Tagebuch 27.6.2008 bis 31.12.2009

So geht's zu in Guntersdorf (am besten von unten nach oben lesen):


Mittwoch, 30.12.09 Im Nieselregen war ich heute mit Fjodor spazieren. Er war unruhig und fahrig ob meines Aussehens. Ich hatte nämlich auf dem Kopf eine Kappe aus Ölhaut, jenes Modell, das in Schiffskatastrophenfilmen bei Orkanregen von Seemännern gern getragen wird. Zwar sind solche Kappen, mit breiter Krempe hinten, damit es nicht in den Mantelkragen regnet, und zwei Bändern seitlich, um sie unter dem Kinn festzuzurren, nicht wirklich kokett anzusehen, trotzdem finde ich, dass ich damit nicht so furchterregend aussehe, dass ein 65 Kilo-Hund vor mir Angst haben müsste. Andererseits ist es natürlich immer gut zu wissen, mit welchem Hilfsmittel man dem eigenen Hund erforderlichenfalls ein wenig Respekt abringen kann. Bei Fjodor muss ich eben diese Kappe aufsetzen. Andere Hunde erfordern andere Maßnahmen.
Bei Fjodors Vor-Vorgänger, dem Doggenrüden Rambo, musste ich schon stärkere Geschütze auffahren. Wenn ich dem mal zeigen wollte, wer der Chef im Haus ist, hab ich kühn ein Stück von seinem Schokokeks abgebissen.
Donnerstag, 24.12.09 Mischu und Maxi haben ihr Weihnachtsgeschenk schon bekommen: Sie sind heute Mittag abgeholt worden und werden Heiligabend im Kreis ihrer neuen Familien verbringen!
Während wir bei Mischu ziemlich sicher sind, dass er diese Chance nutzen kann, sind wir bei Maxi etwas skeptisch. Maxi ist zwar unglaublich lieb und anschmiegsam, aber er lebt in einer eigenen Welt. Und ob diese seine Welt sich in ein normales Familienumfeld einfügen kann, können wir beim besten Willen nicht vorhersagen, man muss es einfach ausprobieren. Also, bitte drückt ihm mal die Daumen, dass er es geregelt kriegt!
Wie heißt es so schön: Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Manche Tierheime haben ja an den Tagen vor Weihnachten geschlossen, um zu verhindern, dass die Leute sich dort vierbeinige Weihnachtsgeschenke holen. Bei unseren Bewerbern - speziell bei denen, die heute Mischu und Maxi abgeholt haben - sind wir ganz sicher, dass das nicht der Fall ist. Sie wollen einfach die vielen freien Tage nutzen, um sich voll und ganz dem Familienzuwachs widmen zu können.

So, nachdem jetzt die wichtigsten Dinge erledigt sind, werden Lynn, Gerdi und ich uns nun genüsslich absacken lassen. Die nächsten zwei Tage sind hier die Schotten dicht, da wird nur gegessen, geschlafen und mit den Hunden im Wohnzimmer vor dem Fernseher herumgelungert (auch wenn wir noch immer keine Fernbedienung haben, langsam glaube ich, dass die gar nicht mehr lieferbar ist - siehe auch Eintrag vom 21.5.09; aber irgendwie gehört "Fernbedienung besorgen" nicht zu unseren A-Aufgaben).

Mittwoch, 23.12.09 So ganz allmählich taucht der Stexi aus seiner Apathie auf und nimmt ein wenig mehr Anteil am Leben in Guntersdorf. Verwunderlich ist, dass man auf Beinen, die so dürr wie Holzstöckchen sind, sogar traben kann...
Dienstag, 22.12.09 Mit Donna läuft es inzwischen recht gut. Sie freut sich, wenn ich sie aus ihrem Zwinger (mit Gartenhäuschen und beheizter Hütte!) hole. Wir gehen dann zusammen ins Haus, wo sie sich eine Weile z.B. mit Stex und Mischu in einem extra Zimmer aufhalten kann. Dafür, dass sie früher nie ein Haus betreten hat, macht sie das schon ganz prima.
Wir werden sie aber vorerst nur unter strenger Aufsicht mit der Hundemeute bekannt machen; immerhin wurde sie bei uns abgegeben, weil es beim Vorbesitzer mit der anderen Doggenhündin zu Beißereien kam. Die beiden Hündinnen, 3 und 5 Jahre alt, hatten zusammen im Zwinger gelebt. Es gibt keine Informationen, warum die beiden Mädels sich plötzlich nicht mehr mochten oder auch nur, welche der beiden mit Feindseligkeiten angefangen hatte.

Neuzugang Hexe hat nicht nur äußerlich viel Ähnlichkeit mit einer Hündin, die wir vor Jahren mal hier hatten, Rita, genannt "die Hausmeisterin".

Montag, 21.12.09 Stex war heute zur Kontrolluntersuchung in der Klinik: Die Lunge ist etwas besser, aber er nimmt und nimmt nicht zu. Auch können sich die Tierärzte nicht so recht erklären, warum Stex noch immer Pfützen und Häufchen in sein Bett macht, wenn man nicht wirklich alle 2 Stunden mit ihm rausgeht. Vielleicht, so meinen sie, ist er so schwach, dass es ihm einfach egal ist.
Aber dieser Bub ist wirklich zum Anbeißen lieb.
Sonntag, 20.12.09 Die kleine Mallory, Neuzugang vom Freitag, ist heute schon wieder weg und zu Christl übersiedelt, zuerst mal in Pflege, dann werden wir weitersehen. Aber da die kleine, alte Hündin genau Christls Beuteschema entspricht, sind wir zuversichtlich, dass sie dort auch bleiben wird!
Samstag, 19.12.09 Heute ist Samson abgeholt worden - im Gegenzug haben wir gestern und heute vier (!) Hunde aufgenommen, alles alte Abgabehunde aus unserer Gegend: Mallory, Hexe, Tini und Lissy.
Mittwoch, 16.12.09 Das Rudel ist in heller Aufruhr! Saba, als Malinois-Mix ohnehin schon recht lebhaft, ist nun auch noch läufig geworden. Der alte Mischu als einziger unkastrierter Rüde leidet entsprechend (er darf die Saba natürlich nur aus der Ferne anbeten). Aber auch die anderen - kastrierten - Jungs wissen noch in etwa, worum es geht.
Nur der Maxi, der weiß nichts von den Frauen. Wenn er, wie grad eben, unterwegs ist zu seinem Lieblings-Mauseloch ganz hinten im Garten und an der Saba vorbei läuft, zögert er nicht mal einen Lidschlag lang. Er kriegt es, wie so vieles, einfach nicht mit...
Montag, 14.12.09 Ich bin immer so latent besorgt um Sissies Hüftgelenke, seit sie im Alter von einem Jahr geröntgt wurde: die Gelenke sind nicht ganz in Ordnung. Aber vielleicht kann ich meine Sorge ja ein paar Jahre zurückstellen. Sissie und ich sind heute eine schmale, steile Treppe hoch gegangen, auf der Neuschnee lag. Aus ihren Pfotenabdrücken im Schnee konnte ich genau ersehen, dass sie immer gleich vier (!) Stufen auf einmal nimmt!
Freitag, 11.12.09 Die Woche der Hiobsbotschaften: Doggenmädchen Floh, die wir im Februar vermittelt haben, hat sich zum wiederholten Mal sehr bös mit dem Labrador-Rüden der Familie gebissen. Sie kommt zurück, eine Weitervermittlung wird schwierig sein.
Der im September vermittelte Doggenrüde Bosko, grautiger mit 90 cm Schulterhöhe, hat nach dem 7jährigen Kind der Familie geschnappt, beim zweiten Mal sogar aufs Gesicht gezielt.
Donnerstag, 10.12.09 Stex durfte heute nach Hause. Er ist noch sehr klapprig und schwach, nimmt kaum wahr, was um ihn herum vorgeht.
Sonntag, 6.12.09 Der moderne Hund ist auch umweltbewusst: Samson wollte mal ganz genau wissen, wie so eine Energiesparlampe aussieht, und hat schon mal zwei davon ausgepackt. (Keine Sorge: bis zum Quecksilber ist er nicht vorgedrungen!)
Samstag, 5.12.09 Die Vermittlungsflaute scheint vorüber: Der arme Tropf Darius hat den Sprung in ein eigenes Nest geschafft, Sara ist auf einen Dauerpflegeplatz übersiedelt. Und für Monsi wird es auch klappen, am Dienstag, ganz sicher!
Großes Glück: Heute hab ich es sogar geschafft, der Donna ein Halsband anzulegen.
Heute vor einem Jahr haben wir die Ingrid wieder eingefangen - ich weiß noch ganz genau, was das für ein Freudentaumel damals war!
Freitag, 4.12.09 Heute durfte ich Donna anfassen, ohne dass Monsi dabei war!
Donnerstag, 3.12.09 Stex gehts besser, aber er muss noch stationär bleiben.
Montag, 30.11.09 Haben Stex mit 40,9 Fieber in die Klinik gebracht, beginnende Lungenentzündung.
Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Dogge Donna hat sich nach fast zwei Monaten heute zum ersten Mal von mir anfassen lassen (ich hatte diplomatische Verstärkung dabei, Monsi hat der Donna erklärt, dass "diese Frau" harmlos ist - und schon ging's)!
Sonntag, 29.11.09 Stex gehts gar nicht gut. Er hustet und ist schwach und apathisch. Liegt viel, geht nur raus, wenn ich mitgehe. Dann stapft er auf seinen dürren, wackeligen Beinen an meiner Seite durch den Garten. Dass ich hauptsächlich deswegen mit ihm rausgehe, damit er seine "Geschäfte" erledigen kann, hat er aber noch nicht verstanden...
Samstag, 28.11.09 Puh, wieder mal "Großkampftag" in Guntersdorf. Drei Neuzugänge: Dogge Stex, sehr mitgenommen, dürr, die Nase läuft. Dann noch  Diana, Deutsch Kurzhaar, und eine besonders anstrengende Saba, Belgischer Schäfer-Mix (die man uns als Doggen-Mix "angedreht" hat).
Sonntag, 22.11.09 Colin hat uns einen Zeitungsausschnitt gemailt "Aiderbichl im Blitzlichtgewitter". Während wir in Guntersdorf schon den Hof aufpolieren, wenn sich das Bayerische Fernsehen ansagt, haben Aufhauser und sein Team tausendmal mehr Routine mit Medien und Promis. Mehr als 30 Fotografen und sechs TV-Teams haben dem Promi-Auftrieb auf Aiderbichl unlängst aufgelauert. Ein berühmter Fußball-Torwart landete per Hubschrauber auf dem Parkplatz, "die restlichen hundert Meter legte der Spitzensportler in einer Limousine zurück", schreiben die Salzburger Nachrichten. Sie alle mögen Tiere, klar, sonst wären sie nicht dort! Roberto Blanco und Dieter Thomas Heck zum Beispiel verrieten den Journalisten, dass sie auch Gänse mögen, zu Weihnachten als Braten. Und Politikerwitwe Claudia Haider hatte einen Fuchs dabei, der allerdings hing ihr tot um den Hals.
Obwohls ja eigentlich traurig ist, mussten Gerdi und ich doch herzlich lachen: Aiderbichl scheint nicht nur ein Paradies für Tiere, sondern auch für jene Promis, für die im Dschungelcamp kein Platz mehr war!
Samstag, 21.11.09 OK, Leute, ich bin wieder da! In den fehlenden zehn Wochen hat sich viel ereignet:
Zuallererst herzlichen Dank an die Helferinnen, die mich und die Hunde in der "lynnlosen" Zeit über Wasser gehalten haben: Astrid, Lisa, Sylvia, Susanne, Helga, Michaela und Gerti Z. (nicht Gerdi F., die aber seit kurzem auch wieder mit an Bord ist - willkommen zurück, Gerdi!) haben tageweise geholfen, Cleo hat sich Urlaub genommen und war mal 5 Tage am Stück hier. Ohne Eure Hilfe hätte man mich hier irgendwann von der Wand abkratzen können!

