene geknallt. Sehr schmerzhaft. Ab und zu hat sie geklagt, dass der Fuß noch immer weh tut. Nun endlich, sechs Wochen später, war sie deswegen beim Orthopäden (wo man einen Termin ja auch nicht so auf die Schnelle bekommt .-)). Ergebnis: Ein Mittelfußknochen war gebrochen und ist zwischenzeitlich schon fast von selbst wieder zusammengewachsen.
Übrigens sind Mittelfußknochen eine "Sollbruchstelle bei Frauen mittleren Alters", hab ich jetzt gehört. Wir sollten also über Metallschienen und ähnliches sehr vorsichtig drübersteigen!
Freitag, 10.1.14

Abschied von Figo. Figo hatte das Glück, eine Familie zu finden, die sich nicht scheute, eine 11jährige Dogge aufzunehmen - mutig genug, sich einem vielleicht baldigen Abschied zu stellen. Dass die gemeinsame Zeit jedoch nur drei Wochen und zwei Tage dauern würde, konnte niemand ahnen. Denn eigentlich war er in guter Verfassung, als er in sein Zuhause umzog.
Unbemerkt hatte sich in seinem Hals ein Tumor breitgemacht, der ihm die Luft zum Atmen nahm. Und dann musste schnell entschieden werden - und schnell Abschied genommen werden.
Aber Figo hat diese 23 Tage sehr genossen, da hatte er noch einmal alles, was ein Hundeleben glücklich macht. Danke an Katrin und Marco, dass Ihr ihm das ermöglicht habt!
Und Figo möchte sicher, dass wir ihn so in Erinnerung behalten, wie er auf diesem Foto daherkommt: fröhlich lachend im Sauseschritt.

Mittwoch, 8.1.14 Pagan durfte heute nach Hause, er hat sich gut erholt. Aber leider wissen wir ja alle, dass Nieren unberechenbar sind....
Ich bin natürlich nicht alleine zur Tierklinik gefahren. Dabei waren auch noch Nelli (Röntgen der Ellbogen, muss operiert werden), Edi (bekam die Zähne saniert) und Negro (Röntgen, hat zwei alte, nicht behandelte Kreuzbandrisse und Spondylosen und bekam die Zähne saniert).
Freitag, 3.1.14 Pici ist "immer noch sehr anstrengend", schreibt seine Familie....
Donnerstag, 26.12.13 Ich habe Pagan am Montag gleich in der Klinik vorgestellt. Seine Nieren sind stark verändert und arbeiten kaum noch.
Da es ihm seither täglich etwas schlechter ging und er heute gar nicht mehr essen wollte, hab ich ihn am Abend in die Klinik gebracht. Er hängt am Tropf - und wir hoffen, dass man ihn, wenigstens für eine Weile, wieder auf die Beine stellen kann.
Bei einem Leben, wie Pagan es vermutlich hatte, zählt jeder einzelne gute Tag....
Sonntag, 22.12.13 Doggenrüde Pagan, der in Ungarn bereits wegen schwerer Nierenprobleme in stationärer Behandlung war, wurde nun entlassen. Da die Doggenrettung in Budapest keinen Pflegeplatz frei hat (und damit man ihm eine Unterbringung im Zwinger ersparen kann!), wurde er heute Nacht zu uns gebracht. Sein Zustand ist bedenklich, aber wir tun unser Möglichstes.
Mittwoch, 11.12.13 Um Sissie eine Freude zu machen und damit sie auf dem Weg der Besserung weiter zügig voranschreitet, hab ich sie heute mitgenommen nach München, Spaziergang im Englischen Garten. Da es doch winterlich kalt war, musste sie ein Mäntelchen anziehen, und los gings. Zum "Dank" für die aufopfernde Pflege und die vielen Sorgen, die ich mir die letzten Wochen um sie gemacht habe, ist dieses elende Weib dann samt Mantel (!) in den Schwabinger Bach gehüpft!
Aber es geht ihr jetzt Gott sei Dank nicht schlechter als am Morgen. Atmung normal, Temperatur bei 38,9. Sie ist schon ein verrücktes Huhn.... (und erinnert mich immer wieder an mich selbst im Teenager-Alter .-))
Montag, 9.12.13 Jeder von Euch kennt sicher auch so eine Situation: Im einen Moment ist noch alles in bester Ordnung, und nur einen Augenblick später ist "Feuer auf dem Dach".
Am Donnerstag, den 28. November, nachmittags, war Sissie plötzlich schwer krank, meine "unkaputtbare" Sissie! Wie aus heiterem Himmel schneller, gepresster Atem und Temperatur deutlich über 40. Der abendliche Besuch in der Tierklinik hat kein brauchbares Ergebnis gebracht, zwei Tage später zeigte das Röntgen eine böse Bronchitis. Die anschließenden Behandlungen, Medikamente, Brustwickel, Inhalationen haben aber nicht wirklich Besserung gebracht. Dass sie ernsthaft krank war, hat man schon daran erkannt, dass sie all das widerstandslos über sich ergehen ließ.
Letzten Freitag wurde Sissie nochmals in der Tierklinik vorgestellt, wo man sie kurzerhand stationär einbehalten hat. Der Atem ging immer noch zu schnell, die Röntgenaufnahmen wurden von mal zu mal schlechter. Ein CT hätte vielleicht Licht ins Dunkel bringen können, aber ihre Atemprobleme erlaubten keine Narkose. Erklärungsansätze gehen in Richtung "Aspirationspneumonie" (Sissie war einige Tage vor dem ersten Fieberschub in einen Teich geplumpst, möglicherweise hatte sie dabei Wasser in die Lunge bekommen).
Gestern ging es ihr von der Lunge her besser, dafür sind die Blutwerte entgleist. Aber sie fühlte sich dabei doch gut genug, dass sie den Tierärzten angeboten hat, auf der Tierklinik-Krankenstation die Visite zu übernehmen .-)
Ich durfte sie heute nach Hause holen. Es geht ihr besser, wenngleich sie noch meilenweit davon entfernt ist, wieder "mein Sargnagel" zu sein.
Dienstag, 3.12.13 Er war der wohl sanftmütigste aller Doggenbuben. Mons hat den Sommer und Herbst 2009 hier bei uns verbracht, bis Jochen ihn adoptiert hat. Dieses Dream Team gibt es seit heute nicht mehr. Mons ist tot. Hier ist mein persönliches Lieblingsfoto.... von diesem sehr besonderen Hund.
15.11.13 Obwohl erst 11 Monate alt, ist Doggenrüde Pici einer der ganz schwierigen Fälle. Bar jeglicher Fertigkeiten in Impulskontrolle und in der Annahme, er sei der "König der Welt", hampelt und trampelt (nämlich auf unseren Nerven) er herum, dass wir uns alle die Haare raufen. Wir haben es hier nicht geschafft, den Jungspund in die Gruppe zu integrieren. Sogar Hausmeisterin Sissie (die Rüden normalerweise gekonnt lässig auf die Plätze verweist) hat vor ihm das Weite gesucht.
Heute wurde er adoptiert, der Pici, von einem Ehepaar, das diese Herausforderung annehmen will. Wir warten gespannt auf Rückmeldung.....
Mittwoch. 30.10.13 Gibson musste heute früh 8 Uhr zur Augenlid-OP. Da die Fahrt zu dieser Augen-Tierarztpraxis am entlegensten Ende von München schon unter normalen Bedingungen zwei Stunden dauert, war die Frage, wie wir das zu Zeiten des morgendlichen Berufsverkehrs rechtzeitig schaffen sollen.
Also haben wir uns entschlossen, schon am Tag zuvor nach München zu fahren und die Nacht im Wohnmobil zu verbringen, der Gibson, die Sissie und ich. Die Hunde lieben solche Ausnahmezustände - und ich ehrlich gesagt auch.
Und die OP war erfolgreich; schon gegen Mittag konnten wir uns auf den Heimweg machen.
Dienstag, 29.10.13 Und wieder musste einer gehen: der Tiger von Eschnapur (auch genannt "Schnappi" bzw. später der "Tiger von Iserlohn") ist am letzten Samstag einigen seiner Brüder und Schwestern zur Regenbogenbrücke gefolgt (siehe auch unten, Eintrag vom 23.7.13). Conni und Bernd, wir fühlen mit Euch!
Montag, 28.10.13 Nun ja, so ganz ohne Brüche ist unsere momentane Glücksträhne nun auch wieder nicht:
Figo wurde am Samstag abgeholt, und heute früh war er schon wieder zurück. Figos "Interims-Besitzerin" berichtete, dass er von Samstagnachmittag bis Montagfrüh nicht zur Ruhe kam, hechelnd und zitternd alles verweigerte, weder die 2 (!) Stufen zur Terrasse, noch den Fliesenboden im Haus betreten wollte.
Und in seinem Alter machten wir alle uns Sorgen, ob er eine Fortführung des Versuchs oder auch nur einen weiteren Tag in solchem Stress schadlos überstehen würde.
Als er heute Vormittag zurückkam, ließ er sich in die Sabro-Kudde plumpsen und schlief durch bis abends 23 Uhr, erst dann waren Lebensgeister und Appetit zurück.
Dienstag, 22.10.13 Rolf (Figos Physiotherapeut) war heute nochmals zur Behandlung hier, vielleicht zum letzten Mal, weil Figo voraussichtlich am kommenden Samstag in sein neues Zuhause am Tegernsee übersiedeln darf!
Aber was ich eigentlich erzählen wollte: Als Rolf Gibsons Pfote gesehen hat (hier ein aktuelles Foto) und ich ihm von meinen Nöten mit der nichtheilenden Wunde erzählt habe, sagte Rolf, dass seine Frau als Krankenschwester eine Zusatzausbildung in Wundmanagement hat.
Rolfs Frau Heidemarie und ich haben uns dann gleich telefonisch in Verbindung gesetzt, ich habe ihr die gesamte Fotodokumentation des Heilungsverlaufs dieser Pfote geschickt. Am Montag will Heidemarie zu uns kommen, sich die Pfote mal im Original anschaun. Und dann bekomme ich Behandlungspläne, jeweils neu abgestimmt auf momentanen Zustand und Heilungsverlauf.
Bisher konnten mir ja auch die Tierärzte nicht wirklich weiterhelfen. Sie haben eben kaum Erfahrungen mit chronischen Wunden und nur ratlos mit den Schultern gezuckt.
Die viele Hilfe, die ich aus der Humanmedizin bisher bekommen habe (Heidi, Petra und meine Hausärztin), war oft schwierig umzusetzen, weil ich die Gewebsbildung mangels Erfahrung oft nicht so recht einschätzen konnte. Was da auf der Wunde schliert - ist das nun neues Zellgewebe oder eine aufkeimende Infektion? Da war ich oft arg ratlos (und verzweifelt)!
Aber jetzt - mit Heidemarie an meiner Seite - hab ich wieder Hoffnung, dass es doch eines Tages gut wird und Gibson keine Verbände mehr braucht.
Donnerstag, 17.10.13 Heute an seinem 11. Geburtstag hat Figo endlich den schon lange geplanten Besuch seines persönlichen Physiotherapeuten bekommen. Rolf Kleeberg (der die Behandlungen übrigens kostenlos macht, danke dafür!) war erstaunt über den guten Gesundheitszustand von Figo. Natürlich ist da das eine oder andere Zipperlein, auch die Hinterbeine sind nicht mehr so richtig als "athletisch" zu bezeichnen. Aber für dieses Alter (das ja nur ganz wenige Doggen überhaupt erreichen und Figo wohl auch nur, weil er eine eher kleine Dogge ist) wirklich erstaunlich und vor allem erfreulich.
Und als weiteres Geburtstagsgeschenk hat eine Interessentin für Figo angerufen. Na, wenn das alles zusammen kein Grund zum Feiern ist?!?
Dienstag, 15.10.13 Heute war ich mit Gibson und Armani in München beim Augen-Tierarzt (außerdem noch bei verschiedenen Leuten Sachen abliefern, Flohmarktsachen wegbringen, Sachspenden und Futter abholen, erholsam war der Tag nicht gerade - mit Ausnahme des Spaziergangs mit Sissie im Englischen Garten!), also beim Augen-Tierarzt kam heraus: Gibson muss wegen Rolllid operiert werden, und Armani hat grauen Star, weit fortgeschritten, braucht ebenfalls eine Operation.
Montag, 14.10.13 Immer wieder erstaunlich ist der erbitterte Krieg, der zwischen Hunden und Igeln seit Menschengedenken geführt wird.
Jetzt, wo die Igel noch eiligst in sich reinstopfen, was geht, sind sie natürlich ab der Dämmerung unterwegs auf Nahrungssuche. Wenn dann in die Stille des Feierabends hinein draußen gebellt wird, und zwar schrill und in heller Wut, dann wissen wir, dass wir wieder einen Igel auf die Schaufel nehmen und vom Grundstück wegtragen müssen. Ab und an bringen die Hunde auch eine dieser widerspenstigen Kugeln ins Wohnzimmer. Und da es elend weh tun muss, so einen kiloschweren Brocken mit nadelspitzen Stacheln im Maul herumzutragen, ist es kein Wunder, dass die Friedensverhandlungen zwischen den Parteien so gar nicht in Gang kommen.
Samstag, 12.10.13 Anlässlich des Fotos zum Eintrag vom 7.9.13 (hier nochmals....) haben wir uns darüber unterhalten, dass nicht wenige Doggen für ihr Leben gerne posen und möglichst im Mittelpunkt stehen. Bei uns nennt man solche Geschöpfe etwas despektierlich eine "Rampensau". Die größte von allen war wohl meine Kunigunde, von 1998 bis 2006 die Grande Dame an meiner Seite. Kunigunde brauchte Applaus und Rampenlicht wie andere Leute die Luft zum Atmen.

Kunigunde und ich waren mal für eine Woche im Wellness-Hotel mit angeschlossenem Vierbeiner-Reha-Zentrum in Bad Wildungen (Foto). Da wurde zufällig gerade ein Kabel 1-Fernsehbeitrag über diese tiermedizinische/physiotherapeutische Einrichtung gedreht. Kunigunde wurde drei Tage lang gefilmt, und zwar in allen Lebenslagen: im Wartezimmer, bei der Massage mit und ohne Magnetfeldmatte, auf dem Unterwasserlaufband, im Speisesaal, auf dem Hotelflur, im Zimmer und natürlich im Kurpark. Sie ist aus dem Posen gar nicht mehr herausgekommen und hat Regieanweisungen stets fehlerfrei umgesetzt. Der unübersehbare Erfolg dieser Behandlungswoche für Kunis angeschlagenen Bewegungsapparat war wohl mehr auf die Wärme des Scheinwerferlichts als auf die Behandlungen zurückzuführen (Foto).
Bei einem der Massagetermine mit dem dreiköpfigen Filmteam um sie herum, hat sie getan, als schliefe sie. Aber ich habe beobachtet, wie sie geblinzelt hat, um zu sehen, ob die Kameras noch auf sie gerichtet sind. Ich schwöre, genauso war's!

Ein andermal wurde ich vom Landshuter Regionalfernsehen zu einem Interview in Tierschutzangelegenheiten eingeladen. Kunigunde ließ sich diesen Termin natürlich nicht entgehen!
Im Studio, zentral und von mehreren Scheinwerfern angestrahlt, stand ein Zweisitzer-Sofa. Darauf sollte ich mich setzen. Kuni jedoch schritt - im Catwalk, den sie auch ohne High Heels einwandfrei hinkriegte - quer durchs Studio und kletterte auf dieses Sofa. Sie ließ sich nieder, wie hingeflossen, mit übereinandergeschlagenen Vorderbeinen, und wandte ihr Gesicht huldvoll der Kamera zu. Das war Glamour pur.
(Ich bin sicher, die Hollywood-Göttinnen von Mae West bis Marilyn Monroe haben sich vor Neid im Grabe umgedreht.....)

Mittwoch, 9.10.13 Dogge Ulli und Golden Retriever Simba waren ja schon Freundinnen, bevor sie zu uns kamen. Vor allem Ulli war froh, dass Simba bei ihr war, als sie ihr gewohntes Zuhause verlor und das aufregende Abenteuer "Guntersdorf" bestehen musste, die Freundin war ihr eine wichtige Stütze, und beide haben es gut gemeistert. In Anbetracht des Alters der beiden (die Dogge ist drei, die Golden-Hündin zwölf Jahre alt), dachten wir uns schon, dass die Dogge wohl als erste vermittelt werden würde. Und so war es auch. Heute um die Mittagszeit ist Ulli abgereist. Aber nur einige Stunden später, war auch Simbas Zeit gekommen, in ihr neues Zuhause zu fahren. Sie wurden beide am selben Tag adoptiert, zufällig. Ja, so spielt es manchmal, das Schicksal.
Samstag, 5.10.13 Die Pechsträhne rund um unsere Urlaubsplanung war noch nicht zu Ende: Ruth ist gestern vorzeitig nach Hause gefahren, weil es Buddy (ehemals Zeus) gar nicht gut ging. Er wurde dann gestern Abend notoperiert: Darmverschluss! Wir alle machen uns Sorgen und drücken dem Buben die Daumen für eine rasche Genesung!
Donnerstag, 3.10.13 Wir nennen sie "Wiederholungstäter", die Leute, die schon mal einen Hund von uns hatten und später mal auch den nächsten Hund bei uns adoptieren. Einige Leute haben im Lauf der letzten 16 Jahre schon vier, manche sogar fünf Hunde bei uns abgeholt.
Von den Vermittlungen von Januar bis jetzt waren mehrere Hunde, die davon profitierten, dass wir die Leute ehrlich beraten und auch immer für Probleme ansprechbar sind, so dass sie gerne wiederkommen: Tinga (beide Male ;-)), Lotta, Nandu, Nicki, Rosa, Lotte, Nelson, Milo, Simba, Ulli, Chanel, Ilena, Borka und Ginger sind von den sogenannten "Wiederholungstätern" adoptiert worden. An dieser Stelle mal ein herzliches Dankeschön für Euer Vertrauen!
Montag, 30.9.13 Eigentlich wollten Lynn und ich (mit Lucas, Leni und Sissie) ab Mitte dieser Woche nochmals paar Tage nach Holland an die Küste fahren.
5 Tage wollte Elke hier als Vertretung einspringen, danach die Ruth, auch für 5 Tage.
Aber diesmal hatte sich alles gegen uns verschworen: Zuerst starb ein Kollege von Elke, so dass sie keinen Urlaub nehmen konnte. Lisa hatte sich daraufhin als Vertretung für die Vertretung angeboten, aber sie verletzte sich schwer an der Hand, war noch krankgeschrieben.
OK, man ist ja flexibel, dann eben nicht 10 Tage Holland, sondern nur 5 Tage Böhmerwald. Aber dann hatte Lynn Probleme mit der Schulter, sehr schmerzhaft, so dass wir nicht wussten, ob sie überhaupt wandern gehen kann (oder besser erstmal zum Orthopäden). Und am Ende war wegen des Feiertags am Donnerstag alles ausgebucht (wo man mit 3 Hunden hinfahren könnte).
Ruth ist seit heute hier, und wir machen diese Woche über dann ein paar Tagesausflüge, zu denen wir sonst ja auch keine Gelegenheit haben.
Donnerstag, 19.9.13 Mitte nächsten Monats wird Figo 11 Jahre alt! Er hat also nicht mehr allzu viel Zeit zu verlieren und würde so gerne noch mal eine Familie sein eigen nennen. Manchmal wird er darüber schon ein wenig quengelig. Und am quengeligsten ist er, wenn die Essensausgabe nicht schnell genug geht. Da trippelt er auf dem Sofa hin und her, jammert und bellt mitunter auch lauthals. Wenn er gar zu fordernd wird, müssen wir ihn herunterbremsen, weil er sonst noch die anderen Hunde ansteckt, die dann alle meinen, sie müssten den viel zu langsamen "Bedienungen" Beine machen.
Aber neulich lag er ganz ruhig im Betti, döste vor sich hin, obwohl die Schüsseln schon am Klappern waren. Hmmm? Was ist denn mit Figo los??? Ist der krank??? Voller Sorge beugten wir uns über ihn, weckten ihn sanft, um ihn zu fragen, ob er denn keinen Hunger habe und ob alles in Ordnung sei mit ihm? Er fuhr hoch: "Was? Schon Essenzeit? Oh je! Das hab ich ganz verschlafen!" Hurtig krabbelte er aufs Sofa und fing sogleich an, in gewohnter Weise zu lärmen. Und damit hatte auch für uns alles wieder seine Ordnung....
Montag, 16.9.13 Vor zwei Wochen hatten wir die beiden Moppels, Dogge Ulli und ihre Freundin Golden Retriever Simba, übernommen. Während die 3-jährige Ulli, zwar etwas scheu, sich hier aber gut zurecht findet und zunehmend Spaß hat, steht es um die 12-jährige Simba nicht so gut. Simba braucht Herz- und Entwässerungsmedikamente und hat ein völlig zerstörtes Ellbogengelenk. Diese Arthrose rührt daher, dass sie einen "isolierten Processus anconaeus" hatte, von klein an, der nicht chirurgisch versorgt wurde. So konnte dieses freie Knochenstück im Lauf der Jahre das Ellbogengelenk komplett schreddern. Nun ist es für jeglichen Eingriff am Ellbogen zu spät, und man kann ihr nur noch mit Schmerzmedikamenten Linderung verschaffen.

Dies zeigt uns, was passiert wäre, hätten wir das Doggenkind Django nicht operieren lassen. Bei ihm wurde unter anderem der "isolierte Processus anconaeus" angeschraubt, in beiden Ellbogengelenken.
Und wie Pflegepapa Ralph hocherfreut berichten konnte: Die heutige Röntgenkontrolle zeigte ein sehr positives Ergebnis. Bisher heilt alles planmäßig! An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an Ralph und seine Familie, die die postoperative Zeit mit Django durchgestanden, ihm mit allerlei Kurzweil die Zeit vertrieben und so gut auf ihn aufgepasst haben!
(Die Kosten für diese Operationen und den stationären Aufenthalt liegen übrigens weit höher als der Preis, zu dem selbst hoch dekorierte Züchter ihre Doggenwelpen verkaufen....)

Donnerstag, 12.9.13 Während der warmen Jahreszeit steht unsere Haustür auch nachts immer sperrangelweit offen. Jetzt, wo es deutlich "herbstelt", machen wir sie abends zu. Die Hunde können dann raus und rein durch die große Klappe (nicht meine, sondern die in der Tür), vor der ein dicker Teppich hängt, um die Kälte draußen zu halten. Dass einige unserer Hunde, nämlich jene, die im Frühjahr noch nicht hier waren, nun ratlos vor der Klappe stehen und den Trick mit dem Teppich erst von den anderen abschauen müssen, zeigt, wie lang und schön und stabil dieser Sommer war! So schade, dass er nun zu Ende geht....
Samstag, 7.9.13 Da schaut man immer auf seine Pfote und übersieht total, was für ein zauberhafter Hund er ist, der Gibson (danke an Silke für das tolle Bild, hier....)!
Freitag, 6.9.13 Die letzte Woche war arg anstrengend. Nicht nur dass wir drei neue Hunde in der Gruppe haben (Armani, Ulli und Simba), es wurden auch drei Hunde vermittelt (Borka, Tinga und Ginger). Und Lynn war die ganze Woche über in Oberammergau arbeiten. Und Alush war in Urlaub. Und Lisa hat sich die Hand verletzt und fällt für die nächsten vier bis sechs Wochen aus. Und Susanne macht die nächsten drei Wochen Urlaub (wohlverdient, wie ich betonen möchte)!
Zum Eintrag von gestern: Nochmals 15 Jahre packen wir das wahrscheinlich nicht....
Donnerstag, 5.9.13 Da rödelt man jahraus-jahrein und merkt gar nicht, wie die Zeit vergeht und man darüber alt wird. Nur zu manchen Gelegenheiten wird es einem bewusst:
Tinga wurde heute abgeholt von einer Familie, die im April 2003 eine Dogge (Dina) von uns adoptiert hatte. Als Dina vor kurzem starb, muss sie an die 13 Jahre alt gewesen sein. Und sie war ein guter und ganz besonderer Hund, sagt die Familie.
Bemerkenswert am Rande dabei war: Vorgestern, auf meine Frage, ob sie für die Anfahrt zu uns eine Wegbeschreibung benötige, sagte Frau B., "nein, danke, wir haben noch die vom letzten Mal...." und meinte damit jene Beschreibung, die ich ihr vor über zehn Jahren geschickt hatte!
Noch krasser bewusst wurde mir der irre lange Zeitraum, in dem "Tierfreunde Niederbayern" unser Leben bestimmt, durch einen Besucher Anfang dieser Woche: Ein Mann war hier, der im August 1998 einen Dackel-Mix-Welpen von uns adoptiert hatte. Der Hund ist vor kurzem im Alter von 15 Jahren verstorben. Und in all der Zeit hat sich hier kaum was verändert. Nun ja, ein paar Erfahrungen, ein paar Hunde und ein paar Falten mehr haben wir schon....
Mittwoch, 4.9.13 Nun hat Ginger doch mal einen Anruf bekommen: Eine liebe langjährige Freundin, die immer nur alte Hunde bei sich aufnimmt, will sie übernehmen. Ihre alte Hündin Stella hat den Platz freigemacht....
Sonntag, 1.9.13 Es ist ein zähes Ringen um jeden Quadratmillimeter Haut, die sich auf Gibsons Pfote bildet (und sich manchmal leider auch wieder ablöst). Das meiste, was sich bildet, ist nicht sehr brauchbares Gewebe. Aber immerhin, die Haut an den Zehen schwitzt nicht, er hat keine Schmerzen und ist guter Dinge. Die Tupfer auf diesem Foto dienen nur dazu, die Zehenzwischenräume nach dem Fußbad zu trocknen.
Freitag, 30.8.13 Ich beginne jetzt eine neue Rubrik, die immer mal wieder ergänzt werden soll. Sie heißt "Stellenbeschreibung für Tierheimleiterinnen". Diese Stellenbeschreibung beinhaltet beispielsweise:
Wenn nachts um 2 Uhr weit außerhalb des zum Tierheim gehörenden Grundstücks, irgendwo hinten auf dem Feld ein Hund bellt, und zwar nachdrücklich und anhaltend bellt, hat die Tierheimleiterin vom Schlaf aufzuschrecken, unruhig zu werden und sich zu fragen, ob denn das einer der Tierheimhunde sein kann. Sie hat also aufzustehen, um schlaftrunkenen Blicks im trüben Schein der Energiesparlampen den Hundebestand im Haus zu prüfen, ob denn alle da sind. Sollte einer der Hunde fehlen, hat sie sich notdürftig anzukleiden und hinaus aufs Feld zu stolpern. Eine Taschenlampe ersetzt dabei einerseits die gänzlich fehlende Straßenbeleuchtung des Dorfes. Andererseits verjagt sie den bellenden Hund auf dem Feld, der sich Richtung Nachbardorf davon macht. Wenn die Tierheimleiterin dadurch die Identität dieses Hundes nicht zweifelsfrei feststellen kann, hat sie ins Haus zurückzukehren und den Hundebestand erneut zu prüfen.
Wenn sie dann den Hund, von dem sie dachte, es sei derjenige, der da draußen Rabatz macht, friedlich schlafend unter (!) dem Sofa findet, hat sie sich zu merken, dass der betreffende Hund als Schlafplatz auch mal die hinterste Ecke unter dem Sofa wählen kann, und das bei künftigen Bestandsprüfungen entsprechend zu berücksichtigen.
Dienstag, 27.8.13 Den nachfolgenden Text hab ich von der Facebook-Seite gemopst, die Susanne für uns führt. Er ist so schön, dass ich ihn hier auch für später festhalten möchte. Also Susanne schreibt:
Sommerloch, Tiervermittlung....
Wie jedes Jahr bekommen auch wir die Urlaubszeit zu spüren.
Die Arbeit auf dem Hof wird nicht weniger, dafür aber die Interessenten. Dies ist natürlich ein allseits bekanntes "Problem" im Tierschutz, dass es gewisse Zeiten im Jahr gibt, wo die Menschen unterwegs sind... nicht vor dem PC sitzen und weniger über ein neues Familienmitglied nachdenken. Dennoch möchten wir an die Menschen, die DAS gerade lesen appellieren. Natürlich haben wir immer tolle Fellnasen bei uns und alle sind auf ihre ganz eigene Art und Weise besonders, aber momentan sind wir bis auf ein paar schwierige Fälle vom Glück gesegnet. Ein Rudel, das zu Freunden geworden ist. Alle bzw. fast alle laufen und spielen friedlich miteinander. Teilen sich die Bettchen und denken sich gemeinsam Streiche aus. Eine wahre Freude, die Bande zu beobachten. Ob es Opa Figo ist, der manchmal ganz müde die Nähe zu uns sucht und sich wie ein Baby anschmiegt oder manchmal voller Übermut den jungen Mädels hinterher eilt. Gibson, der Gabi nicht von der Seite weicht. Flicka, die die Welt täglich mehr für sich entdeckt. Wicka, die sich noch im letzten Jahr nicht anfassen lassen wollte und dir nun die Pfote auf die Hand legt und sagt: "Hey kraul mich weiter". Maya, die mit ihrer Fröhlichkeit und Spielbereitschaft einen immerzu zum Lachen bringt. Erst Samstag hat sie mir die schwere Spiegelreflex Kamera geklaut... ich glaube, sie wollte, dass ich auch mal aufs Bild komm. Oder Chanel, die selbst beim Schlafen lächelt... ein echter Sonnenschein. Tinga, die mit ihrer gemütlichen und treuen Seele jedes Herz zum schmelzen bringt. Ginger, die mit ihrer Unbeschwertheit die Sonne zum Strahlen bringt, selbst wenn dicke Wolken am Himmel stehen. Sonata und Matrona, die voller Ehre die Rasse der Schäferhunde vertreten und mit ihrer Loyailät alles toppen. Worka, ein Traum von Dogge, treu, anschmiegsam und einfach lieb. Gerd, unser Hausmeister, der immer für Ordnung sorgt, wenn wir mal unachtsam sind. Ilena, die die Großen ganz schön auf Trab hält und mit ihrer welpenhaften Art manchmal Muttergefühle in uns weckt. Django der schon jetzt bei uns und seiner Pflegestelle einen Stein im Brett hat, ein Doggenbub, wie man sich ihn nur wünschen kann. Baro, der uns vor Liebe manchmal fast erdrückt und uns mit seinem fröhlichen Herumgetippel nicht nur den Verstand sondern auch unser Herz raubt. ;-) Eine Rasselbande, die nur Freude bereitet, und wir hoffen, dass DAS die Menschen erkennen, sobald die Zeit gekommen ist. Jeder dieser tollen Hunde genießt die Zeit im Rudel - wartet dennoch sehnsüchtig auf seine Chance auf eine eigene Familie. Menschen, die Ihnen die Welt zeigen... eine Welt, von der sie bisher viel zu wenig gesehen haben.
Daher kann ich Euch nur sagen, verpasst die Chance auf diese wunderbaren Hunde nicht, lasst nicht zu viel Zeit verstreichen. Zeit, die der Ein oder Andere von ihnen evtl. nicht hat. Öffnet Herz und Augen. Jeder von ihnen wird eure Familie und euer Leben bereichern
Donnerstag, 22.8.13 Das Silberband taugt zwar nicht, um dem Gibson daraus hübsche Ballerinas zu machen (siehe Eintrag vom 25.6.13), aber es hat noch andere Verwendungsmöglichkeiten.... (Foto)
Mittwoch, 14.8.13 Oft werden wir gefragt, warum Ginger noch kein eigenes Zuhause gefunden hat. Die Antwort: KEINE AHNUNG! Sie ist so lieb, anschmiegsam, verträglich und bescheiden, dass sie einem Menschen, der nicht gerade einen "vierbeinigen Nobelpreisträger" sucht, sehr viel Freude machen könnte. Mit dem Lernen hat sie es nämlich nicht so, die Ginger. Man könnte es so formulieren: Ginger hat sich in den Monaten bei uns genau zwei Dinge merken können, nämlich: Wann es Frühstück gibt. Und wann es Abendessen gibt.
Donnerstag, 8.8.13 Dogge Dante lässt grüßen. Er erzählt, dass er neulich auf einem Schiff unterwegs war. Alle Leute waren hin und weg von ihm - na, kein Wunder, er ist ja auch ein ebenso liebenswerter wie schöner Bub! Da hat er Hof gehalten an Deck, huldvoll, ja königlich, dass die Passagiere sich wohl vorgekommen sind, als wären sie auf der MS Queen Mary unterwegs über den Atlantik (und nicht mit dem Schifferl auf dem Schliersee)!
Mittwoch, 7.8.13 Djangos erste Operation ist gut verlaufen, die zweite folgt in einigen Tagen, je nachdem, wie schnell er das operierte Bein wieder belastet.
Diese Information nützt allerdings nicht viel. Den Erfolg der OP wird man erst in einigen Wochen oder Monaten sehen.

Das Rätsel um den Katalog "Praxisbedarf für Tierärzte" hat sich gelöst: Colin hat ihn für uns bestellt (nachdem er am Sommerfest hier gesehen hat, was wir so alles brauchen).

Dienstag, 6.8.13 Gibson und seine Pfote mal anders. Lynn hat ihn beobachtet, wie er der kleinen Ilena, als sie grade recht ungebärdig war, diese tellergroße Pfote einfach auf den Kopf gehauen hat.
Oder: Wenn ich mich daran mache, Gibsons Bein zu massieren oder den Verband zu wechseln, mich also - mit Sorgenfalten auf der Stirn - hinunterbeuge, nutzt dieses Schlitzohr die Situation gern aus und drückt mir einen dicken Schmatz mitten ins Gesicht.
Montag, 5.8.13 Und heute liegt er auf dem OP-Tisch, der kleine Django-Bub. Persistierender Knorpelzapfen, isolierter Processus anconaeus, Zustand nach Panostitis. Auf beiden Seiten. Und dabei will er mal ein wirklich großer Hund werden, der stabile Beine braucht.
Wir haben bei sechs verschiedenen Fachleuten (nicht nur Chirurgen!) Meinungen eingeholt. Alle waren sich einig: Operieren, ohne Wenn und Aber, und zwar so schnell wie möglich. Wir hoffen, dass alles gut geht und dass er damit eine Chance auf gesunde und gerade Glieder hat.
Sonntag, 4.8.13 Als der kleine Django zu uns kam, gab er sich die erste Woche etwas schüchtern, machte mit seinen gut 36 Kilo auf "Hundebaby" und "hilflos", krabbelte der Susanne auf den Schoß und hat sie dabei mit seinem Augenaufschlag glatt umgehauen.
Nun, er hat sich in der Zwischenzeit ganz gut entwickelt, lässt jetzt auch mal seine kriminellen Energien durchscheinen: Er ist den ganzen Tag auf der Suche nach "gutem Stoff". Damit dealt er nicht, sondern braucht ihn für sich selbst. T-Shirts, Handtücher, Baumwolltaschen, Fleecedecken - alles kann er brauchen, Hauptsache, es ist Stoff. Er macht die Sachen nicht kaputt, will sie nur halten und herumschleppen, durchs Haus und über den Hof.
Vielleicht kommt ja daher der Name "Django", er zieht die Stoffteile nämlich grad so hinter sich her wie weiland Franco Nero als "Django" den Sarg (in dem das Maschinengewehr war). Wenn vor allem die Jüngeren unter Euch jetzt gar nicht wissen, wovon ich rede: Macht nichts, ist nicht wirklich eine Bildungslücke!
Samstag, 3.8.13 Wie schon am 25.6. erwähnt, dreht sich hier nun ja, vielleicht nicht alles, aber das meiste um Gibsons Pfote.
Zuerst mal danken wir ganz herzlich Ralph E., der mit seiner Spende den gesamten mehr als zweiwöchigen Klinikaufenthalt von Gibson bezahlt hat (über 2.200 Euro)! Dies ist uns eine riesengroße Hilfe!
Nach Gibsons Entlassung aus der Klinik hab ich hier ein großes Lager mit Verbandsmaterial eingerichtet. Täglich mindestens zweimal verbinden, da braucht man einiges.
Wir haben diverse Wundauflagen ausprobiert, am besten klappt es mit Aquacel Ag, das für die Humanmedizin entwickelt wurde, speziell für schlecht heilende Wunden. Es geht natürlich sehr langsam voran, aber immerhin geht's in der richtigen Richtung. Hier mal zum Vergleich Foto 1 und Foto 2 vom Tag seiner Ankunft 11.5.13. Und dieses Foto ist vom 2.8.13.
Mit Lymphdrainage haben wir nun auch erreicht, dass die Zehen nicht mehr schwitzen und Lymphe absondern; sie sind auch merklich dünner und weicher geworden.
Wir sind zuversichtlich, dass Gibson seine Pfote behalten kann!
Witzige Begebenheit am Rande: Anscheinend hab ich so viel Zeugs (Mullbinden dick, Mullbinden luftdurchlässig, Wattepolster-Binden, Kompressen, Wundspülung, Vliespflaster, Wundauflagen, Wundpuder, Ligasano, OP-Überziehschuhe, um den Verband vor Nässe zu schützen) übers Internet bestellt, dass sich jemand wohl dachte "nie und nimmer ist das der Bedarf einer Privatperson". Oder wie sonst ist es zu erklären, dass ich unaufgefordert per Post einen Katalog "Praxisbedarf für Tierärzte" erhalten habe?
Dienstag, 23.7.13 Und wieder hat uns eine dieser traurigen Mails erreicht: Einer von "den Puppys" ist gestorben. Diesmal ist es Kinoq. Ihm sind schon Francis, Lilly und Corleone vorausgegangen.
"Die Puppys", das war ein Wurf Doggenmischlinge, die wir im Herbst des Jahres 2001 hier großgezogen haben. Es waren die hübschesten Hundekinder - und wir waren die tüddeligsten Ziehmütter! -, die man sich nur vorstellen kann.
5 Extra-Seiten mit vielen Fotos von den neun Rackern findet Ihr unter
"große Ereignisse" > "Die Puppies - oder das Wunder von Guntersdorf".
Wir haben damals geschrieben:
Sie haben.....
... ihre Mutter beinahe das Leben gekostet
... selber wirklich schlechte Startbedingungen gehabt - aber einen unbeugsamen Lebenswillen
... im zarten Alter von 5 Tagen schon Krieg gegen uns (Lynn & Gabi) geführt: Sie mochten die neue Welpenmilch-Marke nicht. Sie haben den Schnuller ausgespuckt, wütend gekräht und sind zurückgekrabbelt zu Mama (um uns bei ihr zu verpetzen, dass wir elende Tierquäler sind)
... die Waschmaschine über Wochen einem beachtlichen Härtetest unterzogen
... uns gelehrt, dass Innenarchitektur auch ganz anders sein kann
... den alten Fielmann zur Weißglut getrieben, weil sie sehr schnell gemerkt haben, dass man ihn ungestraft ärgern kann
... uns gezeigt, wie mächtig die Natur sein kann: In ihren kleinen Pfoten sind wir zu Wachs geworden
... uns am Ende das Herz gebrochen, als es Zeit wurde, die kleinen Knöpfe in die Welt hinauszuschicken