Viele Mails sind unbeantwortet geblieben und einige Leute deswegen sicher stinksauer auf mich. Es tut mir aufrichtig leid, aber ich kann's wirklich-wirklich nicht ändern!

Coco ist hierher übersiedelt und zwischenzeitlich vermittelt, Wolle dagegen ist ins Internat (zu Alf und Sonja) gezogen, damit sie mal bisschen was für die Welt da draußen lernt. Wolle macht gute Fortschritte, hören wir von unserem nördlichsten Vorposten.
Da Vermittlungen seit Wochen schon "tote Hose" sind, andererseits Neuzugänge trotzdem an unserer Tür klopfen, müssen wir derzeit ziemlich eng zusammenrücken in unserem kleinen Häuschen. Dazu gekommen sind die schöne Afra, die noch schönere Lilly, die blinde Sara (zwischenzeitlich an den Augen operiert), der dralle Samson, und die unnahbare Donna: die ersten drei Wochen hier hat Donna uns angeknurrt, sobald sie uns zu Gesicht bekam. Seit wir wissen, dass sie eine Schwäche für gekochte Putenherzen hat, knurrt sie nicht mehr. Aber anfassen - nein, das lässt sie sich noch immer nicht!

Ich wusste übrigens nicht, dass das Schicksal so grausam sein kann: Die Hunde haben meine rosa Weste zerfetzt. Diese Weste war mein absolutes Lieblingsteil! Ich hab ja nicht mehr viel, an dem ich wirklich hänge, aber die Zerstörung dieser rosa Weste hat mich mitten ins Herz getroffen!
Ich habe das gesamte World Wide Web abgesucht. Es gibt viele rosa Westen, aber es gibt diese eine, ganz bestimmte rosa Weste mit mausgrauem Fleecefutter nicht mehr. Aus und vorbei...

Christian Spanheimer hat hier fast einen ganzen Tag lang super tolle Fotos von unseren Hunden gemacht - für den neuen Kalender. Der ist nun gedruckt und wunderschön geworden, Verkauf läuft auf Hochtouren.
Das Bayerische Fernsehen war im Oktober hier, Vermittlungshunde aufzeichnen. Und über Batistas Happy End gab's auch einen Beitrag in "Zeit für Tiere".

Wir haben Anfang Oktober die "Aktion Apollo" gestartet. Réka, die Tierschutzkollegin in Ungarn, hatte mir geschrieben, es werde ihr das Herz brechen, wenn Apollo nochmal einen Winter im Zwinger in Ungarn zubringen muss. Ich war sehr skeptisch, ob wir es schaffen würden, für Apollo einen passenden Platz zu finden, hatte ich ihn doch als nicht wirklich leichtführigen Rüden in Erinnerung, ganz im Gegenteil. Aber als Réka mir erzählte, Apollo habe dort in seinem Zwinger mal sein Essen friedlich mit einer jungen Ratte geteilt, schöpfte ich doch Hoffnung. Und wie es aussieht, hat er jetzt seine Familie gefunden (falls er es nicht doch noch vermasselt).

Und wegen Damion: na, so ganz sicher sind wir uns noch nicht, ob das klappt...

Seit ihrer Magendrehung Ende August geht es Leva besser als je zuvor. Sie hat schön zugenommen und gibt hier ordentlich den Ton an. Gut, dass sie nicht weiß, dass ihre Tochter, die gefleckte Jam, nun über die Regenbogenbrücke gegangen ist, nach kurzen 10 Monaten im neuen Glück. Die Schmerzmittel, die Jam wegen ihrer schlimmen Halswirbelsäule einnehmen musste, haben sie kaputt gemacht. Aber 10 Monate sind doch besser als gar nix, oder?!

Noch eine Begebenheit: Eine Interessentin für die kleine Babi hat hier angerufen, sie wohnt in Freising, was ca. 65 Kilometer von uns entfernt ist. (Lynns Hundeschule ist bei Freising, Lynn fährt viermal die Woche dorthin.) Jedenfalls diese Familie mit Kindern sucht kleinen, unkomplizierten Hund. Ja, das wär doch was für Babi, klein, klug, kooperativ. Die Frau klang sehr angetan von meinen Ausführungen über Babi. Zum Schluss fragte sie, wo wir denn sind. Ich sag "Guntersdorf bei Vilsbiburg, so eine knappe Stunde von Ihnen entfernt". Darauf sie: "WAS??? SO WEIT!?! Na, also da muss ich erst meinen Mann fragen. Ich melde mich wieder...." und legte auf. Wir haben nie wieder was von ihr gehört.

Montag, 14.9.09 Dass ich ständig unter Zeitdruck stehe, scheint anderen Leuten total egal zu sein, was? Die Polizei zum Beispiel! Stellt auf meinen Wegen ständig diese dämlichen Radarfallen auf! Die machen mich noch komplett wahnsinnig!
Ich habe jetzt in nur einer Woche schon das zweite Ticket wegen "Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit" bekommen. Wenn ich mit Volldampf zwischen Tierheim und Job (zwischen denen immerhin 85 Kilometer liegen) hin und her rase, in höchster Eile, weil zum Beispiel die Hundesitterin schon vor einer Stunde nach Hause gehen wollte, da möcht ich ja wirklich nicht wissen, wie ich auf den Radar-Beweisfotos aussehe....
Sonntag, 13.9.09 Lynn ist ab heute für 5 Wochen weg, gibt Hunde-Seminare in Oberammergau. Diese Termine wurden festgelegt, bevor wir wussten, dass Gerdi ausfallen würde. Astrid, Lisa, Sylvia und Cleo haben versprochen, mir zu helfen, tageweise, wenn ich 5 Wochen lang zwischen Tierheim mit 19 Hunden und meinem Job in München zerrieben werde. Na, wirklich lustig wird das sicher nicht, auch für Euch da draußen! Ich bitte schon jetzt alle um Verzeihung, wenn ich vorübergehend untertauche, Mails und Anrufe nicht beantworte - und wahrscheinlich wieder das Tagebuch vernachlässige...
Freitag, 11.9.09 Der alte Mischu lässt's jetzt richtig krachen: Von seiner ohnehin schon arg geplünderten OP-Kasse hat er sich nun auch noch ein Bettchen gekauft, Sabro-Kudde! Dieses Betti, sagt er, ist das schönste, das er je besessen hat (und ich vermute mal, auch das einzige).
Donnerstag, 10.9.09 Der Gästebucheintrag vom 20.8.09 einer Frau Geffers hat ziemliche Wellen geschlagen. Deshalb werde ich Euch hier mal was darüber erzählen:
Frau G. hat bei ihrem ersten Anruf hier im Tierheim wegen der Bordeaux-Dogge Coco wohl den roten Teppich vermisst. Wer in Guntersdorf alleine ist mit 20 Hunden und zwei Telefonleitungen, kann den umfangreichen Fragenkatalog, den wir mit Hundeinteressenten abzuarbeiten haben, nicht oder nur schwerlich telefonisch erledigen. Wir bitten die Leute deshalb, erstmal die Grundsatzfragen per eMail zu beantworten.
Frau G. kann zwar wohl Gästebucheinträge schreiben, aber keinen Fragebogen per eMail beantworten. Deshalb musste ich mir wohl oder übel viel Zeit für sie nehmen, als sie einen zweiten Anlauf machte, weil sie eben überzeugt war, der Coco ein wundervolles Zuhause bieten zu können. Wir haben am Mittwoch, 2.9., in einem mindestens 1stündigen Telefonat alle Fragen besprochen, ich hab mir Notizen gemacht, alles sehr ausführlich. Am Ende hab ich Frau G. darauf hingewiesen, dass ich eine Vorkontrolle zu ihr nach Hause schicken würde, dass sie zuvor aber mit Cocos Pflegemama sprechen solle, der sie alle weiteren Fragen zu der Hündin stellen könne. Ich gab ihr die Telefonnummer der Pflegemama Martina. Frau G. versicherte, sich dort umgehend zu melden.
Das ist nun über eine Woche her. Frau G. hat sich nicht bei Martina gemeldet. Warum wohl? Nun, wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass sie wegen der angekündigten Vorkontrolle nun plötzlich kein Interesse mehr an Coco hat....
Dies ist beileibe kein Einzelfall. Die Leute lassen uns das ganze Programm abspulen - Fragebogen, Telefonate, Vorkontrollen - und dann melden sie sich nicht mehr oder geben Bescheid, dass sie nun doch einen Welpen beim Züchter holen oder dass sie sich überfordert fühlen, "weil man ja nie weiß, was so ein Tierheimhund schon alles erlebt hat"... oder... oder... oder. Es ist so schade um jede Minute, die wir nicht für die Hunde Zeit haben, die unsere Aufmerksamkeit weiß Gott nötiger bräuchten.
Mittwoch. 9.9.09 JUCHUUU - Petra ist für einige Tage bei uns! Da läuft hier alles wie geschmiert - und man kommt mal zu Arbeiten, die sonst immer liegenbleiben. So hab ich zum Beispiel die Seite "Wir über uns" endlich mal wieder aktualisiert.
Dienstag, 8.9.09 Der alte Mischu: Er ist ein so anrührender Hund, von unerschütterlicher Freundlichkeit gegen Mensch und Hund. Er schläft sehr viel, was seinem Alter ja durchaus angemessen ist, und wenn er aufwacht, lächelt er in die Welt. Da er nicht mehr viele Zähne hat, sind die Lippen leicht eingefallen, so dass der linke untere Eckzahn meist nach außen spitzt - ungefähr wie bei einem Eber.
Und wenn Mischu die Futterschüssel hingestellt bekommt wedelt er mit dem Schwanz, und er hört nicht auf zu wedeln, bis das letzte Futterkrümel aufgeschleckt ist.
Samstag, 5.9.09 Gerdi ist wieder aus der Klinik und zu Hause in München. Die Ärzte erlauben ihr natürlich keinen Stress - also vorerst wird's nix mit Guntersdorf. Denn ohne Stress gehts hier nicht....
Leva dagegen sagt, sie könne Bäume ausreißen. Sie ist psychisch stabiler geworden seit ihrer OP.
Samstag, 29.8.09 Viele Hundebesitzer kennen das wohl: Der Hund läuft oft so dicht hinter einem her, dass er von hinten in die Sandalen tritt. Das ist nicht angenehm, weil man erschrickt und auch schon mal stolpern kann.
Der Maxi aber hat das perfektioniert. Dieser Dussel ist der einzige Hund, den ich kenne, der mit beiden Pfoten gleichzeitig in beide Schuhe treten kann.
Freitag, 28.8.09 Mischu hat gemeint, er kann ja der Leva mal "einen ausgeben" - und hat tief in seine OP-Kasse gegriffen: 1.441 Euro inklusive Sonntags-/Nachtzuschlag kostet ihre Magendrehung. Na hoffentlich reicht's dann für seine zweite Ohren-Operation auch noch....
Was wir der Leva in 10 Monaten mühsam drauf gefüttert haben, ist in nicht mal einer Woche wieder verschwunden. Man meint jetzt wieder, die Knochen spießen sich gleich durchs Fell. Aber sie hat großen Hunger, wir können uns also daran machen, die verlorenen Pfunde wieder aufzuholen. Sie ist ein starkes Mädchen, das kann ich Euch sagen!
Donnerstag, 27.8.09 Oh je, Gerdi musste heute wieder ins Krankenhaus! Das Herz will noch nicht so funktionieren, wie es soll.
Mittwoch, 26.8.09 Wenn sie sich weiterhin so wacker hält, wird Leva am Freitag nach Hause dürfen, sagt die Tierärztin (und kann es selbst kaum glauben, dass sie das Mädel durchgekriegt hat)!
Montag, 24.8.09 Sie muss natürlich vorläufig noch in der Klinik bleiben, aber Levas Zustand ist nicht so schlecht - oder sagen wir mal, gibt Grund zu vorsichtiger Hoffnung... Herzlichen Dank für die zahlreichen Genesungswünsche!
Sonntag, 23.8.09 Neuzugang am frühen Morgen: Darius, teilnahmslos und schüchtern - aber das Frühstück hat ihm geschmeckt.
Heute hab ich Nachricht von Lutz bekommen, die mein Herz erfreut: Nicole meint, er ist gar nicht völlig taub, er reagiert immer öfter auf bestimmte Geräusche wie in die Hände klatschen. Sie werden ihn daraufhin mal untersuchen lassen. Und: Seit einer Weile schon wird bei ihm zu Hause geplant und vorbereitet. Er musste auch schon mal üben, wie man sich in einem Hotel benimmt. Wozu das alles? Nun, er darf mit Nicole und Jürgen auf Hochzeitsreise!!!

20.25 Uhr: Ich rase mit Leva in die Tierklinik. Magendrehung. 50 Minuten später liegt sie bereits auf dem OP-Tisch.
Ob ihre kaputten Nieren die Narkose verkraften, weiß man noch nicht. Aber wenn sie nur den Hauch einer Chance hat, wird sie diese ergreifen, denn Leva ist eine zähe Kämpferin!