Nun brechen sie ihren Menschen das Herz, weil sie einer nach dem anderen gehen müssen. Aber am Ende bleiben die schönen Erinnerungen; die sind nämlich stärker als der Kummer....

Montag, 22.7.13 Das gestrige Sommerfest war genial! Die Helfer hatten den Hof und die Hunde herausgeputzt, dass alles ganz besonders schön anzuschaun war (lediglich mit Ausnahme meiner Schienbeine, gegen die mir am Tag zuvor eine Betonplatte gekippt war)! Die Besucher waren gut gelaunt, nur nette Leute. Einige davon sind seit Jahren "Wiederholungstäter", die uns und unser Treiben schon lange kennen, aber trotzdem immer wieder gerne kommen, auch von weit her (an dieser Stelle einen herzlichen Gruß nach Villach in Kärnten!); die zwei Leute von der Nordsee kamen schon zum wiederholten Mal per Flieger und Leihwagen. Nicht wenige Leute haben lange Fahrten auf sich genommen und - ganz pfiffig! - teils gleich noch einen Kurzurlaub in Bayern draus gemacht.
Mitgebracht haben die Besucher neben Geschenken, Kuchen und leckeren Speisen diesmal auch Berge von Winterjacken und Decken. Nun müssen wir diese Sachen nur noch verpacken und zu Ulla nach Dortmund schicken, die daraus Hundemäntel für Sibirien nähen wird.
Nicht nur wegen der Spendenkasse, die 1.763 Euro enthielt, waren wir am Abend glücklich und zufrieden.
Herzlichen Dank an alle Helfer und Besucher! Ihr habt einen gelungenen Tag daraus gemacht, easy, entspannt, mit netten Gesprächen und Hunden, die die viele Aufmerksamkeit sehr genossen haben.
Mittwoch, 17.7.13 Am kommenden Sonntag wird unser 13. Sommerfest sein. Die ersten Helfer kommen schon am Freitag, am Samstag noch einige mehr. Und es wird rundgehen das ganze Wochenende, das Haus voller netter Leute, die Hunde werden das Remmidemmi genießen. Hach - wir freuen uns!!!
Mittwoch, 10.7.13 Welcher Tierschützer kennt sie nicht, diese Anfragen von Interessenten, die auf jeden Fall was Gutes tun möchten und sich erkundigen, ob man denn nicht einen Rassewelpen in der Vermittlung habe, einen "ganz armen" natürlich!
Aber es gibt auch Menschen, die völlig anders ticken. Hier erzähle ich mal von Walter als aktuellem Beispiel:
Walter und seine damalige Freundin haben im Sommer 2005 den 13 (!) Jahre alten Schäferhund Prinzi von uns adoptiert, weil Prinzi das so entschieden hatte. Es war für alle Beteiligten, auch die kleine Katze, die Prinzis Freundin wurde und ihn auf Spaziergängen begleitete, eine glückliche aber leider nur sehr kurze Zeit, nach 11 Monaten starb er, der Prinzi. Später nahmen sie einen älteren Doggen-Mischling zu sich, den Merlin. Merlin bekam Lymphdrüsenkrebs, der Kampf um ihn war zäh, die Trauer danach groß. Dann hat ein alter Dackel namens Oskar sich den Walter ausgesucht. Oskar krabbelte ihm auf den Schoß und entschied kurzerhand, dass er am Abend mit Walter nach Hause fahren würde. Walter erzählt heute noch schmunzelnd, dass ich damals zu ihm gesagt habe: "Walter, du musst halt wissen, dass der Oskar schon sehr alt ist. Allzu lange wird er nicht mehr haben. Mit Glück vielleicht noch ein Jahr...." Da lag ich aber ziemlich daneben! Dackel Oskar hat den Walter noch über 5 Jahre begleitet, war ihm ein Kumpel, wie man selten einen findet. Walter hat ihm hinterher getrauert, ein Jahr lang. Heute hat er uns angerufen, der Walter, der in der Zwischenzeit geheiratet hat und Vater einer kleinen Tochter geworden ist. Er habe da auf unserer Vermittlungsseite eine Hündin gesehen, die er gerne kennenlernen würde. Nicht mal eine Stunde später war er hier, der Walter samt Familie. Und schnell war entschieden, dass diese Hündin die Richtige ist, sie haben sie eingepackt und mitgenommen: die alte Lotta.
Samstag, 29.6.13 Ingrids Bruder Gerd, der Hütehund-Mischling, hatte sich im Lauf der letzten Monate sehr zum Negativen verändert. Nervös bis aufgedreht, ständig am Bellen, Aufwiegeln, Stänkern, Raufen. Wenn die Hunde mal im Haus sein mussten, hing Gerd am Fenster, von draußen sah man sein Gesicht durch die Scheibe, es wirkte regelrecht verzerrt. Dieser Hund war nur noch ein Häufchen Stress.
Wir rätselten rum, woran diese Veränderung liegen könnte. Ich dachte immer, es hätte angefangen, als Fjodor gestorben ist. Führte es auf den fehlenden ruhenden Pol in der Gruppe zurück, dass Gerd so unter Strom stand. Aber wie sollte man das ändern?
Lynn hatte dann die Idee, bei Gerd doch mal die Schilddrüsenwerte bestimmen zu lassen. BINGO!!! Schilddrüsenunterfunktion.
Und wir konnten es kaum glauben: Nach nur 3 oder 4 Tagen Thyroxin-Gabe hatten wir unseren alten Gerd wieder, er war wie ausgewechselt!
Leute, wenn Ihr einen Hund mit Verhaltensauffälligkeiten habt, denkt an die Schilddrüse!!!
Dienstag, 25.6.13 Eines unserer zentralen Themen hier ist derzeit "Gibsons Pfote". Anfangs war ich schier panisch, nur alles richtig zu machen, hatte Angst, dass es nicht viel braucht, dass er seine Pfote verliert. Nun hab ich gesehen, dass das ein langwieriger Prozess sein wird, dass auch die Tierärzte ratlos sind und nicht mehr tun können, als mal dies, mal jenes zu versuchen. Und so hangeln wir uns von einem Verbandswechsel zum anderen - mal sieht's gut aus, mal wieder gar nicht. Wir versuchen alle möglichen Wundauflagen von Honigsalbe über Silbergitter, Ligasano Schaumstoff bis zu Dekubitus-Pflastern und was die Medizin sonst noch so bietet. Wir profitieren dabei von den Erfahrungen von meiner Hausärztin, Petra als erfahrener OP-Schwester, der Nachbarin, die eine Zusatzausbildung als Krankenschwester hat, und von diversen Tierärzten sowieso.
Es ist ja nicht nur die offene Wunde oben auf dem Handrücken, auch die Zehen sind durch die dauernden Verbände arg belastet, vor allem bei der Hitze. Die Haut schwitzt, rötet sich, wird immer dünner. Die Verbände dürfen nicht nass werden, was - auch wenn es draußen nicht regnet - schon deswegen schwierig ist, weil in einem Doggenhaus die Regionen um die Wasserschüsseln immer unter Wasser stehen.
So laufen alle möglichen Versuche, den Verband von unten her abzudichten, während er oben rum luftdurchlässig sein soll.
Gestern war ich zu diesem Behufe beim Landhandel Schlittmeier, um ein sogenanntes Silberband zu kaufen. Klebt bombenfest und ist wasserdicht; ich hab damit die Lauffläche des Verbandes quasi mit einem silbernen Ballerina versehen (Foto). Ist aber auf Dauer auch nicht praktikabel, weil die Zehen im Verband damit noch mehr schwitzen. Es ist eben ein Prozess von Versuch und Irrtum.
Aber was ich eigentlich sagen wollte: Dieser Landhandel Schlittmeier ist mein absolutes Lieblingsgeschäft! Nichts, was es dort nicht gibt - jedenfalls von jenen Dingen, die Landfrauen und Tierheimleiterinnen täglich so brauchen (Gummistiefel, Putzeimer, Blumentöpfe, Schrauben, Nägel, Leisten, Stricke, Overalls, Schutzkleidung von bestechender Funktionalität, Gummi- und Arbeitshandschuhe, Holzrechen, Teleskopsägen, Schaufeln, jegliche Materialien für provisorische Problemlösungen in Haus und Hof, Gummimatten, die keine Hundekralle dieser Welt durchbohren kann und und und). Das Preis/Leistungsverhältnis ist überaus zufriedenstellend. Quittungen werden von Hand ausgestellt, in der krakeligen Schrift schwieliger Männerhände. Und Kommunikation gibt's nur in Du-Form. "Suiberband? Gehst do hintre, im zwoat'n Regal, ganz unt'n, do findst des Suiberband." Ich liebe diesen Laden!
Mittwoch, 19.6.13 Gut erholt, sind wir nun natürlich voller Tatendrang. Drum ist jetzt gleich mal die Ingrid dran: Die Tierärztin war heute hier, hat Ingrid schlafen gelegt und sich mit dem Elektro-Schergerät gegen die Filzschichten gestemmt. Nun ja, sie ist Tierärztin, nicht Coiffeurin, betreibt auch keinen Hundesalon. So kommt es, dass Ingrids Haarschnitt nicht nach der neuesten Fasson ist (Beweisfoto).
Oder um es mit Lisa auszudrücken: "Ingrid, den Prozess gewinnst du!"
Sonntag, 16.6.13 Wir hatten noch eineinhalb Tage abgefederten Übergang, weil Petra erst heute nach Hause fährt. Sie hat in der zweiten Woche hier in gewohnt souveräner Weise die Hunde versorgt und überhaupt alles gut im Griff gehabt. Auch Gibson fühlte sich mit seiner Pfote bei Petra in guten Händen - und ist bei Verbandswechsel und Massage immer gern eingeschlafen.
Petra schenkt uns jedes Jahr mindestens eine Woche ihres Urlaubs. Mit beneidenswertem Einfühlungsvermögen übernimmt sie unsere Geschicke, kommt her und legt los, als wäre sie nicht zwischendurch ein Jahr weg gewesen. Und das schon seit 2005. Danke Petra!!!!!!!!
Freitag, 14.6.13 Es war schier UNWIRKLICH SCHÖN! Nach dem elend verregneten Frühsommer durften wir direkt in die Sonne fahren. Campingplatz nicht nur direkt am Strand, sondern auch noch wirklich hundefreundlich - so hundefreundlich, dass es sogar extra Hunde-Animation gab, welche die Leute dort allerdings "Kaninchenplage" nannten. Von keiner der Abendrunden kamen wir zurück, ohne mindestens vier Kaninchen gesehen (nur gesehen, ich schwöre!) zu haben. Tagsüber gab's stundenlange Spaziergänge am Strand, den wir nicht selten ganz für uns alleine hatten (Foto1, Foto2). Und danach sahen die Hunde so aus: Foto3, Foto4, Foto5.
Auf dem Rückweg haben wir gestern meinen Lieblings-Chow Chow, den genialen Benny besucht. Ich hab mich über das Wiedersehen sehr gefreut, der Benny allerdings weniger. Er war ja noch klein, als er uns vor einem Jahr Richtung Niederlande verlassen hat und konnte sich nun nicht mehr an uns erinnern. Und wen ein Chow nicht kennt, den kennt er eben nicht. Basta! Wir sahen, dass es ihm rundum gut geht, zogen also beruhigt von dannen und traten die Heimreise an.
Mittwoch, 5.6.13 Flicka ist so weit stabil, dass wir es wagen können. Gibson ist noch bis zum Wochenende in der Klinik, also gut versorgt. Das Wohnmobil ist gepackt, die Hunde (Lucas, Leni und Sissie) sind mit den Nerven völlig runter, ob sie auch wirklich mit dürfen. Und unsere Nichte Marie, die von der Patchwork-Vertretung die erste Schicht übernimmt (herzlichen Dank dafür übrigens!), ist sicher auch froh, wenn wir jetzt endlich losfahren. Sie muss sich dann nicht mehr im Eineinhalb-Minuten-Takt Hinweise und Tipps anhören, sondern kann erstmal in Ruhe all die Info-Listen lesen, die wir für alle möglichen und unmöglichen Eventualitäten erstellt haben.
Dies wird seit vielen-vielen Jahren der erste Campingurlaub, wir sind gespannt, ob wir das überhaupt noch können....
Sonntag, 2.6.13 Langsam geht es bergauf mit Flicka. Jedenfalls war sie heute schon fit genug, um sich zuerst die Plastiktube ab- und dann den Infusionsschlauch herauszumontieren. Ein gutes Zeichen, würde ich mal sagen.
Mittwoch, 29.5.13 Wir haben es von langer-langer Hand geplant, aber es klappt vielleicht doch nicht, dass wir nächste Woche für paar Tage in Urlaub fahren.
Flicka, die Hündin, die sich kaum händeln lässt, ist schwer krank geworden, Bauchspeicheldrüsenentzündung. Sie war seit Montag stationär, ist nun wieder zu Hause und hängt am Dauertropf. Es ist schwierig, sie mehrmals am Tag abzustöpseln und zum Pinkeln aus dem Käfig zu holen. Sie lässt schon mich kaum an sich ran, keiner Urlaubsvertretung könnte man das zumuten. Außerdem muss Flicka zweimal täglich Spritzen kriegen, wozu ich zu ihr in den Käfig krabbeln muss.
Wir haben keinen Notfallplan: Urlaub gibt's nur, wenn Flicka bis dahin wieder auf den Beinen ist.
Dienstag, 28.5.13 Irgendwie ist es komisch: Immer wenn man den Figo anschaut, fällt einem die Leva ein. Sein Gesicht, die Ohren, vor allem die Körpersprache haben viel Ähnlichkeit mit Leva. Sie kommen aus demselben Land, ob sie wohl miteinander verwandt sind?
Figo hat eine Ahnentafel dabei, als Geburtsdatum steht darauf der 17.10.2002.
Leva, die von Oktober 2008 bis September 2011 bei uns lebte, hatte im Impfpass das Geburtsdatum 9.10.2002 vermerkt.
Vielleicht ist das im Impfpass ein Übertragungsfehler, und die beiden sind am gleichen Tag geboren? Aussehen tun sie jedenfalls wie Geschwister, hier mal Fotos zum Vergleich.

Gibson ist in der Tierklinik, morgen wird seine Pfote operiert. "Elephantiasis" nennen das die Ärzte. Nach einer sehr alten und sehr schlimmen Verletzung ist die Pfote kaum mehr durchblutet, es haben sich Fibrome im Gewebe gebildet. Die Pfote wird nie wieder normal aussehen, aber vielleicht kann sie sich soweit regenerieren, dass er darauf durch sein weiteres Leben laufen kann.
Gibson wird für einige Zeit stationär in der Klinik bleiben müssen. Sicher wickelt er seine "Krankenschwestern" um den Finger, und alle werden nur um ihn herumtüddeln. Küsschen verteilen und den Damen den Hof machen, ist seine leichteste Übung, sagt er.