Samstag, 22.8.09 Wettermäßig ist heute ein ganz scheußlicher Tag, es regnet verdrießlich vor sich hin. Um den Hunden ein wenig die Zeit zu vertreiben, hab ich Leckerlies ausgeteilt, jeder bekommt nach seiner Zahnbeschaffenheit das, was er meistern kann. Die Großen mit den guten Zähnen kriegen getrocknete Rinderkopfhaut, Wolly mit nur noch wenigen Zähnen ein kleines Stück getrockneten Rinderschlund, Damion und Onko einen ganzen Schlund, Ingrid, Maxi, Camilla ein Schweineohr, Monsi, Mischu und Leva Rinderlunge usw.
Bärbel und Babi allerdings haben da was falsch verstanden: Sie meinen, sie kriegen Leckerlies nicht weil, sondern solange es draußen regnet...
Freitag, 21.8.09 Gerdi hat eben angerufen, sie war zwei Tage im Krankenhaus, die Herzbehandlung ist überstanden, es geht ihr gut. Wir alle hier hoffen, dass sie bald wieder bei uns ist!
Donnerstag, 20.8.09 Hmmm... ist mir noch gar nicht aufgefallen, dass die Tierschutz-Leute alle Waschbrettbäuche haben. Muss aber wohl so sein: Der Bauchmuskeltrainer ist der einzige von 17 Artikeln in unserer Versteigerung, den niemand brauchen konnte.
Und da ich definitiv keinen Waschbrettbauch habe, sollte ich das Gerät vielleicht selbst behalten?!?
Mittwoch, 19.8.09 Monsi musste heute stationär in der Klinik bleiben: Polyarthritis (vermutlich als Folge der Leishmaniose).
Zeus, der junge Doggenbub, der so gerne "fensterln" geht, ist zur Vermittlung freigegeben. Fotos werden gleich eingestellt. Übrigens: Stimmt, er sieht meinem Fjodor sehr ähnlich!
Sonntag, 16.8.09 Es ist die Frage aufgetaucht, wie man die Ingrid denn ins Haus kriegt, wenn es mal unbedingt sein muss (z. B. weil das Hoftor geöffnet werden muss oder weil ich grad Zeit zum Bürsten hätte). Das geht so:
Eine Person (idealerweise eine fremde Person) geht hinter dem Schuppen rum und nähert sich Ingrids Wohnbusch so, dass der Fluchtweg zum Haus frei bleibt. Diese Person muss eine Kamera dabei haben und vor dem Busch den Blitz auslösen, mehrmals. Ingrid saust dann auf dem direkten Weg ins Haus, weil sie meint, es zieht Gewitter auf.
Ihr könnt mir das ruhig glauben, es funktioniert!
Samstag, 15.8.09 Ich hab eine neue Lieblingsbeschäftigung (mit hohem Suchtfaktor): Ingrid bürsten!
Ingrid lässt sich ja "eigentlich" gar nicht anfassen. Um sie zu berühren, muss man zuerst einen geeigneten Moment abwarten und sie in einem Zimmer einschließen, dann muss man sie in die Ecke drängen, sich ihr gebückt nähern, den Blick abgewandt. Manchmal klappt das. Sie erstarrt dann - was beim bürsten sehr praktisch ist!
Dienstag, 11.8.09 Ich habe von Sylke folgende Mail bekommen:
"OK - aber das ist schon ne miese Masche, um den Titel Queen of Alzheim unter Deine gierigen Krallen zu kriegen! Gib's zu - das war Absicht!!!!!! Damit gebe ich mich geschlagen und verbeuge mich vor Ihrer Majestät, der Queen of Alzheim! Du hast gewonnen ..."
Was ich getan habe? Nun, ich habe Sylke 1.700 Euro überwiesen, die sie für den Verein verauslagt hatte. Das wäre ja noch ok. Aber dass ich selbige 1.700 Euro bereits eine Woche vorher schon einmal überwiesen hatte, das macht mich zur Königin von Alzheim...
Montag, 10.8.09 Hmmm, ist sicher meine Schuld. Vielleicht hätt ich dem Doggenbuben zeigen sollen, dass ich den Fenstergriff abmontiert und beiseite gelegt hatte. Dann hätte er ihn nicht suchen müssen - im Rahmenholz und unter dem Fensterkitt. Aber warum er auch das Raffrollo in Streifen reißen und dessen Stange unter Mitnahme der Dübel abmontieren musste, erschließt sich mir nicht unmittelbar.
Nun bin ich auch unglücklich, aber nur ein bisschen.
Sonntag, 9.8.09 Für mein gestriges Problem (Fenster offen, Hund weg) ist mir eine gute Lösung eingefallen: Ich hab den Fenstergriff abgeschraubt!
Er muss vorläufig noch in meinem Zimmer bleiben, weil ich ihm zutraue, über den Zaun oder die Gartentür zu klettern. Eine zweite Chance abzuhauen wird er nicht kriegen, wenn ich es irgendwie verhindern kann.
Der arme Bub ist wirklich-wirklich unglücklich.
Samstag, 8.8.09 Manchmal bleibt einem schier das Herz stehen. Wie heute, als ich in meinem Zimmer das Fenster, das auf die Einfahrt hinausgeht, offenstehen gesehen hab.
Am Nachmittag war ein Doggenbub bei uns abgegeben worden, für vorübergehend, wie es hieß. Beziehungsprobleme. Die Frau hatte am Morgen Hals über Kopf ihre Wohnung verlassen - samt Brillenhämatom und drei Hunden. Da einer von den dreien, nämlich die Dogge, rudeltauglich ist, kam der 20 Monate alte Rüde zu uns.
Der Hund war natürlich total durch den Wind, zuerst geht zu Hause alles drunter und drüber (vor dem Mann hatte er immer schon Angst), dann wird er auch noch zu fremden Leuten mit vielen Hunden gebracht - als die Besitzerin wieder abgefahren war, wollte er natürlich hinterher.
Ich hab ihn deshalb in meinem Schlafzimmer untergebracht, wo er erstmal zur Ruhe kommen sollte. Aber seine Pläne waren andere! Er hat das gekippte Fenster wohl zuerst geschlossen, dann den Griff um 90 Grad gedreht, das Fenster geöffnet, das Fliegengitter abmontiert - und weg war er.
Als mir das offene Fenster entgegenstarrte, bin ich reflexartig losgerast - weit konnte er noch nicht sein! Ich in's Auto (gut, dass der Schlüssel immer steckt!), raus aus dem Dorf und in die Richtung, in der die Besitzerin etwa eine Stunde vorher weggefahren war. Und tatsächlich, mitten auf der Landstraße trabte er dahin, ebenso ratlos wie zielstrebig. Ich hab mit Auto und Warnblinker die Straße blockiert, so dass wir ungestört ein paar mal ums Auto laufen konnten, er voraus, ich hinterher. Mag ja sein, dass meine Stimme etwas gepresst klang, als ich ihm versicherte, er sei ein ganz lieber Bub und alles würde wieder gut (der Wahrheitsgehalt meiner schönen Worte schien mir in dem Moment zweitrangig). Aber es hat funktioniert! Was für ein Glück, als er sich am Halsband packen und anleinen ließ!
Mittwoch, 5.8.09 Also die Versteigerung läuft wirklich prima und macht auch noch Spaß! Das wird Folgen haben: Da muss ich doch gleich mal unser Lager im Schuppen auf den Kopf stellen, was wir noch alles anbieten können.
Donnerstag, 30.7.09 Tapfer stapft er durch den Garten, er nimmt's, wie's kommt, der Mischu. Er hat heute sogar versucht, ein getrocknetes Schweineohr zu ergattern.... (was wir natürlich nicht zugelassen haben, er muss noch 6 Tage Brei essen!)
Mittwoch, 29.7.09 Diesmal war's knapp, aber Wolly ist noch immer unerreicht. Mischu wurden heute 13 Zähne gezogen. (Wolly hält den Rekord bei 14!) Die Löcher waren teilweise so tief, dass sie der Tierarzt mit komplizierten Lappenplastiken verschließen musste. Mischus Gesicht ist dick verschwollen, er darf für eine Woche nur Brei essen.
Dienstag, 28.7.09 Gerdi wurde heute aus dem Krankenhaus entlassen. Sie muss nun 3 oder 4 Wochen "ruhiggestellt" werden. Gute Besserung!
Sonntag, 26.7.09 Sommerfest.
Ich geb's zu: Am Abend komm ich mir vor wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Mein Kopf fühlt sich an, als wär' er mit Gelee gefüllt. Aber dieses Fest war es wert! So viele nette Gäste, so viele liebevolle Mitbringsel (von Leckerlies und selbstgebackenen Hundekuchen über Hunde-Vitamintabletten, Kuchen, herzhafte Büffetbeiträge, Bücher, Fotos, Wein, Hundeplanschbecken (ohne Stöpsel!) bis hin zu einem Küchenherd!), die Helferinnen und Helfer haben teils sehr weite Reisen auf sich genommen und wieder mal alles gegeben, vielen lieben Dank dafür!
Eigentlich bedrückt es mich jedes Jahr nach dem Sommerfest, dass ich so einen Tag nicht wirklich im Griff haben kann: dass ich nicht für alle Leute ausreichend Zeit habe, dass viele Gespräche mittendrin abgebrochen werden, weil man aus einer anderen Ecke nach mir ruft, dass ich mich von den meisten Leuten gar nicht verabschieden kann, weil ich zu beschäftigt bin, um ihren Aufbruch zu bemerken, dass ich nicht mal sehe, wenn die Seife im Bad abgesoffen ist und man eine neue hinlegen müsste. Kurz, ich bin eine lausige Organisatorin, und multi tasking fähig bin ich eigentlich auch nicht.
Aber: Als wir vor elf Jahren aus diesem Bauernhof ein Tierheim gemacht haben, dann nicht deswegen, weil ich mich als Event-Managerin verwirklichen wollte, sondern weil ich eine gute Hunde-Mama bin.
Samstag, 25.7.09 Cleo ist schon seit gestern Mittag hier und werkelt bis zum Umfallen. Familie Fischer-Geier und Familie Gwosdek sind heute gekommen, auch für sie ist noch genug zu tun hier. Die Hunde merken langsam, dass sich wieder etwas Größeres anbahnt, und sind entsprechend aufgedreht.
Donnerstag, 23.7.09 Damit es keine Missverständnisse gibt: Natürlich findet das Sommerfest statt. Wetterprognose ist gut, meine Stimmung noch besser. Wir freuen uns auf hoffentlich viele gutgelaunte Besucher!
Mittwoch, 22.7.09 Zum Geburtstag hat er mir nochmals zwei Paar Crocs geschenkt, der gute Albert (früher: Doggi, alter Doggenmix) - wohl damit ich immer gut zu Fuß bin und den alten Knackern auch weiterhin helfen kann, so wie ihm.
Letzte Nacht ist er über die Regenbogenbrücke gegangen. Nicht so traurig sein, liebe Astrid, das gute Jahr bei Dir hat seine vielen traurigen Jahre sicher aufgewogen - und er ist in Frieden gegangen.
Dienstag, 21.7.09 Alush ist wegen Bandscheibenproblemen krank geschrieben, Gerdi ist noch bis nächste Woche im Krankenhaus, Lynn hat für dieses Wochenende ein unverschiebliches Seminar angesetzt (schon bevor der Termin fürs Sommerfest feststand) - ich werde zwar liebe Leute hier haben, die helfen wollen, die aber unseren Laden nicht wirklich kennen, auch das Rudel nicht, und wir alle werden von Freitag bis Sonntag im Chaos versinken.
Gestern Abend war ich nur ca. 2 Millimeter davon entfernt, das Sommerfest abzusagen.
Ich hab's nicht getan, wir müssen da irgendwie durch. Gerdi hat dann gemeint, ich kann mich ja am Montag zu ihr legen, das zweite Bett im Zimmer ist noch frei - dann gehen wir Hand in Hand zur Ultraschalluntersuchung...
Sonntag, 19.7.09 Eine genaue Ursache für Gerdis Herzprobleme ist noch nicht gefunden. Neben den üblichen Dingen, die man braucht, wenn man im Krankenhaus ist, hat Gerdi mich gebeten, ich soll ihr ein paar Hundehaare mitbringen. Sie vermisst die ganze Bande, besonders natürlich ihre zwei, Roxy und Camilla.
Samstag, 18.7.09 Ich musste Gerdi heute ins Krankenhaus bringen wegen Herzproblemen. Bitte drückt ihr alle die Daumen!
Freitag, 17.7.09 Ich habe heute versehentlich eine falsche Futterdose geöffnet, Lammpansen. Dann müssen wir diese Woche wohl den Sonntags-Brunch auf Samstag vorziehen. Sonntags gibt's nämlich immer Lammpansen für alle. Wenn die Schüsseln verteilt werden, da brennt die Luft, das kann ich Euch sagen!
Donnerstag, 16.7.09 Unlängst zu meinem Geburtstag hab ich morgens eine schöne Deko auf dem Hof vorgefunden: Schaumstoffflocken, Federn, hübsche Stoffmusterabschnitte des Sofas vor meiner Terrassentür. In gespannter Erwartung sind die Hunde herumgestanden, um zu sehen, ob ich mich auch wirklich darüber freue.
Mittwoch, 15.7.09 Wir haben lange gerätselt über die genetische Mischung des Hundes Volume. Jetzt wissen wir's: Volume ist ein Doggen-Truthahn-Mix!
Dienstag, 14.7.09 Wir können's kaum glauben: Dem Mischu gehts prächtig. Er hat Hunger wie ein Wolf, stapft unverdrossen im Garten herum (mit Plastiktube natürlich) und scheint keine oder kaum Schmerzen zu haben. Als nächstes sind dann seine vergammelten Zähne dran.
Sonntag, 12.7.09 Mischu ist zur Stunde (15 Uhr) auf dem Nachhauseweg. Er hat am Freitag die Operation erstaunlich gut überstanden (obwohl sie noch komplizierter war und länger gedauert hat, als ursprünglich von den Tierärzten angenommen). Er musste stationär behandelt werden, auch wegen der starken Schmerzmittel, die man nach so einer Gehörgangsentfernung braucht. Aber jetzt kommt er gleich nach Hause und wir freuen uns schon, ihn zu betüteln!
Batista hat heute 1. Geburtstag! Er selber hat gar nicht dran gedacht, wir auch nicht, aber Ursula J., die ihn persönlich kennt, hat uns dran erinnert. Nun freut er sich natürlich über den extra großen Ochsenziemer. Sein erstes Geburtstagsgeschenk, das er jemals bekommen hat, sagt er. Nun ja, ist ja auch sein erster Geburtstag!
Gerdi hat mich am Telefon vorhin gebeten, ich solle dem Batista von ihr einen dicken Kuss geben. Ich habe ihr geantwortet: "Das mach mal schön selber - und lass dir selber das Nasenbein brechen..."
Samstag, 11.7.09 Es ist wieder mal ein Loblied fällig: Mons. Die graue Eminenz in Guntersdorf. Ich kann mich nicht erinnern, einen so souveränen Hund hier gehabt zu haben. Er stänkert nicht, lässt sich auch nicht anmachen, sondern dreht sich einfach weg, wenn ihm die Jungs zu nahe treten. Er strahlt Ruhe aus und ist in seinen zarten Annäherungsversuchen einfach nur zauberhaft.
Nicht mal der heutige Tag konnte ihn aus dem Konzept bringen. Mich und Petra dagegen schon. Wir waren am Abend platt wie die Flundern, völlig blutleer, konnten keinen klaren Gedanken mehr fassen, geschweige denn einen solchen artikulieren. Was denn los war? OK, ich sags Euch:
Von 8.45 früh bis abends 19.30 Uhr waren hier insgesamt 22 Leute. 5 davon haben 6 Hunde zu uns gebracht, 9 weitere Hunde sind hier nur umgeladen und weiter transportiert worden. 11 von diesen Leuten haben Hunde abgeholt, 4 Leute haben sich Hunde angesehen, aber sich nicht dafür entschieden, 2 Leute waren hier, um zu fragen, ob wir nicht einen Hausmeisterjob zu vergeben hätten.
Dazwischen klingelte mindestens 25 mal das Telefon. Die Kaffeemaschine ist heißgelaufen. Die hier ansässigen Hunde wurden ständig rumgeschoben, rein, Tür zu, dann mal wieder raus, alle schnell pinkeln, während die Neuzugänge in der Zeit natürlich separat weggesperrt werden mussten. Die Menschen redeten durcheinander, Fragen und Antworten schwirrten hin und her - ohne wirklich zueinander zu finden.
Am Abend eines solchen Tages fühlst Du Dich, als hätte Dir jemand das Knochenmark herausgesaugt. Wäre Petra nicht hier gewesen, hätte ich den Tag wohl kaum überlebt...
Und für alle, die schon lange auf diese eine Nachricht warten: Pampalini war auch auf dem Transport. Er ist jetzt bei Cleo. Es geht ihm gut, und er ist ein sehr lieber Bub, sagt sie!
Mittwoch, 8.7.09 Heute war ein höllischer Telefontag! Von 9 Uhr morgens bis 13 Uhr haben Lynn und ich praktisch ständig auf zwei Leitungen telefoniert. Zwischendurch haben die Leute, die uns nicht erreichen konnten, auch noch aufm Handy angerufen. Mir schwirrt der Kopf, der Mund ist trocken vom vielen Reden. Aber es wurden auch wichtige Dinge dabei erledigt. Zum Beispiel:
Eine Frau P. hatte gleich früh angerufen, ob wir Decken für Ungarn brauchen könnten. Ich gestand, dass unser Deckenlager reichlich gefüllt sei, momentan bräuchten wir sie nicht, ich verwies die Frau P. an eine andere Organisation, die ebenfalls ein ungarisches Tierheim betreut. Es ergab sich dann gesprächsweise, dass diese Frau P. gerne einen alten Hund in Pflege nehmen würde, falls der Tierschutz die Tierarztkosten übernähme. Nun, das würden wir doch gerne annehmen. Wenn ein alter Hund einen Platz hat, passt bei uns wieder ein anderer rein. Ich versprach der Frau P., mal zu überlegen, welcher unserer Hunde in ihre Umgebung am besten passen würde.
Kurze Zeit später rief Frau P. nochmals an, diesmal hatte sie Lynn am Telefon, bat um meinen Rückruf. Bei diesem Rückruf teilte sie mir mit, der Hund, den sie in Pflege nehmen würde, dürfe nicht viel Lärm machen wegen der Nachbarn. Nun gut, das würde ich dann berücksichtigen. Drei Stunden später rief Frau P. nochmals an, sie müsse leider mitteilen, dass ihr nun eingefallen wäre, dass sie ja schon einem anderen Verein die Übernahme eines Pflegehundes zugesagt habe. Sie könne von uns nun doch keinen Hund in Pflege nehmen.
Hat jemand mitgezählt? Das waren vier Telefonate, bei denen am Ende nichts, aber auch gar nichts herausgekommen ist!
Donnerstag, 2.7.09 Lynn (die übrigens heute Abend in ein Bruce Springsteen-Konzert gehen möchte) und ich hatten vereinbart, dass wir für die Hunde jetzt mal Griesbrei kochen werden, statt immer Nudeln oder Reis. Ich, im Büro in München, habe folgenden Presse-News-Ticker aus Guntersdorf erhalten:
Das Projekt "Griesbrei" schlägt aller Wahrscheinlichkeit nach fehl+++Die Bewohner von Guntersdorf 8 haben starke Bedenken angemeldet+++Gut informierte Kreise munkeln, dass die Verantwortliche heute so gegen 16.45 Uhr das Land verlassen will+++Ob das mit dem Griesbrei zusammenhängt, ist noch fraglich, aber wahrscheinlich+++Herr Fierek, ein Betroffener, fürchtet, dass mögliche Gewitter eine Rettungsaktion erschweren, wenn nicht sogar unmöglich machen könnten+++Die Regierung denkt über den Einsatz von Hilfstruppen nach+++Um das Schlimmste zu verhindern, werden als erste Hilfsmaßnahme getrocknete Hühnerkrägen an die Bevölkerung verteilt. lpa
Samstag, 4.7.09 Mangels Zeit hatten wir uns wieder einmal nicht abgesprochen, und so hatten wir beide, Lynn und ich, gestern Erdbeeren gekauft. 7 Pfund insgesamt. Erdbeerkuchen? Keine Zeit zum Backen. Also aufessen. Jetzt müssen wir alle zusammenhalten!
Könnt Ihr Euch vorstellen, wie hübsch Ingrids tiefschwarzes Gesicht aussieht, wenn die Schnauze dick mit rosa Erdbeerquark verschmiert ist?
Freitag, 3.7.09 Ihr glaubt ja gar nicht, was wir hier für ein artiges Rudel haben, wenn's gewittert!
Heute war ein schlimmes Gewitter (so schlimm, dass ich schon überlegt habe, was ich an Habseligkeiten zusammenraffen müsste und wie die Notrufnummer der Feuerwehr geht - im Fall der Fälle!), der Donner war so schrill, dass man meinte, es zerreißt den Himmel. Und dieses wirklich üble Gewitter ist eine ganze Weile über Guntersdorf gekreist. Alle, sogar Ingrid, haben sich in meiner unmittelbaren Nähe herumgedrückt. Und alle diversen Befindlichkeiten und kleinen Feindschaften waren vergessen, eng beieinander haben sie tapfer, der eine mehr, der andere weniger tapfer, dem Weltuntergang entgegengesehen.
Außer der Hilde - die Hilde ist auch noch während die Welt untergeht ein böses altes Weib. Da reicht's schon, wenn der Batista mal dumm aus der Wäsche schaut (seine leichteste Übung!), schon bleckt sie ihre vergammelten Zähne, schnappt nach ihm und setzt ihm auch noch durchs ganze Wohnzimmer nach.
Nun ja, und außer Batista, der ist während des Gewitters herumgehampelt wie immer, unbekümmert und fröhlich. Wenn ich's recht bedenke, er hat wohl gar nicht gemerkt, dass Gewitter ist...