Sonntag, 26.5.13 Wir kannten Lunas Frauchen schon von früher, als sie noch die Vorgängerin von Luna hatte. Die Frau hat uns vor vielen Jahren hier auf dem Hof mal besucht, ist dann weiter weg gezogen, hat aber immer Kontakt gehalten, so ein- oder zweimal im Jahr kamen Briefe von ihr, immer mit einer Spende drin.
Im Dezember 2012 rief sie an, sie brauche Hilfe. Sie sei unheilbar krank, das bevorstehende Weihnachten würde sie noch erleben, das nächste nicht mehr, so hatte man ihr gesagt. Sie war in Sorge um ihre Hündin Luna, Landseer-Mix, was sollte aus ihr werden, wenn sie sich nicht mehr kümmern könne?
Natürlich haben wir jede nötige Hilfe zugesagt. Wenn sie selbst Luna nicht mehr versorgen könne, solle sie uns benachrichtigen, wir übernehmen die Hündin dann.
Anfang Mai war es leider so weit, und Luna kam zu uns. Wohl überflüssig zu erwähnen, dass es für Luna nicht einfach war, sich hier zurecht zu finden. Auch hatte sie ja die letzten Monate über mitbekommen, dass mit Frauchen irgendwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Luna bei uns wollte nicht essen, nicht spielen und mit uns auch gar nicht reden. (Foto)
Aber es gibt wohl eine tragfähige Landseer-Fangemeinde, von denen einige auch ein wirklich großes Herz haben. Jedenfalls war Luna nicht mal drei Wochen bei uns. Gestern durfte sie in ihr neues Zuhause umziehen.
Und heute ist ihr ehemaliges Frauchen gestorben. Sie hat es noch erfahren....
Montag, 20.5.13 Damit's der Hesel nicht zu wohl wird, heute mal wieder eine Überraschung der anderen Art. Nun ja, so ganz überraschend war es auch wieder nicht, ich hab's ja wissen wollen und deshalb provoziert: Baro hat nach meiner Hand geschnappt. Er sollte ins Haus, weil die anderen Hunde (mit denen er sich nach wie vor nicht verträgt, er hat es halt einfach nie gelernt, und jetzt mag er nicht mehr, sagt er) auch wieder raus wollten. Baro hingegen wollte noch in der Sonne sitzen bleiben.
Ich: "Baro komm mal mit rein!"
Er: "---???---"
Ich: "Los, auf, wir gehn jetzt rein!"
Er: "---???---!!!---"
Ich (fasste ihm ans Halsband): "Jetzt aber hopp, auf!"
Er (bockig): "!!!---!!!---!!!"
Und als ich dann am Halsband zog - durchaus kontrolliert, weil ich schon vermutete, was kommt - hat er es tatsächlich getan, der Sausack!
Es ist nichts passiert. Und er musste trotzdem rein. Mit der Leine geht's immer, aber am Halsband manchmal eben nicht.
Samstag, 11.5.13 Überraschungen gibt es ja öfters, gut dass auch angenehme dabei sind. Heute waren das die zwei Doggenjungs Figo und Gibson. Ich muss gestehen, dass ich den ungarischen Kollegen nicht so recht glauben wollte, als sie erzählten: Ein zehnjähriger und ein fünfjähriger Doggenbub, beide unkastriert, hätten bei ihrem ersten Kennenlernen beschlossen, fortan beste Freunde zu sein. Heute haben die zwei Buben in Guntersdorf aufgeschlagen. (Foto)
Was soll ich sagen? Die zwei sind einfach nur DER HAMMER!
Montag, 6.5.13 Apropos "tu es!", im gestrigen Eintrag:
Wir haben einige wirklich unverzichtbare Helfer, die hierher kommen und mit anpacken. Die bringen gute Laune mit, sind patent, haben Hundeverstand und kommen teils schon seit Jahren regelmäßig.
Aber es gibt auch andere Helfer. Die kommen einmal, lassen sich alles zeigen, trinken Kaffee, knuddeln die Hunde - und kommen dann nie wieder. Na, vielleicht hat es ihnen hier nicht gefallen, ist ja auch ok.
Aber neulich hat eine "Helferin" den Vogel abgeschossen. Erste Kontaktaufnahme, ein paar eMails hin und her geschrieben, telefoniert, dann nochmals telefoniert, Besuchstermin für den nächsten Tag vereinbart. Ich hab alles auf den Termin eingetaktet, denn schließlich muss man sich für die Leute ja erstmal Zeit nehmen. Aber die gute Frau ist nicht gekommen, hat auch nicht abgesagt.
Von solchen Helfern brauche ich mehr, dann kann ich bald die Hände in den Schoß legen....
Sonntag, 5.5.13 Sibirien oder nicht Sibirien? Egal, was Du machst, es gibt immer mindestens einen, der alles besser weiß und alles besser könnte (wenn er denn selbst überhaupt was machen würde). Nach unserer Aktion Kastrationen für ein Tierheim im fernen Sibirien, bei der wir von Spendengeldern 50 Hündinnen und 10 Rüden kastrieren ließen, kam prompt der Einwurf "Was geht Euch denn Sibirien an?" Was auch immer man anpackt, es gibt jedes Mal Leute, die dir sagen, dass du mit dem Geld/der Arbeit/der Zeit doch besser etwas ganz anderes hättest tun sollen.
Mein Tipp: Was immer du selbst für wichtig hältst - tu es!
Donnerstag, 2.5.13 Zu unserem Wohnzimmermobiliar gehört seit mehreren Monaten auch eine Herdenschutzhündin. Seit Wicka im Winter ihren Platz im Gemüsegarten gegen das Sabro-Bett im Wohnzimmer eingetauscht hat, geht sie praktisch überhaupt nicht mehr vor die Tür. Wir sind nicht mal sicher, ob sie überhaupt zum Pinkeln rausgeht .-)). Na ja, natürlich geht sie raus, aber vermutlich erst, wenn's wirklich dringend ist.
Nachts, wenn ich das Licht ausmache: Wicka hockt im Wohnzimmer im Sabro. Morgens, wenn wir aus den Schlafzimmern kommen und die Hunde uns entgegen drängeln: Wicka hockt im Sabro. Auch wenn auf dem Hof Halli Galli ist, die Sonne scheint, wir draußen beim Essen sind, Besuch kommt - egal: Wicka hockt im Sabro. Manchmal hält sie im Wohnzimmer als einzige die Stellung, ganz allein. Sie nimmt auch ihre Mahlzeiten im Wohnzimmer ein, sonst würde sie lieber gar nichts essen!
Sie gehört praktisch zum Wohnzimmer wie ein Sessel oder ein Sideboard. Nun ja, ich kenne aber andererseits kein einziges Sideboard, das sein Wohnzimmer bewacht. Wicka schon: Wenn nachts einer der Hunde mal rausgeht, dann hat er sein Recht auf einen Wohnzimmerplatz auch schon mal verwirkt, und es kann passieren, dass Madame Wicka ihn nicht mehr reinlässt.
Montag, 29.4.13 Seit Doggenbub Dante vor gut einer Woche nach Oberbayern übersiedelt ist (er residiert jetzt in einem hübschen Ort am Fuße des Wendelsteins), seit er uns also verlassen hat, haben wir hier im Tierheim den historischen Doggen-Tiefststand. Also die wenigsten Doggen "seit Beginn der Aufzeichnungen", sprich seit wir nach Guntersdorf gezogen sind am 4. April 1998 und sogar seit Gründung unseres Vereins im April 1997.
Einzig der gute Baro verteidigt hier noch die "Tierheim-Ehre".
Aber ich hab das untrügliche Gefühl, dass sich das bald ändern wird. Geht doch gar nicht hier ohne Dumpf-Sabber-Schnullerbacken...
Samstag, 27.4.13 Seit bestimmt mehr als 30 Jahren war ich heute zum ersten Mal wieder auf einer Hochzeitsfeier. Ein junges Paar aus Guntersdorf hat eingeladen. Es war eine richtig große Hochzeit. Hat Spaß gemacht.
Und wenn ich es so recht bedenke: Es ist doch ein gutes Zeichen, dass wir nach 15 Jahren Tierheim hier im Dorf noch zu einem Fest eingeladen werden.
Ich kenne nämlich nicht wenige Betreiber von Tierheimen oder Gnadenhöfen, die von den Nachbarn bekriegt oder auf alle erdenklichen Arten vergrault und rausgeekelt werden.
Donnerstag, 25.4.13 Im Lauf der Jahre macht man mit den Tierärzten oft sehr schlechte Erfahrungen. Die letzte Katastrophe, die wir erleben mussten, war Zita, die letztes Jahr nach einer "harmlosen" Narkose an Aspirationspneumonie starb. Ein Lagerungsproblem und mangelnde Aufsicht in der Aufwachphase nach der Narkose, was freilich nicht ausreichend zu beweisen ist, meinte unsere Haustierärztin dazu. Wir ernteten also von der Chefin der nämlichen tierärztlichen Fakultät nur einen Nachlass auf die Rechnung - "ohne Anerkennung einer Rechtspflicht" - und ein Schulterzucken. Schwer trägt man an so einem Vorfall, das kann ich Euch versichern.
Aber ab und zu sollte man auch die Erfolge der tierärztlichen Kunst lobend erwähnen: Ginger hatte halbseitige Kehlkopflähmung. Ihr beim Atmen zuzuhören, machte einem schier körperliches Unbehagen. Wie muss sich das dann erst für Ginger angefühlt haben? Ständig um Luft ringen zu müssen, ist wirklich gruselig!
Sie wurde in der Klinik (einer anderen; da, wo Zita war, gehen wir nicht mehr hin) operiert, die OP ist wohl nicht so ganz alltäglich und die Nachbehandlung war mühsam, weil die OP-Wunde am Hals nicht wirklich geschützt werden kann, weder mittels Halskrause, noch mit Gummireifen, und ein Verband hält an dieser Stelle auch nicht. Die Naht ging also auf und musste langsam von innen raus zugranulieren. Und das dauert.
Aber was soll ich sagen - Ginger ist wie neu geboren. Sie wirkt um Jahre jünger und ist rundum zufrieden.
Also: Ganz große Klasse, Kompliment an den Chirurgen!
Mittwoch, 24.4.13 Heute war kein guter Tag: Wir haben erfahren, dass unser Mitglied und langjährige Doggenfreundin Johanna Wolff von Schutter gestern verstorben ist. Johannas und mein Plan, dass die Prima Tonnen für unser Tierheim eine Benefizveranstaltung machen, haben wir immer wieder aufgeschoben, wie's mit Plänen halt oft so ist. Sie waren ja auch immer gut ausgebucht, die Prima Tonnen, so war schwer ein gemeinsam passender Termin zu finden. Deshalb hab ich sie auch nie live auf der Bühne gesehen, die Johanna, was mir jetzt wirklich leid tut. So ist es eben, wenn man immer denkt, man hat ja noch so viel Zeit für alles....
Immer fröhlich und zuversichtlich, so werden wir dich in Erinnerung behalten, liebe Johanna!
Samstag, 20.4.13 Heute ist ein guter Tag. Bisher jedenfalls (man weiß ja nie).
Tinga geht's deutlich besser. Sie reagiert gut auf die Medikamente, der Appetit ist zurück, und sie verlässt auch mal ihr Bettchen für kurze Runden im Garten. Und an das Hämangiosarkom denken wir jetzt mal nicht mehr.
Und Dante wurde abgeholt. 27 lange Tage hat er gewartet, dass Barbara und Rainer, die er so nett fand, wiederkommen. Er wusste ja nichts von den Verpflichtungen, die sie zuvor noch zu erledigen hatten. Und er quengelte und wollte mir auch nicht glauben, als ich es ihm erklärt hab. Aber heute - endlich! - war es so weit. Und er hat ganz schön aufgedreht, als er merkte, dass heute SEIN Tag ist!
Donnerstag, 18.4.13 Tinga baut rasant ab. Aber natürlich hofft man, dass es doch nur ein Infekt ist, der ihr den Appetit nimmt und an ihren Kräften zehrt.
Ihre bernsteinfarbenen Augen sind noch klar, und der Blick ist voller Zuversicht.
Gerade mal drei Wochen ist sie nun bei uns. Ich glaube, sie würde gern noch ein wenig länger bleiben.
Dienstag, 16.4.13 Im Vermittlungstext zu Tinga, der großen schwarzen Mischlingshündin, hab ich am 2.4.13 geschrieben "die Milz wurde gleich mit entfernt". Hab es geschrieben in der Hoffnung, dass Tinga Glück hat und zu den 10 % der Hunde gehört, deren Milztumor nicht bösartig ist. In den allermeisten Fällen dieser Milztumore handelt es sich ja leider um Hämangiosarkome. Und die sind sehr fies, sie haben oft schon gestreut, lange bevor sie entdeckt werden.
Deshalb sorgen wir uns um Tinga. Sie ist schlapp und hat blasse Schleimhäute.
Montag, 15.4.13 Viel wird spekuliert, auch philosophiert, was das Zusammenleben Mensch-Hund so besonders macht. Da werden die Fähigkeiten der Hunde aufgezählt, die der Mensch sich zunutze macht, Geruchsinn, Gehörsinn, Wachsamkeit, Mut, Loyalität. Und es wird sinniert darüber, was der Hund im Menschen sieht, am liebsten natürlich den Rudelchef. Alles Quatsch! Ich sag Euch, warum Mensch und Hund so gut zusammenpassen: weil sie sich so ähnlich sind!
Beispiel? Bitte sehr: Was sind wir nicht alle ausgehungert nach ein bisschen Sonne nach diesem kalten, düsteren und vor allem langen Winter! Heute früh, endlich! Blauer Himmel, die Morgensonne schon recht kräftig.
Die Hunde: "BOAH - nix wie raus! Bitte-bitte Matratzen, hierher, wo's warm ist! BOAH-BOAH!!!" Und sie brezeln sich - zufrieden seufzend - in die Sonne.
Keine zwei Stunden später: "Ey - das hält ja kein Schwein aus! Viel zu heiß - ey! Wasser!!! Schatten!!!" Und mit hängenden Köpfen schlurfen sie ins Wohnzimmer, um sich - wiederum zufrieden seufzend - auf dem kühlen Kunstleder auszustrecken.
Also mir kommt das durchaus bekannt vor....
Samstag, 13.4.13 Ein junges Pärchen hat heute den Junghund Speedy abgeholt. Eine meiner zahlreichen Ermahnungen zum Abschied war, dass ein Hundekind, das plötzlich ohne seine Geschwister zurecht kommen muss, SEHR VIEL Nestwärme braucht.
Der junge Mann hat mich mit Augenzwinkern und folgendem Satz beruhigen können: "Mach Dir mal keine Sorgen, wir haben für den Kleinen schon unser ganzes Leben auf "Nestwärme" umgestellt."
Mittwoch, 10.4.13 Ich hab's Elke ja nicht so recht glauben wollen, als sie den Mars einen "Houdini" genannt hat, nach dem berühmten Entfesselungskünstler Harry Houdini.
Elke hatte den Mars eine Woche nach seiner Operation (Sprunggelenksversteifung) aus der Klinik abgeholt und für einige Tage bei sich behalten, bis zum Fädenziehen. Und sie hatte ihre liebe Not mit ihm: In der Klinik hatte man ihr eingeschärft, er dürfe sich auf keinen Fall den Verband abmontieren oder gar an der Wunde rummachen. Das könne zu schlimmsten Infektionen führen - durch die Haut über die Schrauben bis hinein in den Knochen. Elke war also äußerst problembewusst. Aber egal, wie gründlich sie ihn verschnürt hat, Mars hat es praktisch immer geschafft, sich die Plastiktube so weit abzuziehen, dass er am Verband nagen konnte.
Wie gesagt, ich hab es nicht geglaubt, bis ich ihn heute selbst in Aktion erlebt hab: Die starre Plastiktube kann man nicht so eng umschnallen, dass er sie nicht abziehen könnte. Den flexiblen "Comfy Cone" kann er zwar nicht abziehen, aber so weit umbiegen, dass er gerade so an sein Bein kommt. Und die schwimmreifenartige Halskrause hatte gegen seinen Durchsetzungswillen gleich überhaupt keine Chance. Ich war schon kurz davor, den Buben zu fesseln!
Die rettende Idee, die uns dann doch noch zu einer sorglosen Nacht verhalf, war, eine flexible und eine starre Halskrause zu kombinieren und beide rundum am Brustgeschirr zu vertäuen. Und das sieht dann so aus: Foto! Dass der Bub jetzt stinksauer auf uns ist, nehmen wir in Kauf....
Freitag, 5.4.13 Unsere Junghunde Sissy, Orsetto und Speedy sind ja ganz herzallerliebst (Foto, v.l.: Orsetto, Sissy, Speedy). Allen voran die zarte Sissy (die alle möglichen Kosenamen hat wie "Prinzessin", "Zuckermaus" oder gar "Tinkerbell") erobert jedermanns - vor allem jederfraus! - Herz im Sturm. Da braucht sie sich nur auf den Rücken zu legen, ihren gepunkteten rosa Bauch rauszustrecken, das Köpfchen schief und die Pfote über die Augen zu legen - und alles sinkt jaulend vor ihr auf die Knie. Die Nummer "zarte Prinzessin" hat sie wirklich drauf!
Aber wehe sie lässt die Prinzessinnen-Maske fallen! Nämlich dann, wenn ihre Brüder zu frech werden oder ihr gar ihren "Prinzessinnenschatz" wegnehmen wollen. Das kann ein Stück Holz oder auch nur ein welkes Blatt sein, egal - was ein "Prinzessinnenschatz" ist, definiert sie von Fall zu Fall neu. Dann ist aber nix mehr mit "Zuckerwatte auf 4 Pfoten", da wird die Kleine zum Berserker! Da wird gerauft, dagegen ist ein Aufeinanderprallen von Hells Angels und Bandidos der reinste Kindergeburtstag! Und es ist Prinzessin Sissy dabei scheißegal, dass die zwei Brüder zusammen mindestens dreimal so viel wiegen wie sie.
Donnerstag, 28.3.13 Andere Dinge dagegen braucht den Kleinen (hier Sissy und Orsetto) niemand zu zeigen, die können sie schon von ganz alleine. Heute war das mal "Blumenpflege" (Foto).
Montag, 25.3.13 Momentan haben wir hier weit mehr Schäferhunde als Doggen (die oft schnell wieder vermittelt sind). Und diese Schäferhunde nehmen uns auch mal die eine oder andere Arbeit ab. Allen voran die Nicki, Anwärterin auf den Hausmeisterposten, falls Sissie mal in Ruhestand gehen würde (was diese wiederum weit von sich weist).
Nicki jedenfalls macht sich nach Kräften wichtig. Als vor einigen Tagen das Geschwistertrio Sissy (mit "Y"!), Orsetto und Speedy hier eingezogen ist, hat Nicki die drei gleich mal an die Hand genommen, um ihnen Verschiedenes zu zeigen. Sie verrät ihnen Dinge, die man hier halt so wissen muss. Zum Beispiel, wo ganz unten im Garten der Sumpf ist. Und wie man Bauch, Beine, Po so tief in den Schmodder steckt, dass man auch nach Stunden noch was davon hat. (Foto)
Dienstag, 19.3.13

Die Wolken über Guntersdorf hängen noch immer tief. Aber irgendwie wird es doch langsam Zeit, sich wieder mitzuteilen, auch wenn der Schmerz noch wummert, dumpf und lähmend.
Monatelang ist dieses Tagebuch brach gelegen. Wie soll man da wieder einsteigen? 
Heute ist ein guter Tag dazu. Heute vor 25 Jahren hab ich meine erste Dogge - sie hieß Orca und war Poesie auf vier Pfoten - aus einem Tierheim zu mir nach Hause geholt. Dieser Tag hat mein Leben mehr verändert als irgendwas sonst.
Diese 25 Jahre brachten mir mehr Kummer, als man eigentlich aushalten kann. Aber noch viel mehr Glück, als man eigentlich erwarten darf.
Und so hoffe ich, dass das Glück wieder den Weg zu uns findet. Und dass das Lachen zurückkommt nach Guntersdorf. Denn eigentlich sind wir ja ein fröhliches Tierheim....