Und noch was: Eigentlich möchte ich mit gar niemandem tauschen!

Mittwoch, 1.7.09 Mischu war zum CT wegen seiner Ohren und der schiefen Kopfhaltung. Das linke Ohr ist praktisch total zerstört, die Knochen im Gehörgang lösen sich auf. Wir werden in den nächsten Tagen wissen, ob das "nur" von Entzündung kommt oder ein Tumor die Ursache ist. Dann können wir entscheiden, ob eine Operation für ihn Sinn macht. Und dann müssten auch noch die eitrigen Zähne saniert werden. Er ist so ein tapferer alter Hund....
Dienstag, 30.6.09 Asche auf mein Haupt! Seit 31. Mai gab es keinen einzigen Tagebucheintrag mehr. Wollt Ihr wissen warum? Nun:
Seit meine Firma Ende Mai Insolvenzantrag stellen musste, hab ich im Job mehr Arbeit als je zuvor (der vorläufige Insolvenzverwalter braucht Informationen, Tabellen, Kopien...)
Für die Jahreshauptversammlung unseres Vereins am 7. Juni mussten der Jahresbericht erstellt und Bilanz gezogen werden (in mehrerlei Hinsicht, nur nicht in der Kasse).
Wir hatten hier im Tierheim seit Ende Mai außer Bärbels Rückkehr die folgenden Neuzugänge: Onko, Nellie, Mons, Mischu, Babi, Liza und Batista (genannt "Godzilla").
Maxi war beim CT, Mischu muss zum CT, Mons hat Schmerzen am linken Hinterbein, Fierek hatte ein übles Loch im Rücken (Damion!), Leva war krank, Durchfall, Appetitlosigkeit (jetzt gehts wieder, sie hat Gott sei Dank wieder Hunger wie ein Wolf, heute morgen hat sie sich in ihrer Gier aufs Frühstück an der eigenen Spucke verschluckt), Asta musste (durfte!) nach Nürnberg gebracht werden (Dank an Susi für die Vermittlung!).
Nebenbei Vermittlungen vorbereiten, Fragebögen auswerten, Telefonate führen, auch für Hunde, die ich kaum (Dana) oder gar nicht (Alice, Coco) kenne, was die Sache nicht einfacher macht.
Und seit 11. Juni dreht uns Batista/Godzilla die Bude auf links.
Da das alles nur unter tierschutzrelevanter Vernachlässigung der eigenen Hunde möglich ist, haben Lynn und ich uns noch 5 Tage Urlaub herausgepresst, letzte Gelegenheit für diesen Sommer: Slowenien mit unseren Hunden Lucas, Leni, Sissie und Fjodor. Musste sein, sorry. (Nach unserer Rückkehr war übrigens der gesamte "Westflügel" des Hauses elektrizitätsmäßig lahmgelegt, inklusive Gefriertruhe, Waschmaschine, Boiler: das Kühlschrankkabel war wieder mal durchgebissen.)
Gerdi hat uns diese 5 Tage Verschnaufpause ermöglicht, indem sie schlicht und einfach sagte "Fahrt Ihr nur, ich schaff das schon!" (danke nochmals, Gerdi!) An Gerdis Seite gewirkt hat in diesen 5 Tagen eine Newcomerin, eine Frau, die dieses Guntersdorf einmal live erleben wollte: Maria W., sie hat übrigens ihre Eindrücke vom Alltag hier im Tierheim auf höchst amüsante Weise zu Papier gebracht hat. Zu lesen hier...
Tja, und das Sommerfest (26. Juli) will jetzt endlich vorbereitet werden.
Hab ich eigentlich schon mal in die Runde gefragt, ob jemand mit mir tauschen will???
Sonntag, 31.5.09 Gerdi hat mir heute eine Story erzählt, die ich kaum glauben konnte. Es geht um einen scheuen Kater, der in Gerdis Viertel in München entlaufen war. Auf die Suchmeldung hin, die auch per eMails weit verbreitet wurde, haben Gerdi und alle ihre Bekannten die Augen offen gehalten, ob sie diesen Kater vielleicht irgendwo entdecken. Die Besitzerin machte sich tagelang größte Sorgen und nahm jede Hilfe dankend an.
Da erhielt die Frau plötzlich Nachricht von einer Tier-Kommunikatorin. Diese schrieb, sie hätte mit dem Kater (telepathisch) Kontakt aufgenommen. Der Kater habe ihr mitgeteilt, er sei von Tierfängern erwischt und in ein Tierversuchslabor gebracht worden. Er müsse entsetzliche Qualen erleiden.
Die Besitzerin hatte daraufhin einen Nervenzusammenbruch, was wohl niemanden wundert.
Aber: Der Kater ist gar nicht im Versuchslabor, er hält sich noch immer im Stadtviertel auf, eine Freundin von Gerdi hatte genau gewusst, wo sie suchen müsste - und ihn auch tatsächlich gefunden. Er wurde zwischenzeitlich mehrmals gesehen, lässt sich aber nicht einfangen .
Ich frage mich, was geht in solchen Köpfen wie von dieser Tier-Kommunikatorin eigentlich vor??? Ach ja, sie hat übrigens auch eine Gebühr für ihre Tätigkeit verlangt!
Samstag, 30.5.09 Seit gestern sind ja die beiden Doggen aus Malta hier. Der erwartete Riesen-Rüde entpuppte sich als zwar langbeiniger, aber schlanker und wirklich nicht ungewöhnlich großer Bub. In dieser Holzbox konnte er während des Fluges glatt rundum laufen! Aber na gut, die große Holzbox können wir jetzt prima als Hundehaus einsetzen.
Aber an der Flughafen-Frachtabwicklung wars erstmal spannend, ob das Riesen-Holzteil auch wirklich in unseren Transporter passt. Ein hilfsbereiter Mensch war so freundlich und hat mit dem Gabelstapler Millimeterarbeit geleistet und beide Boxen samt Inhalt ins Auto geladen. Also konnten die Hunde gleich sitzen bleiben und auf dem Landweg weiterreisen bis Guntersdorf.
Unser - also Kristina und mein - ursprünglicher Plan war ja ganz anders - und viel komplizierter gewesen. Wir haben hin und her überlegt, aber was Einfacheres ist uns nicht eingefallen: Ich hätte die Boxen eingeladen und Kristina die Hunde separat mit ihrem Auto nach Guntersdorf gebracht, denn Boxen und Hunde extra hätten bei mir nicht reingepasst. Und wenn der Gabelstaplerfahrer nicht gewesen wäre, hätten wir ja die Box mit Hund drin wegen des Gewichts niemals einladen können. In den 20 Minuten, die ich (natürlich wieder mal!) zu spät zum Flughafen gekommen war, hatte Kristina nicht nur bereits alle Formalitäten erledigt, sondern die Leute schon mal darauf vorbereitet gehabt, dass wir Hilfe brauchen könnten - ihrem freundlichen Lächeln konnten die Jungs an der Frachtabwicklung natürlich nicht widerstehen.
Überhaupt: Kristina ist immer da, wenn man sie braucht. auch wenn meine Pläne noch so konfus sind, Kristina macht immer mit. Sie kann virtuos mit Hunden umgehen, fährt klaglos zur Rush Hour quer durch München, um mir Fahrten zur Tierklinik abzunehmen, beaufsichtigt die frisch operierten Hunde so liebevoll, als wären es ihre eigenen, schaut mit kritischen Augen den Tierärzten auf die Finger (sie ist selber Tierärztin und versteht also was davon), sie erkennt Probleme, wenn welche auftauchen, und fängt dann gleich mal an, über deren Lösung nachzudenken. Sie hat immer Verständnis für meine Situation und meine Nöte, wenn ich wieder mal zwischen Job und Tierschutz zerrieben werde. Und sie gibt mir nie das Gefühl, dass ich oder unsere Hunde ihr zur Last fallen. Kurz: Wenn Kristina hilft, ist es eine echte Hilfe, so dass das Päckchen, das ich zu tragen habe, wirklich leichter wird.
So, das musste mal gesagt werden. Und tausend Dank für alles, wollte ich auch noch sagen!
Freitag, 29.5.09 Doris hat heute hier für 2 Stunden die Hunde gehütet (vielen Dank nochmal dafür!) und mir danach folgenden Bericht geschickt. Doris schreibt:

"Also folgende Szenen hätte ich zu gerne fotografiert, aber der Akku war leer, daher auf diesem Weg:
Ich komme gerade mit der zweiten Tasse Kaffee in den Garten, da wird Obro von Wolle auf der kleinen Matratze so richtig "durchgenudelt". Er hat es sich relativ lange gefallen lassen!
Leva wackelt heraus, erledigt ihre Geschäfte und setzt sich dann zu Obro aufs Sofa in die Sonne, stupst ihn vorsichtig und irgendwie amüsiert immer wieder am Kopf an, bis er dann ganz vollgesabbelt wieder bei mir vorbei kommt.
Irgrid(!) kommt auch, legt sich auf die kleine Matratze, Obro legt sich zu ihr und fordert sie vorsichtig zum Spielen auf, sie traut sich nicht, also geht er wieder und lässt sie in Ruhe.
Fjodor kommt raus. Alle anderen sind hin und weg!!! Er lässt alle freudigen Begrüßungsrituale souverän und alphatiermäßig an sich abprallen und legt sich auf die Couch in die Sonne. Damion legt sich freudig dazu, Obro quetscht sich auf das Fünfmarkstück, das am Fußende noch frei ist, heftig wedelnd und beschwichtigend, er darf bleiben...
Maxi ist aufgewacht, nach ausgiebigem Schmusen bei mir sucht er sich ein Quietschi und läuft glücklich und verträumt damit um den Tisch herum. Sobald er sich hinlegt, wird es natürlich von Damion konfisziert. Also holt er ein Kautau, gleiche Prozedur. Schließlich hat er wieder das Quietschi und springt damit aus dem Stand auf den Tisch (ich kann schon fast nimmer vor lauter Lachen)
Fjodor steht auf und geht ein wenig herum, sofort kommt Ingrid und bettelt um ein bisschen von seiner Gunst...
Ein kleines Lächeln kann ihm Assia abringen, nach vielen Küsschen. WOW, ganz genau so muss man als Rudelchef sein, sagenhaft...
Kurz bevor ich gehe, sausen Damion und Obro ein paar Runden im Garten, Ingrid ist empört, weil sie so nahe an ihrer Hütte vorbeiflitzen....ach ich könnte noch stundenlang so sitzen bleiben!"

Mittwoch, 27.5.09 Ich glaub, wir müssen jetzt mal um "Waschpulver-Patenschaften" für Leva bitten. Es ist zum Verzweifeln! Wenn man nicht ständig nach ihr schaut - oder wenn ein paar Hunde ihr gerade den Weg versperren - oder wenn in der Küche ein Futternapf zu Boden geklappert ist - oder wenn ein anderer Hund einen Anpfiff bekommen hat - oder wenn Besucher auf dem Hof rumstehen - oder wenn wir hektisch zum Telefon rennen - oder wenn der Paketdienst klingelt - oder wenn es draußen regnet - - - jede noch so kleine Ablenkung ist ihr Grund genug, statt vors Haus zu gehen, gleich im Wohnzimmer auf die Matratze zu pinkeln und oft auch gleich noch einen Haufen dazu zu setzen. Dabei sind wir sicher, dass sie ganz genau weiß, was wir von ihr wollen - weil sie dazu immer auf einen unbeobachteten Moment wartet.
Montag, 25.5.09 Wir habens geahnt: Bärbel kommt zurück. Als sie endlich die so lang ersehnte eigene Familie hatte, hat sie sich - gelinde ausgedrückt - sehr zum Nachteil verändert. Daher meine Bitte an alle:
Wer eine kleine, unförmige, starrköpfige Hündin sucht, deren Haare immer aussehen, als hätte sie eben ein Starkstromkabel durchgebissen, die sich redlich müht, alles und jeden von ihrer geliebten Familie fernzuhalten, indem sie nicht nur Besuchern, sondern auch unbeteiligten Passanten an die Waden geht, und die - last but not least - jedes Geräusch mit Bellen ahndet, vor allem nachts ... wer also einen Hund wie die unvergleichliche Bärbel sucht, der möge sich bitte bei uns melden!
Sonntag, 24.5.09 Krieg in Guntersdorf, die Fronten verhärten sich: Zwischen den Leuten, die hier Blumen und Gemüse ziehen wollen, und den Hunden, die das hintertreiben.
Die Hunde haben wieder ordentlich gepunktet: Gestern noch stand draußen ein Tischchen mit einer Schale drauf, in der Lynn Zucchini gepflanzt hatte, die kräftig grünen Blätter hoffnungsfroh Richtung Sonne gereckt, dereinst reiche Zucchini-Ernte verheißend.
Heute morgen war der Tisch umgeworfen, die Schale zerbrochen, das Pflänzchen mausetot.
Samstag, 23.5.09 Zwei Doggen aus Malta sind angemeldet. Leider verzögerte sich der Transport, weil der eine Rüde so groß ist, dass keine geeignete Flug-Box für ihn aufzutreiben war.
Die Tierschützer vor Ort haben ihm nun eine Box aus Holz anfertigen lassen. Maße BxHxT: 90 x 110 x 140 cm.
Hmmm, ich wusste gar nicht, dass Jurassic Park auf Malta gedreht wurde?!?
Freitag, 22.5.09 Von Zeit zu Zeit schickt uns das Schicksal eine Belohnung für die Rackerei, die wir hier jahraus jahrein auf uns nehmen: Diesmal ist es Maxi. Der macht sich nichts draus, dass er neurologisch - und geistig - nicht so ganz auf der Höhe ist, ist gänzlich ohne Aggression, immer fröhlich und schmust mit Hingabe. Er ist quasi die Jagdhundversion von Lutziputzi.
Donnerstag, 21.5.09 Vor ungefähr 6 Wochen haben wir eine TV-Fernbedienung bestellt, die alte war "kaputt" (Damion!!!). Das Teil ist nicht auf Lager, muss direkt beim Hersteller geordert werden, und das dauert eben. Ist ja nicht schlecht, solange sie auf dem Postweg ist, ist sie auch in Sicherheit.
Dienstag, 19.5.09 Beinahe hätte Wolle ihren Titel "Hund mit den meisten gezogenen Zähnen" eingebüßt. Aber Wolles Rekord bleibt weiterhin unerreicht, denn Asta musste heute nur 9 Zähne lassen, bei Wolle waren es damals 14.
Trotz ihrer bald 17 Jahre hat Asta die Operation gut überstanden. Ihr Atem ist nun wie klare Frühlingsluft, während man es vorher mit ihr in einem geschlossenen Raum kaum aushalten konnte.
Sonntag, 17.5.09 Lilla ist tot. Magendrehung.
Am 7.2.09 hatte ich geschrieben: "Die Tierärzte dort (gemeint: Ungarn) haben "alles gegeben"! Ich kenne einige Tierärzte (gemeint: in Deutschland), die bei einer 9jährigen Dogge diese Operation gar nicht mehr versuchen würden, und schon gar nicht in Lillas Zustand!"
Und genau das ist nun eingetreten. In der Tierklinik hat man Lillas Chancen als so schlecht eingestuft, dass man der Besitzerin von einer Operation abriet.
Vielleicht haben die Tierärzte hierzulande ja zu viel Geld und es nicht mehr nötig, um das Leben eines Hundes zu kämpfen, vor allem Samstagnacht?
Ich weiß nicht, was schlimmer ist, meine Trauer oder meine Wut!
Samstag, 16.5.09 Gerdi ist ja hier in Guntersdorf - neben vielem anderen - auch die Gartenmeisterin. Liebevoll zieht sie kleine Pflänzchen auf in großen Töpfen, die natürlich hoch auf Tischen oder Kommoden in Sicherheit gebracht werden müssen.
Gerdis erstickter Schrei heute ließ mich aufhorchen und vors Haus eilen - da stand sie mit ungläubigen, schreckgeweiteten Augen vor ihren Töpfen: Jemand mit vier Pfoten war durch ihre zarten Keimlinge gelatscht. Der Verdacht fiel auf Judy, obwohl Gerdis sofort eingeleitete Wiederbelebungsversuche der kleinen grünen Hosenmatze sämtliche forensisch relevanten Spuren vernichtet haben.
Freitag, 15.5.09 Nachricht von Bärbel: Nach nicht mal einer Woche hat sie es geschafft, dass man ihr in der neuen Familie den Titel "Schnappschildkröte" verpasst hat. Sie findet's dort offenbar so toll, dass sie sich alle Rechte an dieser Familie nachhaltig sichern möchte: sie eifersüchtelt rum, setzt dem kleinen Rüden Willi ordentlich zu, wollte im Vorbeigehen nach einem Nachbarn schnappen und hat auch schon das Kind der Familie angeknurrt. Hmmm..., wenn das mal gut geht!
Sonntag, 10.5.09 Gute Nachricht von Lady M (die ja ein total kaputtes Knie hatte und vor einigen Wochen daran operiert wurde), jetzt bei Martina heißt sie "Frau Meier". Martina schreibt:
"Hallo Gabi! Jetzt hab ich mich so gefreut..... DAS muss ich teilen!!!! Frau Meier ist heute morgen aus freien Stücken quer durch unseren kleinen Waldsee geschwommen. Sie hat es auch gemeistert, die steile Böschung wieder hoch zu kommen, und war total stolz auf sich selber und hat erst mal zwei Runden um den See gedreht im Schweinsgalopp, unterlegt mit Bocksprüngen (leider hatte ich mal wieder kein Video dabei) ...... Mal ganz abgesehen davon, wie stolz ich auf mein Mädel war, ich hatte ja schon angesetzt sie retten zu müssen."