Samstag, 8.12.12 Vier Monate keine Einträge. Da muss was Schlimmes passiert sein? Stimmt.
Fjodor ist gestorben. Heute vor zwei Monaten. Hinter uns liegt eine schreckliche Zeit. Und die kommende ist auch nicht viel besser.
Ihr müsst Nachsicht mit mir haben, ich bin noch immer wie gelähmt.
Sonntag, 19.8.12 So, nun habe ich die Einträge seit 30.7. nachgeholt, jetzt kann ich getrost morgen früh ins Krankenhaus gehen, mir die Schilddrüse rausschneiden lassen. Ich hab jetzt mal Pause, mindestens eine Woche. Bis dann!
Samstag, 18.8.12 Seit Donnerstag gehts dem Fjodor deutlich besser. Er nimmt wieder am Leben teil - und spekuliert schon wieder rum, ob nicht irgendwo herrenloser Kuchen herumsteht.
Heute war auch noch ein Osteopath hier bei ihm, Fjodor hat die Behandlung gerne angenommen, jetzt liegt er total entspannt im Wohnzimmer auf der Couch. Und es ist ihm momentan sogar egal, dass der Zeus ihn schon wieder anschmachtet....
Dienstag, 14.8.12 Fjodor laboriert noch immer arg mit seinem Magen rum, kann nicht mal die Schonkost so recht verdauen. Die Tage sind voller Sorge, die Nächte noch mehr....
Montag, 13.8.12 Auflistung der Tierarztbesuche der letzten Woche - glücklicherweise nicht repräsentativ, aber manchmal kommt's eben dicke:
Dienstag mit Baro in die Tierklinik Oberhaching (240 km)
Dienstagabend mit Fjodor in die Tierklinik Schönau (70 km)
Mittwoch mit Bruna nach München wegen Besuch beim Augenarzt (170 km)
Freitag Fjodor aus Schönau wieder abgeholt (70 km)
Freitagabend mit Sissie zur Tierärztin wegen eingerissener Kralle (musste gezogen werden - 50 km)
heute mit Zeus in die Tierklinik Ismaning (150 km)
Samstag, 11.8.12 Gerd (Foto), Bruder von Ingrid, ist ein übles Schlitzohr! Seit er im Mai 2011 zu uns zurückgebracht wurde, beharrt er darauf, sein Futter in Plastikschüsseln serviert zu bekommen. Blechnapf geht gar nicht, sagt er, das klimpert so und macht ihm Angst. Also haben wir für ihn immer eine extra Plastikschüssel in Gebrauch, die schon deswegen nervig ist, weil sie beim Stapeln der Schüsseln nicht reinpasst. Aber gut, wenn Gerd es so möchte, dann muss es halt sein.
Neulich hab ich ihn beobachtet, er hat Ingrids Frühstück geklaut. Das ging auch aus der Blechschüssel, und zwar ganz ohne Probleme!!!
Freitag, 10.8.12 Juhu! Ich durfte Fjodor heute nach Hause holen!
Und von Tulipan gab's gute Nachricht, es ist wohl keine Leukämie/kein Lymphom!
Mittwoch, 8.8.12 Eine schlimme Nacht liegt hinter uns: Fjodor hatte gestern Abend eine Magendrehung. Rasende Fahrt in die Klinik, Notoperation.
Was der Auslöser war, ist unklar, vielleicht eine Mischung aus allem: Ich war gestern lange mit Baro unterwegs zur Tierklinik, so was ärgert meinen Buben natürlich; Fjodor hat außerdem einen angegriffenen Magen aufgrund der Medikamente, die er wegen Wobbler nehmen muss; und schließlich bekam er gestern am Nachmittag ein Stück Ochsenziemer, dessen letztes Stück er unzerkaut verschlungen hat. Bei der Operation musste der Magen eröffnet werden, aber glücklicherweise konnte die Milz drin bleiben.
Samstag, 4.8.12 Heute ist auch Dogge Molli gestorben, vermittelt vor über sechs Jahren, das war damals, als die 15 Kinder von Belly unsere Bude auf links gedreht haben. Molli hat für eine Dogge ein biblisches Alter erreicht, und trotzdem wird sie schmerzlich vermisst.
Freitag, 3.8.12 Schlechte Nachrichten, gleich von mehreren Seiten: Bei Dogge Douglas (Foto), im Dezember vermittelt, wurde Milztumor festgestellt. Bei Tulipan besteht Verdacht auf ein Lymphom/Leukämie. Und Dogge Astor, den wir vor drei Jahren vermittelt haben, ist ganz plötzlich mit 8 Jahren gestorben.
Donnerstag, 2.8.12 Das werden wir nie wieder auf die Reihe kriegen: Busketto versus Brusketto.
Als der liebenswerte Doggenbub aus Malta namens Busketto (Foto) hier war, dachten die Leute immer, er hieße wie die italienische Vorspeise "Brusketto" (eigentlich schreibt es sich: "Bruschetto" = Weißbrot, Knoblauchöl, Tomate). Und jetzt haben wir's irgendwie durcheinandergebracht. Was gibt's zu essen? .... Busketto.... Brusketto? Jedenfalls mein Lieblingsgericht, egal ob mit oder ohne "R"!
Mittwoch, 1.8.12 Da hatten wir eine lange Nacht: Die Sendung auf VOX "Wohnen nach Wunsch" über die Renovierung hier in unserem Tierheim hat den Leuten gut gefallen, viele - und durchweg positive - Reaktionen.
War schon genial, was Susanne da auf die Beine gestellt hat - und ganz ohne uns zu fragen! Hatte damals einfach ein Video von unserem Haus gedreht und an verschiedene Fernsehsender geschickt.
Was uns aber einige Leute nach der Sendung gefragt haben: "Wart Ihr wirklich ohne Eure eigenen Hunde im Hotel?" - Nein, natürlich hatten wir die eigenen Hunde dabei, das war in dem Bericht ein Fake, der einzige und auch nur ein ganz kleiner.
Montag, 30.7.12 Die Leute sind doch ganz schön schlau: Von den 4 Doggen, die wir Ende Juni übernommen haben, ist nicht etwa Schönheitskönigin Rida die erste, die vermittelt ist. Die schon etwas ältere, eher unscheinbare Doggenhündin Tulipan (Foto), lieb und friedfertig, ist die erste, die in ihr neues Zuhause ziehen konnte. Gleich danach Takedo, taub, aber eben auch ein kreuzbraver Bub. Und Rida muss sich also noch in Geduld üben - und das ist beileibe nicht ihre leichteste Übung!
Sonntag, 29.7.12 Beim Durchlesen der letzten Einträge, denke ich gerade bei mir: Das ist aber auch nicht fair!
Immer bedanken wir uns bei den Helfern zum Sommerfest. Und was ist mit den Gästen? Ohne sie wäre so ein Fest ja ebenso wenig möglich! Dass wir in Guntersdorf am Ende dieses Tages zwar müde, aber sehr glücklich sind, liegt nur an den Gästen. Daher:
Ihr lieben, gutgelaunten, hundefreundlichen, mitfühlenden, humorvollen, geduldigen, unterhaltsamen, herzlichen und verständnisvollen Besucher, danke, dass Ihr hier wart! Danke für die Mitbringsel, Leckereien, Kuchen und Spenden - und vor allem danke für Eure Zeit!
Samstag, 28.7.12 Eine liebe Freundin hat sich heute beklagt, dass ich ihre Mail von vor einer Woche noch nicht beantwortet hatte. Meine Antwort abends um 23.36 Uhr begann so:
"Liebe Almut, wie Du siehst, sitze ich noch am PC, statt mit den Hunden im Wohnzimmer zu lümmeln.
Die Woche, in der ich weg war, ist so viel Arbeit liegengeblieben, dann noch das Sommerfest, und die Hundevermittlungen überschlagen sich förmlich:
Montag wurde Benny abgeholt, heute Takedo, Reglisse wird morgen der neuen Besitzerin von uns entgegengebracht, am Montag fährt Tilo in sein neues Zuhause, Settembrina Ende nächster Woche. Auch Jill und Yukon haben wir jetzt anscheinend in "trockenen Tüchern", Vorkontrolle ist schon angeleiert. Alle Vermittlungen mit dem üblichen Pipapo: Fragebogen, Telefonate, Vorkontrolle organisieren. Mit Susie müssen wir Maulkorbtraining machen. Gestern war schon wieder das Bayerische Fernsehen hier bei uns, um einen Beitrag für "Tierisch unterwegs in Niederbayern" zu drehen.
Wenn ich das so niederschreibe, wird mir selbst ganz schwindlig. Alle Mails, deren Beantwortung mehr als zwei Sätze verlangt, schiebe ich manchmal auf...."
Und dabei sind Vermittlungen ja nur ein Teil dessen, was unsere tägliche Arbeit hier ausmacht.
Freitag, 27.7.12 Heute vor acht Jahren ist im polnischen Posen ein Doggenkind zur Welt gekommen, ein kleiner Bub war's. Wie viele Geschwister um ihn herum waren, wissen wir nicht. Die Unterbringung und die Fürsorge, die den Kleinen zuteil wurde, war sicher mehr als bescheiden, aber sie wussten es ja nicht besser. Sie liebten ihre Mama und spielten miteinander in der kurzen Zeit, die ihnen im gemeinsamen Nest gegönnt war.
Der kleine Doggenjunge, von dem ich erzähle, wurde dazu ausersehen, später mal für weitere Nachkommen zu sorgen. Ob so entschieden wurde, weil er vielleicht der schönste unter seinen Geschwistern war oder einfach nur übrig geblieben, auch das wissen wir nicht. Er wuchs heran, bekam ein Doggenmädchen zur Seite gestellt, mit dem er künftig seinen kargen Zwinger teilte. Er liebte dieses Mädchen, hatte er doch sowieso niemanden sonst, den er hätte lieben können. Die Wochen, Monate und Jahre strichen zäh dahin, ein Tag war wie der andere. Und in all der Zeit lernte unser Doggenjunge nichts kennen, außer seinem Unterschlupf, seinem Zwinger und dem bisschen, was er durch die Gittervierecke erspähen konnte.
Warum der Mann, dem dieses Doggenpaar gehörte, nach einigen Jahren beschloss, die beiden Hunde zu verkaufen, wiederum wissen wir es nicht; vielleicht waren sie nicht fruchtbar genug oder bekamen kränkliche Kinder, vielleicht auch war die Nachfrage nach Doggenwelpen schlecht. Jedenfalls ging der Mann mit dem Doggenpaar eines Tages zum Wochenmarkt, um einen Käufer für sie zu finden. Aber niemand wollte sie haben. So ging er am Ende des Markttages nach Hause und brachte die Hunde zurück in den Zwinger, um es die Woche darauf wieder zu versuchen, und die Woche danach wieder und so fort. Aber siehe da, eines Tages klappte es. Eine Frau kam, gab dem Mann 100 Euro, und führte die Hunde weg.
Diese 100 Euro hatten einen weiten Weg zurückgelegt, sie waren von einem fernen Ort gekommen, wo jemand den Gedanken nicht hatte ertragen können, dass die beiden Hunde früher oder später getötet würden, weil man in ihnen nur noch unnütze Esser sah. Oder, vielleicht noch schlimmer, dass sich am Ende doch ein Käufer für das Pärchen fände, der sie auch wieder einsperren und zur Welpenproduktion ausbeuten würde.
Und für unseren Doggenjungen, der inzwischen zum Doggenmann herangewachsen war, - und übrigens auch für sein Mädchen - überschlugen sich plötzlich die Ereignisse. Die Frau brachte sie vom Markt in ein polnisches Tierheim, von dort wurden sie abgeholt und weiter transportiert, auf einer langen Fahrt in ein fremdes Land. Viel Neues stürmte auf den Buben ein, so dass er gar nicht Schritt halten konnte, das alles zu verstehen, geschweige denn, den Dingen mutig entgegenzutreten. Denn so mächtig seine Erscheinung auch sein mochte, so zaghaft war doch sein Herz.
Aber er gab sich Mühe. In der Folge nahm er einen recht krisensicheren Job an als Tierheimleiter in einem kleinen niederbayerischen Tierheim. Diesen Job versieht er gewissenhaft, und er geht heute mit Stolz in den riesengroßen Schuhen, die seine Vorgänger, Rambo und Coba, ihm hinterlassen haben.
In den Jahren hat er vieles gelernt, was hund zum täglichen Leben braucht. Manches aber geht auch heute noch nicht und versetzt ihn in Todesangst, zum Beispiel Gewitter oder Tierarztbesuche. Ein "Prinz Eisenherz" wird er nie werden. Aber er ist der Prinz meines Herzens, dieser Hund mit dem schönen russischen Namen Fjodor.
Dienstag, 24.7.12 Man möchte es kaum glauben, aber der Benny, dieser kleine Chow-Mix, hat es doch tatsächlich geschafft und sich hier in Guntersdorf zu everybody's darling gemausert.
Dabei ist er bei erstem Hinsehen doch gar nicht "unser Typ". Lynns Herz gehört den Jagdhunden und Border Collies, liebevoll und klug, die freudigst alles lernen und mitmachen, was man ihnen auftischt: sie apportieren, longieren, jadden, tanzen, treiben, dass es eine Freude nicht nur für jeden Hundetrainer ist. Und mein Herz schlägt bekanntermaßen für die Doggenartigen, die .... nun, die brauche ich an dieser Stelle wohl nicht näher zu beschreiben.
Benny, bei seiner Ankunft hier 17 Wochen alt, hatte noch Milchzähnchen im Kiefer stecken. Aber er war eigentlich schon erwachsen. Schnell wusste er, wer hier dazu gehört und wer nicht. Und er sah es als seine Aufgabe, die Ordnung in Haus und Hof aufrecht zu erhalten. Wenn wir feierabends mit den Hunden im Wohnzimmer saßen, wer lag dann oft draußen auf dem Flur, die Haustür fest im Blick, falls es ein Eindringling wagen sollte, die Idylle zu stören? Genau, der kleine Benny! Manchmal wollte er nachts nicht mit in mein Schlafzimmer, sondern bat darum, draußen bleiben zu dürfen. Dann hörte ich ihn, wie er sich vor meine Schlafzimmertür legte, und damit hatte der kleine Knopf wieder alles im Griff. Aber er konnte sich dennoch ankuscheln, dass es eine Freude war. Auch der Neuzugang, Doggenrüde Zeus, etwa dreimal so schwer wie Benny, wurde von ihm gemaßregelt, bis der Große wusste, wie er sich hier zu benehmen hatte. So genial, diese Chow Chow-Seele! Loyal bis in die Knochen und gehorsam, aber nur den Menschen gegenüber, die er als die Seinen betrachtet. Meistens, wenn ich vom ersten Stock, wo mein PC steht, ins Erdgeschoss herunterkam, lag er unten an der Treppe und hatte auf mich gewartet - notfalls stundenlang.
Gestern, am letzten Abend vor seiner Abholung, hab ich ihn noch feingemacht für die Reise. Als ich mit der Schere kam, wollte er diese zuerst genau ansehen. Dann legte er sich auf die Seite und ließ mich widerspruchslos die Haarknäuel hinter seinen Ohren herausschneiden. Da gab es keine Diskussion und kein Gezeter. Ich wollte das so, also machten wir es so.
Ich kenne viele Leute, die sagen "einmal Dogge - immer Dogge", oder Dackel, Setter, Border, Windhund, Schäferhund oder oder oder.... Nun verstehe ich auch jene Leute, die sagen "einmal Chow - immer Chow", diese eigenwilligen, starken, unbestechlichen chinesischen Urhunde.
Heute ist er mit seiner neuen Familie abgereist, die für ihn einen sehr weiten Weg auf sich genommen hat. Wir wünschen dir alles Gute, lieber Benny, und bleib so genial, wie Du bist!
Sonntag, 22.7.12 Das Sommerfest. Gestern und heute ging's hier rund. Auch wenn das Fest "nur" noch gemütliches Beisammensein ist, keine Verkaufsstände oder Darbietungen mehr wie in früheren Jahren, ist trotzdem viel vorzubereiten. Dazu kam noch der Neuzugang, Dogge Zeus, den es gestern flugs in die Gruppe zu integrieren galt, bevor heute die Besucher kamen.
Nicht auszudenken, was auf Lynns und meine alten Tage aus diesem Fest (und uns überhaupt) würde ohne unsere Helfer! Michi und sein guter Kaffee sind ja ohnehin schon legendär. Unermüdlich auch waren Alex, Alush, Heike und Paul, Lea, Sabrina, Susi und Conny.
Und allen voran die Susanne, immer, wenn Hilfe vonnöten ist, zur Stelle mit Tatkraft und guten Ideen. Insgeheim hoffen wir ja, dass Susanne mal den Hof übernimmt .-))
15.7. bis 20.7.12 Lynn war diese Woche auf Arbeit im Hundesporthotel Wolf, Oberammergau. Sie gab das Seminar "Potpourri-Woche", also von mehreren Hundesportarten ein bisschen was mal ausprobieren. Und ich war eingeladen als Teilnehmerin. Dass es Sissie Riesenspaß machte, ist klar, aber auch der Fjodor hat die (leichteren) Übungen mitgemacht.
Für mich ist es auch eine schöne Art, Urlaub zu machen: morgens auf, mit den Hunden an die Ammer, anschließend Frühstücksbüffet. Am Vormittag und am Nachmittag je eine Kurseinheit mit den Hunden, wie Tricktraining, Apportieren, Longieren, Dog Dance, JAD, Zielobjektsuche oder Treibball. Zwischendurch wieder an die Ammer oder auf einen anderen der zahlreichen schönen Spazierwege in den Ammergauer Bergen. Zum Abschluss des Tages gemeinsames Essen mit den Kursteilnehmern, dann der gemütliche Abend in der Ferienwohnung.
Auch nachts noch, wenn meine Hunde zum letzten Mal austreten gingen, liefen Sissie und Fjodor rüber zum Eingang der Trainingshalle, hoffend, dass es zur nächtlichen Stunde noch ein bisschen Unterricht geben würde. So großen Spaß hat es ihnen gemacht! Das hat mich sehr angerührt - und ich habe ihnen versprochen, dass wir das irgendwann wiederholen werden.
Und Lynn, für die solche Wochen wirklich harte Arbeit sind, muss ich jetzt auch mal mit ihren Hunden dorthin schicken. Zur Abwechslung mal als Teilnehmerin.
Freitag, 6.7.12 Ich habe heute einen Hund im Nachbarort besucht. Er heißt Tilo. Dem Tilo geht es eigentlich gut, "eigentlich". Er lebt bei seiner Familie in einem schönen Haus mit Garten, bekommt reichlich Futter, wird regelmäßig geimpft und ist gesund. Und trotzdem war die Traurigkeit dieses Hundes berührend. Er kam mir vor wie ein kleiner Junge, den die anderen Kinder nicht mitspielen lassen. Und die Enttäuschung darüber versucht er zu verbergen, tapfer irgendwie. Das Lächeln in seinem Gesicht wirkt wie eingefroren. Er spürt, dass er in seinem Zuhause überflüssig ist, und hat sich damit eingerichtet, versucht trotzdem, niemandem auf die Nerven zu gehen. Seine Familie schiebt keine Ausreden vor. Mit entwaffnender Ehrlichkeit bitten sie einfach darum, für den Hund einen Platz zu suchen, wo er glücklich sein kann. "Irgendwie läuft er nur noch so nebenbei mit, wird einmal am Tag gefüttert, und jeder ist froh wenn er Ruhe gibt", sagen sie. Ich habe den Leuten versprochen, nach einem Platz für Tilo zu suchen. Nein, eigentlich habe ich es dem Tilo versprochen.
Mittwoch, 4.7.12 Warum ich vom Wochenende so mitgenommen war, dass ich eine Schönheitsmaske brauchte? Das kann ich Euch gerne verraten: Wir haben am Samstag insgesamt 4 Doggen aufgenommen. Und Samstag war der Tag, an dem es hier 33 Grad hatte. Wäre Susanne nicht zum Helfen hier gewesen, hätte ich vermutlich nicht nur eine Maske gebraucht, sondern gleich 'ne Amputation!
Dienstag, 3.7.12 Wir haben kürzlich mit einer Lush-Lieferung ein Probentöpfchen Gesichtsmaske bekommen. Da ich vom Wochenende etwas mitgenommen war, dachte ich bei mir: probier doch mal diese Schönheitsmaske aus - schaden kann's ja nicht! Ich rieb mir also die grüne Masse ins Gesicht und ging ins Wohnzimmer, um die Hunde zu erschrecken.
Aber... was soll ich sagen... sie haben gar nicht bemerkt, dass mit meinem Gesicht etwas nicht stimmte!!! Ist es wirklich schon so weit, dass es gar keinen Unterschied mehr macht, ob ich eine grüne, bröckelige Paste im Gesicht habe oder nicht?!?
Montag, 2.7.12 Heute, Spätnachmittag, das Head Set auf dem Kopf, telefonierend, komme ich aus dem oberen Stockwerk, bleibe stehen und muss mich sehr wundern: großflächige Pfützen überall im Flur! Da wird doch keiner ins Haus gepinkelt haben, wo die Tür sperrangelweit offensteht?!? Und - häh?! - auch die Türschwelle nass, und draußen vor der Haustür auch! Alles nass! Gibt's doch gar nicht?! Was ist denn hier los? Oh je, auch im Wohnzimmer alles pitschnass, sogar die Bank und die Hundebetten! Also riechen tut es mehr wie Wasser denn etwas anderes. Ich würge das Telefonat ab, wandere herum, der ungläubige Blick schweift hierhin und dahin, ratlos.
Da saust plötzlich die Erklärung an mir vorbei in Form des kleinen Benny. Er streift meine Beine, und nun tropft das Wasser auch noch von meinen Waden! Benny, total überdreht, rein ins Wohnzimmer, rauf auf die Bank, rumgedreht, runter, raus aus dem Haus, hopps ins Planschbecken - splish splash - ein glücklich entrücktes Hundekindergesicht, aus dem lang eine blaue Zunge hängt. Er bleibt gerade mal so lange im Wasser, dass sich sein Chow Chow-Fell so richtig vollsaugen kann, dann raus aus dem Becken, durch die Haustür, rum um die Ecke und wieder rein ins Wohnzimmer! Dabei rinnt das Wasser nur so aus ihm raus.
Ich versuche erstmal, ihn zwei bis drei Gänge runterzuschalten und mache mich dann ans Putzen. Da hat sie aber ganze Arbeit geleistet, die kleine schwarze Plüschkugel namens Benny! In Verbindung mit Wasser wird der zu einem Schwamm auf vier Beinen! Wir werden ihn "Sponge Bob" nennen.
Montag, 25.6.12 Zum gestrigen Eintrag liefere ich hier noch die Fotos der beteiligten Hunde (Fotos öffnen auf "Klick"):
der Garten, Gerd, Settembrina, Benny, Sissie, Bruna, Emelie, Falko, Fjodor, Tara

Oder alle Fotos zusammen in einer Extra-Seite, hier...
Sonntag, 24.6.12 Wenn jemand von uns hier Gartendinge zu erledigen hat, beispielsweise Häufchen einsammeln, gehen immer die meisten Hunde mit, nun ja, wenn's nicht gerade regnet. Bei Regen lassen sie uns lieber alleine durch den Garten latschen. Aber bei Sonnenschein, so wie heute, da sind sie freudigst dabei.
Ich also, Schaufel in der Hand, schlendere in engem Zickzack herum, den Blick auf den Boden geheftet. Gerd buddelt Löcher, guckt aber regelmäßig hoch, um zu sehen, ob wir noch alle da sind. Settembrina rennt, so schnell sie nur irgend kann, in großen Kreisen um uns herum. Eine Runde nach der anderen, sie keucht schon, die Zunge hängt raus, sie lacht und meint "eine Runde geht noch!" und legt sich in die nächste Kurve. Der kleine Benny geht praktisch die ganze Zeit "bei Fuß" an meiner Seite, so klein und schon ein Kontrolletti! Sissie kontrolliert auch, hier mal eine Stelle am Zaun, dort ein vergessenes Spielzeug im Gras, dann wieder die von Gerd gebuddelten Löcher, und ist dabei immer drauf bedacht, dass man das Schild an ihrem Halsband auch lesen kann, darauf steht "Hausmeisterin". Bruna wäre auch gern Hausmeisterin, aber sie hat eingesehen, dass sie an Sissie nicht vorbei kommt. Also hält Bruna sich lieber im Hintergrund, aber allzeit bereit, Sissies Job zu übernehmen, falls die mal einen freien Tag oder so bräuchte. Dogge Emelie hampelt mit, ohne genau zu wissen, worum es geht. Der alte Falko liegt derweil im Gras und ist froh, wenn ihn keiner über den Haufen rennt. Fjodor begibt sich nur vom Haus bis zum großen Nussbaum, von dort oben aus kann er schon von weitem sehen, dass bei seinem fleißigen Völkchen alles in Ordnung ist. Also dreht er ab und schreitet zurück ins Haus. Steigt aufs Sofa. Dort liegt auch Tara, nach wie vor. Sie wird den Teufel tun und diesen Platz verlassen. Frühestens in 2 oder 3 Stunden wird sie aufstehen, um sich zum nächsten Schlafplatz zu begeben, vielleicht draußen im Halbschatten, mal sehen.
Montag, 18.6.12 Wie schon unter dem 21.4.12 erzählt, ist die kleine Jagdhündin Fidji ein ganz ausgekochter Knochen. Das hat sie heute wieder unter Beweis gestellt. Wir saßen draußen vor dem Haus, Abendessen. Fidji strich die ganze Zeit schon mit der Nase an der Tischkante entlang, eruierend, was da auf den Tellern lag.
Da gab es plötzlich Aufregung unter den Hunden, einige von ihnen hampelten rum in der Ecke zwischen Haus und Schuppen, wo oben unter dem Dach - das hatten wir schon Tage zuvor bemerkt - ein Amselnest hängt. Just während wir beim Essen saßen, fand eines der Amselkinder, dass es nun Zeit sei, die Kinderstube zu verlassen. Amselkind testete mit ein paar Flügelschlägen an, stieß sich dann mutig vom Nestrand ab, flatterte hektisch - und stürzte ab! Es rutschte hinter die Lehne des Sofas, das an der Schuppenwand steht. So sechs oder acht Hundenasen waren eifrig bemüht, den genauen Landeplatz des Amselkindes auszumachen, die Schnauzen schon halb geöffnet, in freudiger Erwartung einer ängstlich fiepsenden, vor allem wehrlosen Beute.
Lynn und ich stürzten hin, scheuchten die Hunde weg und ins Haus, damit wir dem kleinen Vogel aus seiner Falle helfen konnten. Und genau in dem Moment, als wir beide absolut gar nichts dagegen machen konnten, sahen wir, wie Fidji von Lynns Teller ein dick belegtes Käsebrot zog und zügig verspeiste. Wie schon das Sprichwort sagt "Lieber den Käse in der Hand als die Amsel hinterm Sofa", oder so ähnlich...
Mittwoch, 13.6.12 Das Bayerische Fernsehen, Redaktion "Zeit für Tiere", ist ja immer auf der Suche nach schönen Tiergeschichten. Einer der Redakteure ruft hier ab und zu an, ob es was zu berichten gibt. Diesmal haben wir Karin und Peer mit ihrer Dogge Diva vorgeschlagen. Diva, die im Alter von 4 Jahren von Karin und Peer adoptiert wurde, hat sich seither als Suchhund einige Lorbeeren verdient. Und sie kann jede Menge Tricks, die sie gerne zum Besten gibt, wenn sie gut gelaunt ist. Am Samstag, 23.6., 14.35, auf FS Bayern 3 könnt Ihr sie sehen! Und einige Vermittlungshunde von uns werden auch vorgestellt, nämlich Gerd, Fidji, Settembrina, Oskar und natürlich Eyecatcher Benny (der hier meistens "Fatzke" genannt wird, weil er in seinem zarten Alter schon über die Maßen abgeklärt und frech ist).
Sonntag, 10.6.12 Heute hat Wicka mir den Kopf in die Hand gelegt!!! Darüber freut man sich natürlich mehr, als wenn es ein Hund macht, der einem eh schon auf dem Schoß hockt.
Wir hatten mal einen ähnlichen Kandidaten. Silas (Foto), ein extrem scheuer Podengo-Mix, hatte wochenlang in unserer Küche gelebt, durfte nur an der Leine raus, an der er auch manchmal vor Panik fast Purzelbäume geschlagen hat (siehe auch Eintrag vom 3.8.2010). Und was berichtet sein Frauchen jetzt? "Silas ist der beste Hund der Welt!", sagt sie...
Freitag, 8.6.12 Comme ci, comme ca, wie der Franzose sagt: Wicka hält sich wieder mehr auf Abstand. Und von wegen die Leine festhalten! Das geht schon gar nicht, da würde sie glatt einen Salto schlagen. Also machen wir weiter mit unseren kleinen Schritten....
Mittwoch, 6.6.12 Versteh einer die Hunde! Wicka, diese große scheue Hündin, auf deren Transportbox stand "Vorsicht, beißt!", macht nur kleine Fortschritte. Immerhin darf ich sie nun schon ab und zu hinter den Ohren kraulen, solange ich mich von ihr aus gesehen auf der anderen Seite der Gartentür aufhalte und nur mit dem Arm zu ihr reinfasse.
Aber heute hat sie mich wirklich erstaunt. Ich hatte einen Plan: Ich lenke sie mit Ohrenkraulen ab und hänge ihr - durch die Latten der Gartentür schnell und beherzt - eine Leine ans Halsband. Vielleicht gewöhnt sie sich daran, und vielleicht kann man sie irgendwann auch mal an der Leine führen.
Mein Plan hat geklappt. Schwupp, hatte sie die Leine dran. Sie schreckte natürlich zurück und sprang in wilden Sätzen davon. Nun, dachte ich, das empfindet sie sicher als üblen Vertrauensbruch, da werden wir wohl wieder um einige Wochen zurückfallen, und sie wird sich für die nächste Zeit nicht mehr hinter den Ohren kraulen lassen.
Aber ganz falsch gedacht: Wenige Minuten nach dieser Aktion mit der Leine kam sie von sich aus zu mir, ziemlich nah, und ließ sich anfassen. Komische Reaktion, oder?
Freitag, 1.6.12 Woran merkt man, dass man alt wird? Oder besser: Woran hab ich gemerkt, dass ich alt werde? Ich kann's Euch sagen: an den nassen Haaren. Nachdem ich jahrzehntelang ungestraft mit frisch gewaschenen, noch nassen Haaren einfach meinen Tagesgeschäften nachgegangen bin, auch im Winter draußen rumgelaufen - kriege ich jetzt davon ein Kratzen im Hals! Find ich jetzt nicht so prickelnd. Oder wie Gerdi sagt: "Alt werden ist nix für Feiglinge."
Mittwoch, 30.5.12 Lynn hat erzählt: Sie saß gestern in ihrem Zimmer am PC, 1. Stock. Mit einen Mal wird ihr bewusst, dass sie von weit her immer wieder ein dezentes Knurren hört, grrrrrrr.... Pause...... grrrrrrr.... Pause..... grrrrrrr. Sie horcht genauer hin: grrrrrrr.... Pause...... grrrrrrr.... Pause..... grrrrrrr. Na, da muss sie doch mal nachsehen gehen, nicht dass sich zwischen zwei Hunden was aufbaut, was sich dann vielleicht auf üble Weise entlädt. Sie geht runter, das Knurren wird lauter, aber die Hunde dösen friedlich im Wohnzimmer. Sie geht raus auf den Hof - das "Knurren" kommt vom Nachbarn, der mit seiner Hilti die Fassade seines Hauses bearbeitet.
Montag, 28.5.12 Mannohmann, was ist die Ingrid froh, dass Fjodor vom Urlaub zurück ist. Immer wenn der Bub das Haus verlässt, was ja nicht selten vorkommt, fällt das Mädel förmlich in sich zusammen. Fjodor ist ihr Alles, ihr Gott, sie betet ihn an und würde sich für ihn vierteilen lassen. Wenn er nach Hause kommt, robbt sie sich an ihn ran, leckt ihm die Lefzen, wälzt sich manchmal sogar vor ihm auf der Erde. Und sein Part dabei ist, sie nach Kräften zu ignorieren. Er spielt den König, nimmt ihre Huldigungen kaum zur Kenntnis. So alle zehn Tage mal wendet er sich ihr zu, schnuppert ebenso kurz wie desinteressiert an ihrem Ohr und geht weiter seiner königlichen Wege - da flippt sie dann völlig aus, weil er sie für ein paar Sekunden beachtet hat, da fliegen ihr glatt die Herzchen aus den Augen. Je weniger er sie beachtet, umso inniger betet sie ihn an. Es ist bei Hunden also nicht viel anders als bei Menschen, oder?
20.5. bis 27.5.12 Urlaub!!! Petra hat uns freigegeben. Sie opfert dafür jedes Jahr eine Urlaubswoche und schickt Lynn und mich weg. Diesmal waren wir im Schwarzwald. Außen ums Hotel rum nur schier endlose Spazierwege durch dunkle Wälder, drinnen im Hotel gabs Fitness, Schwimmbad, Whirlpool, Massagen - was man für Turbo-Erholung halt so braucht. Es hat prima funktioniert, nach nur einer Woche Abstand von allem sind wir beide mit neuem Tatendrang nach Hause gekommen. Urlaubsfotos sind für all jene langweilig, die nicht dabei waren, deshalb hier nur zwei Beispiele: Foto1, Foto2.
Und: Danke Petra!!! Übrigens hat Petra versprochen, über ihre Guntersdorf-Woche wieder einen "Bericht" zu schreiben.
Mittwoch, 16.5.12 Die liebe Ruth hat uns ein paar Tage Urlaub geopfert, sie ist seit Montag hier und hilft. Damit tut sie uns einen großen Gefallen, weil Lynn in Oberammergau arbeiten muss und mein Job in München in den letzten Zügen liegt, also mit viel Einsatz und Extra-Arbeitstagen verbunden ist. Da Ruth den Laden gut im Griff hat (wie wohl alles, was sie anpackt .-)), kann ich mich beruhigt um die Büroauflösung und das ganze Remmidemmi in München kümmern. Danke, Ruth!
Dienstag, 15.5.12 Das "nachbarliche Kreuzband" ist glücklicherweise nicht verletzt. Heidi muss also Gott sei Dank nicht operiert werden. Sie muss sich noch 6 Wochen schonen, dann ist voraussichtlich alles wieder in Ordnung. Aber wir wissen auch, dass dieses "Schonen" der Heidi ganz furchtbar schwer fällt....
Samstag, 12.5.12 Da hatten wir uns schon so schön aufs Frühjahr eingerichtet, die kurzen Röcke von ganz hinten aus dem Schrank geholt - und nun das! Temperatursturz in wenigen Stunden um 15 Grad. Auch die Hunde sind schwer enttäuscht, können sie sich doch nicht mehr die Sonne auf den Pelz brennen lassen, sondern müssen wieder in dem ollen Wohnzimmer sitzen; direkt ein bisschen traurig schaun sie drein. Aber HALT! Darf man das sagen, dass ein Tier "traurig" ist? Wir hatten ja schon mal die "Essen/Fressen"-Diskussion. Müsste man denn vielleicht sagen, sie sind "fraurig"?
Zu diesem von vielen Menschen fast schon eifersüchtigen Beharren auf der in der Sprache verankerten trennenden Kluft zwischen Mensch und Tier gibt es einen klugen und lesenswerten Artikel hier....
Freitag, 11.5.12 Gestern war ich mit Rocco in der großen Stadt beim Tierarzt, gründliche Untersuchung, Labor, Röntgen. Rocco ist ja nicht nur Grobmotoriker (siehe vorgestrigen Eintrag), sondern auch ein schlimmes Landei. Der Anblick einer großstädtischen Straße, vierspurig, lärmend, mit Ampeln, hastenden Fußgängern, Kinderwägen und Radfahrern, hat ihn total geplättet. Fasziniert stand er auf dem Gehsteig und hat das alles förmlich eingesogen. Was er sah, hat ihm jedoch durchaus gefallen, jedenfalls hat er sich tapfer geschlagen, war jederzeit ansprechbar und leicht zu händeln - und am Abend irgendwie glücklich über diesen aufregenden Tag. Er wich mir gar nicht mehr von der Seite.
Hat er vielleicht in unser gemeinsames Abenteuer etwas zu viel hineininterpretiert? Jedenfalls machte er den Eindruck, er fand, dass er und ich nun für immer zusammen gehören. Man  macht doch so einen Ausflug nicht mit jemandem, der einem nichts bedeutet, oder??? Beim Zubettgehen nämlich stand Rocco - der seit seiner Ankunft bei uns immer widerspruchslos im Wohnzimmer genächtigt hatte - in der Dunkelheit vor der Terrassentür zu meinem Schlafzimmer. Sein Blick durch die Glasscheibe war deutlich fragend, warum ich ihn nicht herein- und in meinem Bett schlafen lasse. Eine ganze Weile stand er noch dort draußen und wartete.
Ein echter Herzensbub ist er, der große Bursche mit den krummen Beinen. Ich weiß jetzt schon, dass mir morgen der Abschied von ihm viel schwerer fallen wird als der von Frieda.
Mittwoch, 9.5.12 Kurz vor seinem Umzug ins neue Zuhause hat Rocco hier nochmals so richtig Mist gebaut: Im Garten, beim wilden Spiel mit Frieda, ist er - wahrlich ein Grobmotoriker vor dem Herrn - der Nachbarin Heidi so gegen ihr linkes Knie gedonnert, dass sie kreidebleich zu Boden sank. Diagnose: mindestens Innenbandriss. Ob auch das Kreuzband was abgekriegt hat, kann man ob der Schwellung jetzt noch nicht beurteilen.
Uns allen, vor allem dem Rocco, tut das furchtbar leid. Wir wünschen Dir, liebe Heidi, gute Besserung!!!
Montag, 7.5.12 Heute, auf einem Spaziergang mit Sissie und Fjodor entlang der Vils (für Ortsunkundige: das ist der namensgebende Fluss durch Vilsbiburg) begegnete uns ein Mann, der an der mitgeführten Gerätschaft leicht als Angler erkannt werden konnte. Ich rief meine beiden Hunde zu mir, weil a) Sissie gerne in den Köder-Eimern herumwühlt und b) Fjodor sich vor den langen Stangen vielleicht so erschreckt, dass er am Ende noch ins Wasser plumpst.
Gleichwohl wollte der Mann Kontakt aufnehmen. Er blieb stehen, sein Blick ruhte auf den Hunden, nun natürlich mehr auf Fjodor als auf Sissie. Der Angler fragte: "Ist wohl schon ein älterer Bursche?" Ich wunderte mich, wie er das erkennen konnte, da Fjodor ihm den Po zuwandte, und auf dem hat er noch keine grauen Haare. Ich: "Mhmm, ja, schon älter."
Darauf der Angler: "Das dachte ich mir, bei der Größe...." - - - Alles klar?!?
Freitag, 4.5.12 Bei Roccos Kau-Hitliste, Eintrag von vorgestern, ist aus gegebenem Anlass noch ein Nachtrag anzufügen:
Gabis Haarreifen stehen bei Rocco ziemlich hoch im Kurs. Die schnappt er sich immer dann, wenn sie abends vor dem Fernseher einschläft und ihr die Dinger vom Kopf rutschen. Mindestens vier Haarreifen hat er schon zerbissen, seit er in Guntersdorf lebt.
Donnerstag. 3.5.12 1000 italienische Aktivisten sind in "Green Hill", eine Zuchtanlage für Laborhunde Nähe Mailand, eingedrungen. In dieser Anlage werden 2500 erwachsene Tiere gehalten - unter welchen Bedingungen kann man sich leicht ausmalen. Diese Aktivisten haben am helllichten Tag und mit großem Trara die Anlage gestürmt und mindestens 30 Hunde befreit. Fotos dazu hier...
Das sind halt meine "kriminellen Energien", ich kann's nicht ändern, ich freu mich über solche Nachrichten, auch wenn dabei geltende Gesetze übertreten wurden. "Wir sind schlimme Schurken", um es mit Jack Sparrow zu sagen.
Aber es gibt ja immer noch genügend Leute, die weder Tierschützer, noch Piraten, noch Schurken sind: Die Enthüllungsjournalistin beispielsweise, eine wahrlich Gesetzestreue vor dem Herrn! Brav führt sie ständig irgendwelche Paragraphen im Mund. "§ 11 Abs.1 Nr. 3b Tierschutzgesetz" beispielsweise. Oder "§ 4 Binnenmarkt- und Tierseuchenschutzverordnung (BmTierSSchVO)". Sie wird nie müde, dieses "§ 4 Binnenmarkt- und Tierseuchenschutzverordnung (BmTierSSchVO)" aufzusagen, das ist ihre Lieblingswaffe gegen den bösen-bösen Auslandstierschutz, wahrscheinlich murmelt sie das "§ 4 Binnenmarkt- und Tierseuchenschutzverordnung (BmTierSSchVO)" auch noch im Schlaf vor sich hin.
Zu blöd nur (für die Enthüllungsjournalistin), dass das Verwaltungsgericht Lüneburg nun entschieden hat, dass dieser Paragraph, der für Nutztiere, mithin Schlachttiertransporte ins Leben gerufen wurde, auf Tierschutzvereine gar nicht anzuwenden ist (Urteil vom 19.4.12, erstritten vom Internationalen Tierschutz Grenzenlos e.V.). Hilfe für Tiere im Ausland ist Tierschutz und kein Handel.
Und auch wenn das unserer Lieblings-"Journalistin" nicht gefällt: Tierschutz gehört nun mal zu den gemeinnützigen (und förderungswürdigen) Zwecken. Wegen Fehlleistungen oder entgleister Motive einzelner - die unbestritten und bedauerlich sind - den gesamten (Auslands-)Tierschutz komplett in die Tonne zu treten, das versucht nur jemand, dem es nicht gegeben ist zu differenzieren.
Oder hat man schon mal davon gehört, dass Autos abgeschafft werden sollen, weil damit immer wieder schlimme Unfälle passieren? Und wie ist es überhaupt mit Kinderschändern, Vergewaltigern und Frauenmördern?
Mittwoch, 2.5.12 Neulich im Büro (in meinem Job in München, da sind die Nachmittage für Hunde immer so schrecklich langweilig) haben Sissie und ich endlich mal ihre Kau-Hitparade festgeschrieben. Ich hab ihr nebeneinander verschiedene Kausachen hingelegt und beobachtet, in welcher Reihenfolge sie sich diese holt und verspeist. Ergebnis:
1. getrockneter Rinderpansen
2. getrocknete Leber
3. getrockneter Fellstreifen
4. getrocknete Luftröhre
5. getrocknete Rinderkopfhaut
Ochsenziemer hatte ich leider nicht dabei, der wäre sicherlich irgendwo dazwischen einzuordnen, sicher noch vor der Kopfhaut (die nämlich ein schlechtes Preis/Leistungs-Verhältnis hat, viel Arbeit aufwenden für wenig Kalorien).
Bei Rocco sieht die Reihenfolge etwas anders aus. Bei ihm kommt an allererster Stelle die Fernseher-Fernbedienung, am zweiten und dritten Rang Pappkartons und Plüschkissen, und dann weiter wie bei Sissie. Aber Rinderkopfhaut kann er gar nicht, weil er sich dabei immer auf seine dicken Lippen beißt.
Dienstag, 1.5.12 Ja, da schau her: Jetzt auf einmal denkt man auch in Berlin über die Fußball-EM in der Ukraine nach, einem Land, das wahrlich andere Sorgen hat, als protzige Stadien zu bauen. Aber diese Sorgenfalten auf Politikerstirnen kommen nicht etwa daher, weil in der Ukraine Abertausende von Hunden und Katzen aufs Grausamste getötet wurden und werden (vergiftet, erschlagen, erschossen und sogar bei lebendigem Leib verbrannt - oh, ich vergaß: die rollenden Krematorien werden ja seit Anfang letzten Jahres nicht mehr eingesetzt - das jedenfalls behauptet die ukrainische Botschaft), also nicht wegen der Tiermassaker, sondern weil eine Politikerin einen Bandscheibenvorfall hat!
Und die Fußballer? Die haben wie immer gar keine Meinung. Es reicht ja wohl, dass die UEFA im letzten Herbst der ukrainischen Regierung immerhin 8.600 Euro für Kastrationsprojekte zur Verfügung gestellt hat. 8.600 Euro, sehr beachtlich! Weil man ja weiß, dass der Spitzenfußball finanziell immer bisschen klamm ist.
Montag, 30.4.12 "Wenn man mit einem Stalker redet, so ist das, als würde man eine Münze in einen Automaten werfen!"
Zitat: Stalking-Experte Jens Hoffmann

Deshalb hab ich schon längst aufgehört, auf Cleos eMails zu antworten, oft lese ich sie gar nicht mal mehr. Und ihre Gästebucheinträge werden ab sofort gelöscht, alle, egal, was sie schreibt. Mit ihrer Verfolgung von allem, was Sylke, Lynn und vor allem ich tun oder nicht tun, erfüllt sie durchaus Kriterien des Cyber-Stalkings. Und eins ist völlig klar: Du kannst mit einem Stalker nicht reden oder diskutieren - nichts, was du sagst oder tust, kann den Stalker von seinem wahnhaften Treiben abbringen.
Also wundert Euch bitte nicht, wenn Gästebucheinträge von Cleo kommentarlos von der Seite verschwinden (obwohl bei uns ja ansonsten jeder Redefreiheit hat, der Sitte und Anstand wahrt).
Und noch was: Wem von Cleo alias Brigitte Sch. Mails, Forumseinträge oder ähnliches vorliegen, in denen sie die Tierfreunde Niederbayern, deren Vorstand oder Mitglieder schmäht, verunglimpft, oder verleumdet, also jede Form von Cyber-Mobbing - wenn Ihr wollt, schickt mir die Sachen ruhig her, ich will sie nun doch mal auf zivil- oder strafrechtliche Relevanz prüfen lassen.
Man muss sich nicht ALLES gefallen lassen.

Mittwoch, 25.4.12 Und plötzlich ist nichts mehr, wie es vorher war. So wie jetzt in der Setterburg. Sylke und Rudi haben die Setterhündin Atcha verloren, heute, trotz des fortgeschrittenen Alters doch überraschend.
Atcha war sozusagen die Mitbegründerin der Setterburg, ja eigentlich die, die alles erst möglich und aus Sylke und Rudi aktive Tierschützer gemacht hat. Nicht jeder Mensch, aber mancher hat das Glück, einem solchen Schicksalshund zu begegnen. Und von den Menschen wiederum verstehen auch nur manche die Botschaft und lassen sich von diesem Hund ihr Leben komplett umkrempeln. So wie Sylke und Rudi.
Wir wissen um Euren Schmerz und sind in Gedanken bei Euch!
Samstag, 21.4.12 Und weiter geht's mit den Straftaten: Ein Gaunerquartett hat sich heute über meine Einkäufe hergemacht. Fidji, Rocco, Oskar und Busketto. haben sich Zutritt zur Waschküche verschafft, einer von ihnen muss dann den Einkaufstrolley umgekippt haben, um ihn bequemer ausräumen zu können. Oskar hat sich mit einer Stange Weißbrot ins Schlafzimmer zurückgezogen. Rocco, der ewige Pechvogel, hat nur eine Fenchel-Knolle erwischt. Busketto ist beim Verspeisen seiner Beute (ein Apfel war's) dann so dicht hinter der Waschküchentür gestanden, dass ich noch nicht mal hinein konnte, um dem Plündern ein Ende zu machen. Ein ebenso eleganter wie ausgebuffter Plan war das! Ganz im Stil von Ocean's Eleven - also Fidji's Three, könnte man sagen.
Später, Abendessen im Wohnzimmer. Fidji setzt sich neben mich, ein langer Blick auf meinen Teller, ein zweiter langer Blick in meine Augen, der will sagen: "Wenn ich meine Kumpane jetzt verpfeife, krieg ich dann was von deinem Kartoffelgratin???" Diese Kleine ist wirklich ein ausgekochter Knochen!
Donnerstag, 19.4.12 Und doch muss das Leben weitergehen in Guntersdorf. Ablenkung gibt's hier ja mehr als genug. So Fjodor, der wie alle Hunde Rituale liebt und auf Traditionen beharrt.
Er hat sich auch heuer, wie jedes Jahr, wieder einen ganzen Osterfladen ergaunert.
Dienstag, 17.4.12 Was ich noch anfügen möchte wegen Zita (wie man vielleicht erkennen kann, geht mir die Sache nur schwer aus dem Kopf):
Wir haben die Kernspinuntersuchung nicht deswegen veranlasst, weil wir nichts Besseres zu tun oder zu viel Geld in der Kasse haben. Zu dieser Kernspinuntersuchung wurde uns auch seitens einer auf Physiotherapie spezialisierten Tierärztin geraten.
Und: Zwischen der Narkose und der letzten Mahlzeit vorher lagen 16 Stunden. Trotzdem kann der Hund erbrechen. Deshalb intubiert man ja, und deshalb sollte in der Aufwachphase eine bestimmte Lagerung des Hundes überwacht werden (was offenbar nicht geschehen ist).
Montag, 16.4.12 Lebbi hatte ein bewegtes Leben, an dessen Ende sie noch die Idee einer eigenen Familie mitnehmen konnte. Diese musste sie heute verlassen. Vier Wochen. So schade, dass es nicht mehr war. Andererseits, wie viele Hunde haben nicht einmal das?
Sonntag, 15.4.12 Gestern ging es Lebbi sehr schlecht. Susanne, die übers Wochenende in Köln war, hat sie bei der Gelegenheit bei Nastasia und ihrer Familie besucht. Heute geht es Lebbi wieder prima, sie fordert ihren Waldspaziergang und hat guten Appetit. Aber ich habe mit Nastasia schon darüber gesprochen, dass diese Auf und Abs kein gutes Zeichen sind....
Dienstag, 3.4.12 Die Oberärztin, die ich bestimmt schon seit 8 oder 10 Jahren kenne, hat ein Einsehen. Nicht aber die Klinikleitung: Frau Professor sieht keinen zwingenden Zusammenhang zwischen der Narkose und Zitas tödlicher Lungenentzündung. Nun ja, BEWEISEN kann man es freilich nicht. Und ich arbeite lange genug im Umfeld von Rechtsanwälten, dass ich weiß, was für Aussichten ein Rechtsstreit hierüber hätte, nämlich Null.
"Ohne Anerkenntnis einer Schuld" gewährt man uns Abzüge von der Rechnung (immerhin mehr als die Obduktion gekostet hat).
Abgesehen von meiner Wut über so viel Ungerechtigkeit, stellt sich wieder einmal die Frage: Wem kann man noch vertrauen, wo kann man denn mit einem kranken Hund noch hingehen? Wenn schon die Narkose für eine Kernspinuntersuchung eine tödliche Bedrohung sein kann?
Mittwoch, 28.3.12 Zitas Pathologie-Bericht ist heute gekommen: Todesursache war eindeutig eine Aspirationspneumonie, also sie hat "Fremdmaterial" (Erbrochenes?) eingeatmet. Genau das hat auch die Tierärztin vermutet, die Zita am Ende stationär behandelt hat.
Verschiedene weitere Tierärzte, die ich dazu befragt habe, sehen vor allem in dem zeitlichen Ablauf auch den (fast schon zwingenden) Zusammenhang mit der Narkose. Mal sehen, was die Klinik nun dazu sagt.
Mich mit diesem Thema zu beschäftigen, kostet mich sehr viel Kraft. Ich könnte die Wände hochgehen.
Dienstag, 27.3.12 Wer ist Veri? Auf dieser Website und auf Susannes Facebook-TFN-Seite taucht immer wieder ein geheimnisvoller Jack Russel Terrier auf, unter "Vermittlungen" ist er aber nicht zu finden. Was macht der denn dann in Guntersdorf?
Also: Im letzten November wurde er uns von den Behörden gebracht, ob wir ihm nicht für eine Weile Asyl gewähren könnten. Sein Besitzer sei "auf Reisen", ob er bald zurückkäme oder länger bleiben müsse, wisse man noch nicht.
Nun gut, dann sollte er bleiben. Er ist ein lustiger, selbstbewusster (Foto) und doch auch anschmiegsamer kleiner Kerl (Foto), der für uns keine große Mühe war (wenn man mal davon absieht, dass er schon bisschen Stimmung machte in der Gruppe und dem Tagesablauf gerne sein Tempo aufzwang). Er hat sich unter all den Großen hier sehr wohlgefühlt und viel Spaß gehabt, aber als ihn sein Besitzer heute abholen kam, freute sich Veri beinah seinen kleinen Hintern ab. Mach's mal gut, kleiner Mann, und pass gut auf Herrchen auf!
Montag, 26.3.12 Lebbi geht's sehr gut! Nastasia wundert sich, eigentlich sollte sie doch einen kranken Hund aufnehmen, oder? "Papperlapapp", sagt Lebbi, davon will sie gar nichts mehr hören!
Sie hat die gesamte Familie um die Pfote gewickelt, gibt freizügig Küsschen, ist sanft zu Nastasias kleinem Sohn, zusammen machen sie lange Spaziergänge, Lebbi vertilgt einen Ochsenziemer nach dem anderen und hat überhaupt einen gesegneten Appetit. Alles ist gut. Der ganze Aufwand hat sich jetzt schon mehr als gelohnt. Gut gemacht Susanne, Ruth, Dominik und Nastasia!!!
Sonntag, 18.3.12 Nun hat es für Lebbi (der wir übrigens den Kosenamen "Lebbtop" verpasst haben) doch noch geklappt! Susanne hatte auf Facebook einen Notruf gestartet für Lebbi, die wegen eines Lungentumors nicht mehr allzu lange zu leben hat. Sie sollte doch noch eine eigene Familie haben, wenigstens einmal im Leben. Und siehe da: Nastasia hat die Geschichte von Lebbi so berührt, dass sie ihr einen Platz angeboten hat.
Der erste Anlauf vor einer Woche ging allerdings schief. Am Tag vor der Abreise ging es Lebbi so schlecht wie nie zuvor. 36 Stunden lang hat sie keinen Bissen zu sich genommen. Wir dachten schon, das Mädel wäre am Ende ihres Weges angekommen. Die Fahrt wurde also abgeblasen, Ruth und Dominik, die den Transport gemacht hätten, fuhren wieder nach Hause. Es war einfach schon zu spät, die Krankheit zu weit fortgeschritten, als dass man sie noch umsiedeln könnte, dachten wir.
Doch dann hat Lebbi sich wieder erholt, sie stromerte durch den Garten, das Essen schmeckte wieder, blieb auch die Woche über stabil. Lange haben wir beratschlagt und überlegt, was für sie das Beste wäre. Und wir denken, wenn Lebbi entscheiden könnte, hätte sie auch so entschieden: Wir wagen es!
Heute war Abreise, Ruth und Dominik sind erneut angereist und haben sie eingepackt, um sie - im ehemaligen Sanka, wie passend! - nach Köln zu bringen (Foto). In mehr als einer Bedeutung: wir wünschen Dir eine gute Reise, Lebbi!
Donnerstag, 15.3.12 Heute war ein trauriger Tag: ich war auf Anne Ressels Beerdigung. Anne war eine Tierschützerin in des Wortes tiefster Bedeutung. Wir haben uns zu ihren Lebzeiten eigentlich immer nur über Tiere ausgetauscht, für persönliche Dinge war wenig Zeit. So habe ich erst heute erfahren, dass Anne die Musik der Rockgruppe Queen besonders gerne mochte. Freddy Mercurys gewaltige Stimme in der Kirche zum Ende der Trauerfeier - das war so ergreifend, dass es fast nicht auszuhalten war.
Dienstag, 13.3.12 Könnt Ihr Euch das vorstellen? Milan musste schon wieder operiert werden!!! Das ist nun seine fünfte Knieoperation! TPLO wegen Kreuzbandriss links, dann Implantate entfernen, zweite TPLO wegen Kreuzbandriss rechts, dann Implantate entfernen. Kaum im neuen Zuhause angekommen, läuft der Bub schon wieder auf drei Beinen. Der Meniskus war es diesmal. Aber es tut auch mal gut, dass wir die Sorge um den Buben in andere Hände legen durften....
Donnerstag, 8.3.12 Beim Leeren der Futterbälle (davon haben wir nun einige angeschafft, zur Beschäftigung der Hunde, wenn es zum Frühstück Trockenfutter gibt), erkennt man gut die unterschiedlichen Charaktere unserer Hunde:
Veri, der Jack Russel-Mix, ist sehr gewissenhaft bei der Sache und hat Riesenspaß.
Sam liebt den Futterball über alles, wedelt die ganze Zeit über mit dem Schwanz.
Lucy, Schäfer-/Dobermann-Mix, lässt sich leicht ablenken, vergisst schon mal, dass sie eigentlich frühstücken sollte, und der Ball liegt einsam in der Ecke - Lucy ist ohnehin nicht die größte Esserin vor dem Herrn.
Der alte Oskar hat erstaunlich schnell verstanden, wie das Spiel geht, und rollt den Ball geduldig, bis er ihm wirklich das letzte Krümel entlockt hat.
Sissi, professionell wie immer, verfügt über eine sehr effiziente Technik.
Fjodor geht recht aufgeregt ans Werk, planlos könnte man sagen, und hat nach kurzer Zeit Schaum vor dem Mund - wohl aus Angst, dass eines Tages der Futterball das Spiel gewinnt und er verhungern muss.
Leni und Lucas, pfiffige Hunde, die es gewohnt sind, Aufgaben zu lösen, leeren den Ball routiniert und in Rekordzeit, was sonst?
Der schnellste von allen ist Gandhi - er knallt den Ball zwischen den Wänden hin und her, dass das Futter nur so herauspurzelt.
Und die gute Fidji hat bis jetzt nicht verstanden, worum es geht - sie bekommt das Frühstück nach wie vor in ihrem Schüsselchen....
Mittwoch, 29.2.12 Maibritt hat kürzlich von folgender Begebenheit berichtet: Sie und ihr Mann Rudi waren mit allen vier Hunden, also Urmel, Anka, Karli und Milow eine Wanderung machen. Da kamen sie an einen Wassergraben, über den man leicht drüber hüpfen kann. Aber Milow traute sich nicht, so einen Graben hatte er noch nie gesehen, geschweige denn überwunden. Er blieb also stehen, alle anderen waren schon jenseits des Grabens. Da drehte Karli um, sprang über den Graben zurück, um Milow zu zeigen, wie es geht - immer wieder ist Karli hin und her gehüpft. Der Milow hat es aber trotzdem nicht kapiert, und am Ende musste Rudi ihn rüber tragen .-))
Samstag, 25.2.12 Die gute Nachricht von gestern ist bei dem Kummer über Zita völlig untergegangen: Milan, der seit Oktober 2010 (!) bei uns war, ist von seiner neuen Familie abgeholt worden - direkt aus der Klinik, wo er fünf (!) Wochen stationär war. Die OP-Wunde hatte sich nach der Entfernung des Implantats - noch in der Klinik - mit Streptokokken infiziert, und es wollte und wollte nicht abheilen. Aber nun ist die Wunde zu und Milan bereit für neue Taten. Hoffentlich vermasselt er es nicht, denn hier bei uns hat er sich ja manchmal etwas im Ton vergriffen.....
Freitag, 24.2.12 Es ist wieder einmal eine dunkle Wolke über Guntersdorf heraufgezogen:
Eine Woche vor der geplanten Abreise zu ihrer neuen Familie an der Nordsee hat Zita eine Lungenentzündung bekommen. Trotz intensivster Behandlung hat sie diese nicht überlebt.
Da es einen Verdacht gibt, dass diese Lungenentzündung irgendwie mit der Narkose eine Woche vorher zusammenhängt, haben wir Zita in die Pathologie gebracht, um vielleicht die Ursache für dieses schreckliche Unglück zu finden.
Zusammen mit der Familie, die sich schon so sehr auf das Mädel gefreut hatte, und vielen Leuten, die Zita kennengelernt haben, sind wir einfach nur traurig, dass es ihr nicht mehr vergönnt war, über den Nordseestrand zu laufen. Bestimmt hätte es ihr dort gefallen.
Manche Sachen kann man kaum aushalten. Und wenn man durch ein so tiefes Tal geht, kommt man ins Grübeln, wie lange die Kräfte noch reichen für die vielen Entscheidungen, die zu treffen sind und deren Tragweite oft vorher nicht abzuschätzen ist.
Samstag, 11.2.12 Da muss ich wohl ein wenig zurückrudern:
Im Eintrag vom 14.1.12 hab ich geschrieben, was die Vorbesitzerin von Dogge Zita mir mitgeteilt (und auch noch schriftlich bestätigt) hatte, nämlich dass der Züchter geraten habe, Zita einschläfern zu lassen.
Dieser Züchter hat sich bei uns gemeldet, nun stellt sich alles doch etwas anders dar. Er und seine Frau sind sehr unglücklich darüber, dass Zita im Tierschutz gelandet ist. Es war nie die Rede davon, Zita einschläfern zu lassen. Sie boten ihre Hilfe an und auch die Übernahme sämtlicher Kosten (die wegen des MRTs nicht gerade gering sind). Und sie wollen die Zita hier bei uns besuchen (bevor diese am 20. Februar auf die Reise in ihr neues Zuhause geht .-))
Freitag, 3.2.12 Mit Lebbi, bei der ein Lungentumor diagnostiziert wurde, gehts auf und ab. Es gibt Momente, wo es aussieht, als würde sie aufgeben. Dann am nächsten morgen steht sie mit erhobenem Schwanz auf dem Sofa und gibt wieder den Ton an. Aber es ist nicht zu übersehen, dass sie dünner geworden ist und kurzatmiger.
Mittwoch, 1.2.12 Manchmal kommt man sich als Tierschützer wirklich vor wie der "Depp vom Dienst". Zwar hat man, wenn man lange genug dabei ist, gelernt, die Frechheiten der Besserwisser und Schreibtischtäter an sich abperlen zu lassen. Aber es gibt doch immer wieder Dreistigkeiten, die einen beinahe ärgern, wie diese hier:
Eine Frau G., die beim ersten Anruf von sich berichtet, dass sie immer wieder mal Hunde rettet und vermittelt, bittet dringend um Hilfe. Sie hat eine Doggenhündin aus einem Zwinger befreien können, weiß aber nun nicht, wohin damit. Eigene Vermittlungsversuche sind fehlgeschlagen. Außerdem muss Frau G. nun zum 1. Februar umziehen, kann die Dogge nicht mitnehmen. Ich lasse mich zu einer Übernahmezusage breitschlagen - irgendwie wird's schon gehen, obwohl wir selbst schon volles Haus haben. Einige Mails gehen hin und her, Fotos werden geschickt, Termin wird nochmals verschoben. Aber heute, um die Mittagszeit, will sie die Hündin zu uns bringen. Der Nachmittag geht ins Land, ich müsste dringend mal weg, Gassi mit Fjodor und Sissie, Besorgungen machen. Ich hinterlasse Nachricht auf der Mailbox, Frau G. möge doch Bescheid geben, wann sie hier sein wird. Keine Reaktion. Als ich sie schließlich doch noch erreiche, schnappt sie nur kurz ins Telefon "Ach, das hat sich erledigt" - und legt einfach auf, ehe ich ihr sagen kann, was ich von ihrem Benehmen halte. Grrrrr.....
Montag, 30.1.12 Weiterer Nachtrag zu vorgestern:
Auf meinen Wegen, die mich zwischen Magdeburg und Lüneburg viele Kilometer über Sachsen-Anhalts Landstraßen geführt haben, bin ich dreimal (!) geblitzt worden! Bei uns in Bayern ist man das ja anders gewohnt, da wirst du einmal geblitzt, und dann ists auch wieder gut. In Sachsen-Anhalt dagegen stellen die immer gleich mehrere Radarfallen hintereinander auf, ähnliches ist mir auch schon mal in Brandenburg aufgefallen. Wegelagerei ist das!
Bei dem, was ich da an Verwarnungsgeldern vermutlich zahlen muss, könnte ich glatt beantragen, dass mir für die nächsten drei Jahre der Solidaritätszuschlag erlassen wird!
Sonntag, 29.1.12 Nachtrag zu gestern:
Unsere ersten eigenen Hunde (also abgesehen von den Familienhunden in unserer Jugend) waren eine Setterhündin (Lynn) und eine Dogge (meine, was sonst). Wir nahmen die Hündinnen - beide ehemals Zuchthündinnen im Alter von 7 Jahren - im Abstand von zwei Monaten bei uns auf, und waren zutiefst bestürzt, weil die beiden Mädels sich nicht mochten. Setter Nadja verließ protestschnaubend das Zimmer, sobald Dogge Orca hereinkam. Gemeinsam im Auto oder gar im Lift zu fahren, war unmöglich. Sie gingen sich tunlichst aus dem Weg. Nach etwa 8 Wochen aber knüpften sie zarte Bande, gewöhnten sich allmählich aneinander. Daraus entstand schließlich eine ebenso liebevolle wie respektvolle und innige Freundschaft, die am Ende nur der Tod beenden konnte, nach 8 wundervollen Jahren.
Samstag, 28.1.12 Vorgestern hatte ich mich wieder einmal aufgemacht, einige Hunde in ihr neues Zuhause zu bringen. Neben der schüchternen Dunja und dem ungehobelten Derwisch, die nun beide eine gute Chance auf ein jeweils für sie passendes Leben haben, war Susi der eigentliche Anlass für diese "Tour der Hoffnung". Susi ist ja schon seit April 2010 bei uns und hat sich seither die eine oder andere Chance wirklich selbst vermasselt. Sie ist halt, wie sie ist, besitzergreifend und mit bemerkenswertem Dickschädel ausgestattet. Aber die Gegebenheiten bei dieser Familie H. Nähe Lüneburg schienen geeignet, dort gibt es außer einem 13jährigen Labradorrüden keine weiteren Tiere, auch die Kinder sind schon groß. Ich habe mich auch noch vor der Abreise ausführlich mit Lynn beraten, wie man den Erstkontakt zwischen Susi und diesem Rüden gestalten könnte, damit nur ja nichts schiefgeht.
Aber Susi wäre nicht Susi, wenn sie nicht den befürchteten Patzer hingelegt hätte, gleich in den ersten 5 Minuten. Sie hat sich auf den Rüden gestürzt, wildes Geschrei, der Rüde war verständlicherweise geschockt - aber es ist ihm glücklicherweise nichts passiert. Susi hatte nur gleich mal einiges klarstellen wollen. Zu meinem Erstaunen bot Frau H. daraufhin an, der Susi doch noch eine Chance zu geben und sie bis zum Abend zu behalten, vielleicht spielt es sich mit den beiden Hunden ja noch ein. Ich zog also los, den Derwisch nach Hamburg zu bringen.
Als ich dann am Abend auf dem Rückweg in das Haus der Familie H. kam, kam Susi mir freudig entgegen, wackelte mit ihrem dicken Hintern und dem Stummelschwanz und lachte mich an, als wollte sie sagen: "Ha, schön, dass Du mich besuchst - schau mal, ich wohne jetzt hier! Gefällt mir sehr gut!" Sie hatte sich arrangiert, ging ganz unbekümmert mit dem Labradorrüden um, hatte sich tagsüber auch keine Übergriffe mehr erlaubt. Der Rüde war zwar noch etwas skeptisch, aber ich hätte einiges darauf verwettet, dass auch er sich an Susi hätte gewöhnen können.
Aber leider war die Entscheidung anders gefallen. Frau H. war der Ansicht, der Rüde möchte mit Susi nichts zu tun haben. Mein Angebot, die Susi auch zu einem späteren Zeitpunkt abholen zu lassen, falls man noch unschlüssig sei und für die Entscheidung mehr Zeit brauche, half leider auch nicht mehr.
Ich packte die Susi also wieder ein, und wir machten uns auf den langen Heimweg, der sich wegen Schneetreiben auf den letzten 250 Kilometern ziemlich lange hinzog. Bis ich dann um halb fünf Uhr früh zu Hause ankam, hatte mein Groll auf Susi der Erkenntnis Platz gemacht: Sie hätte es schaffen können, hat sich Mühe gegeben - auf ihre Weise eben.
Die ihr zugestandenen 9 Stunden waren nicht genug, dass Susi ihren ganzen Charme hätte auspacken können. Und alle sind sich immer einig: Tiere brauchen eben Zeit.
Samstag, 14.1.12 Heute wurde die 6jährige Dogge Zita bei uns abgegeben. Zita hatte vor 2 Jahren nach dem Kind der Familie geschnappt und wurde daraufhin zum Schwiegervater in das 2. Stockwerk des Hauses verbannt. Da der Schwiegervater nun nach Mallorca übersiedeln will, hat Zita in der Familie keine Bleibe mehr.
Der um Hilfe gefragte Züchter, bei dem Zita vor 6 Jahren als Welpe gekauft wurde, kann leider nicht helfen, für Notfälle hat er keinen Platz, auch keine Lösung. Aber einen Rat hat er: Die Hündin einschläfern lassen. So berichtet es die Vorbesitzerin.
Mittwoch, 11.1.12 Jeder Tierschützer kennt sie wohl, die Anfragen von Interessenten, die partout einen Welpen haben wollen, "damit er sich noch eingewöhnt bei uns". Ein erwachsener Hund, so denken die Leute, kann das nicht mehr. Ganz falsch! Die Caniden sind ja vermutlich die anpassungsfähigste Spezies überhaupt, wie sonst könnten sie es mit uns Menschen schon so lange aushalten.
Aktuelles Beispiel? Bitte sehr: Oskar, der etwa 10 Jahre alte Schäfer-Mix. Ein rechter Haudegen, der sein früheres Leben zur Hälfte auf einem Bauernhof im Zwinger verbracht hat, die zweite Hälfte hing er an der Kette als Wachhund. Die Erben des verstorbenen Besitzers haben ihn zusammen mit einer Geldspende zu uns gebracht, welche übrigens durch die Kosten für Oskars Kastration (wegen Hodentumor, sehr schmerzhaft) sofort und zur Gänze aufgezehrt wurde.
Obwohl er nie im Haus gelebt hatte, war Oskar innerhalb von wenigen Tagen bei uns stubenrein, hat es sich - einfach so - von den anderen Hunden abgeschaut. Damit hat er sogar uns zum Staunen gebracht.
Und noch etwas hat er schnell gelernt: Er liebt das Leben im Haus, will immer bei den Menschen sitzen. Draußen, sagt er, mag er gar nicht mehr sein. Wenn zum Beispiel nach dem Füttern alle Hunde rausgeschickt werden, protestiert der Oskar lauthals, bellt so lange, bis die Haustüre sich öffnet und er wieder hereinstapfen kann.
Sonntag, 1.1.12 Den wirklich nur vereinzelten Böllern (übrigens auch ein Vorteil des Landlebens) der vergangenen Nacht haben wir wie jedes Jahr dröhnende Musik entgegengehalten. Eigentlich hat nur Milan die Schüsse draußen bemerkt, hat - die Pfoten auf dem Fensterbrett - mit strengen Blicken durch die Scheibe dem Treiben ein Ende gesetzt (denkt er).

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