So ein Zufall: Auf einer Tiermesse Nähe München hat Barbara gestern zufällig Leute kennengelernt mit einer schwarzen Doggen-Mix-Hündin namens Nina. Überrascht stellte sie fest, dass sie die Leute ohnehin in Kürze besuchen sollte, um dort in unserem Auftrag die Nachkontrolle durchzuführen.
Und Nina hat auf dieser Messe beim Mischlingswettbewerb den 1. Platz gemacht! So schöne Hunde gibts bei uns!!!

Samstag, 9.5.09 Heute wurde eine alte Asta bei uns abgegeben, wegen Umzugs. 16 1/2 Jahre alt. Das Mädel ist völlig verzweifelt und versteht die Welt nicht mehr.

Wir haben übrigens ein "Opfer" gefunden: Norbert Gwosdek wird künftig die Vermittlungsseite "andere Organisationen" betreuen. Danke Dir herzlich, Norbert!

Mittwoch, 6.5.09 Vor einer Wirtschaftskrise sind ja bekanntlich alle gleich - auch für Tierschutzvereine gibt's da keinerlei Vergünstigungen. Nun ja, eine Ausnahme könnte höchstens für Tierärzte gelten, soweit wir das beurteilen können, leiden sie bisher noch nicht unter der Wirtschaftskrise.
Heute z.B. war Theba zur Korrektur der Augenlider, kostet insgesamt über 1.100 Euro - Thebas Kastration, Impfung, Chip noch nicht mitgerechnet.
Klein-Fionas Herz-Operation: 2.000 Euro (ein großer Teil davon konnte glücklicherweise mit Spenden abgedeckt werden)
Happy Hexe: Das Bein mit dem alten Bruch muss nun doch nochmals operiert werden, Kosten noch unbekannt.
Ich schiebe den Stapel Tierarztrechnungen immer von einer Schreibtischseite auf die andere, bis zur Monatsmitte hin die Patengelder eingehen, damit ich überweisen kann.
Diese Krise ist beklemmend: Viele Leute müssen ihre Patenschaften kündigen, weil sie selbst in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Und natürlich werden auch die Spenden weniger.
Dienstag, 5.5.09 Seit unserem Ernährungsseminar nehmen wir ja alles 150 %ig genau. Da wird Gefrier-Fleisch in großen Styroporboxen nach Hause geschleppt, Obst und Gemüse zerkleinert, bis der Pürierstab glüht. Nun bekommen wir von Familie Ressel auch noch einen zusätzlichen großen Gefrierschrank, der uns dem Traum näherbringt, dass wir zumindest alle Hunde, die länger hier bei uns sind, vernünftig ernähren können. Teurer als gutes Trockenfutter ist das nämlich auch nicht.
Aber was mich doch immer wieder zum Nachdenken bringt: Fjodor lässt ohne einen Lidschlag lang zu zögern seine Fleischgurgel "mit viel Calcium" links liegen, wenn er ein Stück von Gertis Zitronenkuchen mit Zuckerglasur ergattern kann!
Montag, 4.5.09 Hier ist wieder mal ein wildes Kommen und Gehen. Das Rudel ist recht aufgewühlt, weil ständig Freunde gehen und Fremde kommen.
Sonntag, 3.5.09 Die kleine Judy, gerade mal 5 Monate alt, Deutscher Schäferhund, macht sich hier nach Kräften wichtig. Passt auf, dass alles richtig gemacht wird, vor allem von den anderen Hunden. Wenn einer unbotmäßig ist, zwickt sie ihn in die Hacken und belehrt ihn. Sie schaut uns Zweibeiner immer so schräg von unten an, als ob sie auf Kommandos wartet (die sie eh nicht ausführen könnte, weil sie noch gar keine kennt! - Nun ja, ein "Leckerlie-Sitz" kann sie schon.). Richtig altklug ist die. So klein und schon so Schäferhund!
Samstag, 25.4.09 Lutziputzi. Hat seine Pfötchen ins Ostseewasser getaucht, im Sand gebuddelt und staunend die Boote angeschaut. Seine Urlaubs-Fotos zu sehen, ist für mich eine Freude, als wäre ich selbst an der Ostsee gewesen.
Freitag, 24.4.09 Menschen können durchaus sehr unterschiedlich sein. Eine Familie, die sich für unsere Niki ernsthaft interessiert, lässt sich auch von der Diagnose "möglicherweise Neurodermitis" nicht abschrecken. Sie nehmen sie trotzdem und sagen, so schlimm wirds schon nicht sein! Eine andere Familie dagegen hat dem Jimmy abgesagt, sie wollen ihn nun doch nicht adoptieren, weil er bei ihrem Besuch Durchfall hatte (vermutlich stressbedingt/Anmerkung von mir). Ist ja vielleicht ein Glück für Jimmy... und für Niki natürlich auch!
Montag, 20.4.09 Eine andere großartige Erfindung, die aber nicht von mir ist, muss ich hier auch mal erwähnen. Es gab kürzlich im Angebot wasserdichte Spannbetttücher (Dank an Petra fürs Besorgen!). Da die gute Leva ja, wenn sie pinkeln muss, nicht mal 5 Sekunden warten kann, wenn mal grade die Wohnzimmertür geschlossen ist, hockt sie sich ab und an einfach auf die Matratze. Großer Hund - große Pfütze. Wir hatten einen hohen Bedarf an Matratzen. Das ist nun vorbei, die gummierten Betttücher sind genial!
Samstag, 18.4.09 Nennt mich "Daniel Düsentrieb von Guntersdorf"! Ich hab wieder mal eine tolle Erfindung gemacht. Nach jahrelangen Kämpfen gegen die Bakterien und Gerüche vor der Haustür, haben wir jetzt endlich die passende Waffe, den Keimen den Garaus zu machen. Wir haben uns einen großen Bunsenbrenner gekauft (so ein Profi-Gerät, das normalerweise bei Dachdeckern verwendet wird). Damit wird der Boden großflächig abgeflammt. Und nun ist Ende von Bakterie, Giardie, Kokkzidie, Clostridie und wie diese Herzchen alle heißen! Und Ende von Gerüchen! Jetzt riecht man draußen nur noch die Obstbaumblüten....
Freitag, 17.4.09 Schon wieder so ein Zufall mit Namen: Prince hatte ja in seiner früheren Familie mit einer Sheila (Husky) zusammengelebt, 6 Jahre lang. Nun ist er vermittelt, und die Hündin in seiner neuen Familie heißt auch Sheila (Labrador). Na, gut für ihn, muss er sich nicht umgewöhnen.
Mittwoch, 15.4.09 Schnell hat sich die Kunde über die Rückrufaktion für Senseo Kaffeepad-Maschinen verbreitet. Auch Damion (vermutlich der einzige vierbeinige Kaffeemaschinenbesitzer in diesem Land) ist benachrichtigt worden von einer aufmerksamen Leserin dieser Homepage. Wir haben Damion darauf hingewiesen, dass die Maschine regelmäßig entkalkt werden muss. Mal sehen, ob er das macht, oder ob sie ihm irgendwann um die Ohren fliegt.
Samstag, 11.4.09 "König der Diebe" war ja, wie wir alle wissen, Robin von Locksley, alias Robin Hood. Während Robin und seine Gesellen vornehmlich Rächer der Enterbten waren, die von den Reichen nahmen, um es den Armen zu geben, sieht der moderne Dieb das ganz anders: der klaut ausschließlich für den eigenen Bauch.
Fjodor von Guntersdorf war heute mit mir einkaufen. Ich musste in verschiedene Geschäfte und hab das so abgestimmt, dass er im Auto nicht die Einkäufe des einen Ladens klauen konnte, während ich mich im nächsten aufhielt. Und ich nahm alles aus dem Wagen, was ihm schmecken würde - z.B. einige Stücke getrocknete Ochsenziemer und getrockneten (!) Rinderpansen hab ich in die Einkaufstasche gepackt und mit in den Supermarkt genommen, damit er es sich nicht holen konnte.
Womit ich allerdings wirklich nicht gerechnet hab, war, dass er notfalls auch 10 rohe Eier fressen würde....
Freitag, 10.4.09 In unserem Dorf scheint ein Osterhasen-Umschlagbahnhof zu sein! Wir haben so viele Osterpakete bekommen, dass wir mit den leckeren Sachen sicher bis Pfingsten reichen werden. Herzlichen Dank an alle!
Neben Leckereien für Hund und Mensch waren übrigens auch 2 Paar meiner heißgeliebten Croqs dabei, in Pink. Und die trage ich ab sofort, auch wenn jetzt meine winterbleichen Beine noch aussehen, als würden sie zu einer Wasserleiche gehören...
Mittwoch, 8.4.09 Die kleine Motrine bewegt sich sehr souverän inmitten eines Rudels, von dem einige Hunde gut und gerne das 10- bis 15-fache von ihr wiegen. Unerschrocken wackelt sie über den Hof, langsam und bedächtig, und dabei sehen ihre Hinterbeine so kurz und krumm aus wie von einer Schildkröte.
Sonntag, 5.4.09 Fjodor hat seine Tauglichkeit auch für größere Feste nun unter Beweis gestellt. Ich hab für einen runden Geburtstag im Familienkreis jede Menge Kuchen - aber nein, nicht gebacken! - gekauft. Einen ganzen Nusszopf hat der Bub bereits gestern im Auto geklaut. Heute in der Küche, als ich mich einmal nur ganz kurz umgedreht habe, war die Deko der Sahnetorte abgeschlabbert.
Samstag, 4.4.09 Stellt Euch mal folgende Situation vor: Eine Mädchenklasse, Teenager, und mittendrin Brad Pitt. Der muss doch den Verstand verlieren! Oder noch besser: Ein Damenkränzchen, und plötzlich setzt sich George Clooney mit an den Tisch.
So, dann wisst Ihr, wie es dem armen Fjodor zur Zeit hier geht. Niki, Theba, Sissie, Ingrid, Sara und allen voran Assia sind hinter ihm her wie der Teufel hinter der armen Seele, machen ihn an, dass er nicht mehr weiß, wohin er sich noch flüchten soll.
Ich glaube, da würden auch Brad Pitt und George Clooney ab und an knurren....
Freitag, 3.4.09 Hier ist ein wildes Kommen und Gehen. Morgen werden Louise und Sheila abgeholt, nur wenige Stunden später werden hier drei Neuzugänge aufschlagen, zwei Doggen, ein altes Dackelmädchen.
Samstag, 28.3.09 Ich weiß nicht, wer sich über meine Heimkehr gestern spät abends mehr gefreut hat, die Hunde - oder Petra, die hier wieder mal eine anstrengende Woche verbracht hat (und dafür auch noch ihren Urlaub opfert). Danke dir, Petra!!!
Freitag, 27.3.09 Leider müssen wir schon wieder für die Rückreise "satteln", Lynn muss ab morgen früh in Oberammergau - also ganz am anderen Ende von Deutschland - ein Seminar halten. Wir sind der Familie Donner/Behrmann wieder von Herzen dankbar für die schöne Zeit, die wir hier haben durften, die herzliche Aufnahme, das Verständnis für alle möglichen Sonderwünsche und Malheurs und und und...
Dieses feine, kleine, sehr kuschelige Hotel nur wenige Meter vom Strand können wir wirklich allen empfehlen, die mal mit Hund - außerhalb der Hauptreisezeit - an der Nordsee Urlaub machen möchten!
Donnerstag, 26.3.09 Schlechte Nachricht aus Guntersdorf: Greif wurde mit Verdacht auf Magendrehung in die Klinik gebracht (Dank an Nicole Henritzi für die Hilfe!). Leider war es ein Tumor am Magenausgang, den zu operieren keinen Sinn mehr gemacht hätte.
Mittwoch, 25.3.09 Die Erholung schreitet voran. Das Wetter ist glücklicherweise schlecht genug, dass man sich ohne Bedenken auch mal am frühen Nachmittag ins Bett legen und lesen oder schlafen kann!
Belly und Sissie haben sich natürlich über ihr Wiedersehen gefreut und dem auch wild tobend Ausdruck verliehen.
Montag, 23.3.09 Decken sind gewaschen, alle empfindlichen Möbel im Hotelzimmer abgedeckt. Fjodor ist jetzt auch schon so kühn, dass er aufrecht an der Rezeption vorbeigehen kann (gestern lag er dort auf dem Bauch und wollte vorbei robben). Auch den Strand findet er trotz Regen und Sturm gar nicht mal so schlecht!
Sonntag, 22.3.09 Wir sind erst nachts um 3 in Cuxhaven angekommen. Fjodor war dann total am Ende. Er hatte die ganze Fahrt im Auto stehend und hechelnd zugebracht. Etwa 100 Kilometer vor dem Ziel hat sich dann seine Aufregung durch alle möglichen Körperöffnungen, vorne und hinten, Bahn gebrochen. Den Berg Decken, den man als Hundebesitzer für einen Hotelaufenthalt ja immer dabei hat, müssen wir nun erstmal waschen.
Am Morgen war er auch im Hotelzimmer noch so aufgeregt - nun ja, Urlaub kennt er nicht wirklich -, dass er, als ich am Auto was holen wollte und er mich durchs Fenster beobachtete, den Vorhang heruntergerissen hat.
Ich muss ihm nun wohl mal erklären, dass dieses ganze Unterfangen eigentlich meiner Erholung dienen sollte!
Samstag, 21.3.09 Wegen der besorgten Anfragen über Lutziputzis "Nicht-mehr-hier-Sein" kann ich alle beruhigen: Er wird in der kommenden Woche abgeholt!
Lutziputzi hat sich übrigens gebührend und angemessen von mir verabschiedet:
Das Mitbringsel, das ich für die Familie in Cuxhaven zum Einpacken bereit gelegt hatte, hat er erwischt und aufgefressen.
Als ich dann später das Gepäck durch den Schuppen zum Auto getragen habe, ist er in den Schuppen geschlüpft und war nicht mehr zu bewegen, herauszukommen. Er merkte, dass sich irgendwas anbahnt (nämlich meine Abreise), und wollte es unbedingt genau wissen, was das alles auf sich hat, was in den Taschen drin ist, wo diese hingehen usw. Nein, alles Locken, Ziehen, Schieben half nichts. Er wollte nicht raus. Petra und mir blieb nichts anderes übrig, als den Lutz aus dem Schuppen zu tragen!
Freitag, 20.3.09 Ich bin völlig blutleer im Kopf, mir fällt wirklich nichts ein, was ich schreiben könnte. Aber das wird sich ändern, weil jetzt gibt's Erholung! Lynn und ich fahren mit Leni, Lucas, Fjodor und Sissie morgen für eine Woche nach Cuxhaven. Sissie möchte ihre Mama Belly wieder mal sehen. Für Fjodor ist es sicher die allererste Urlaubsreise überhaupt in seinem Leben. Und vielleicht kommen Lucas und er sich dabei ja ein bisschen näher...
Wenn ich zurück komme, werde ich ein wenig traurig sein, weil Lutziputzi dann nicht mehr hier sein wird.
Montag, 16.3.09 Massage war prima - ich hab den guten Mann gleich verpflichtet, mit seinem Massage-Stuhl zum Sommerfest zu kommen (wo doch heuer Petra & Norbert mit der Stickmaschine leider nicht mehr dabei sein können)!
Sonntag, 15.3.09 Ehrlich gesagt, fühle ich mich immer noch wie das Kamel, das auf den sprichwörtlichen "einen Strohhalm" wartet, der ihm endgültig den Rücken bricht...
Aber heute kommt der Masseur, dann bin ich bestimmt "wie neu"!
Samstag, 14.3.09 Heute hat Sandra uns besucht. Sandra war die scheueste von vier verstörten, weil psychisch und physisch misshandelten Hunden, die Ende 2007 zu uns gekommen sind. Vor einem Jahr wurde sie adoptiert von Frau H., die uns monatelang Bericht erstattet hatte, wie es ihr mit Sandra erging - und zwar gar nicht gut. Sandra hatte eigentlich nur in einer Transportbox im Wohnzimmer gelebt und über 5 oder 6 Monate lang nicht den Mut aufbringen können, nach draußen in den Garten zu gehen, nicht mal zum Pinkeln (!). Jedes Mal wenn Frau H. angerufen hat, haben wir schon darauf gewartet, dass sie uns bittet, die Sandra zurück zu nehmen - wir hätten es ihr nicht mal verdenken können. Aber  Frau H. sagte immer wieder "das wird schon noch, ich geb nicht auf!". Und irgendwann hat sich das Blatt gewendet.
Heute hat Frau H. uns die Sandra präsentiert: Sandra fährt Auto, läuft ohne Leine, kommt auf Zuruf und benimmt sich - fast - wie ein ganz normaler Hund. Respekt, liebe Frau H., sowas nenne ich "Stehvermögen"!
Heute war überhaupt ein guter Tag: Lilla und Lexus sind abgeholt worden, 2 alte Hunde, die nun besonders schöne Plätze für ihren Lebensabend bekommen.
Freitag, 13.3.09 Als die Tierärzte uns die TTA-OP für Lady M vorgeschlagen hatten, sind sie von einer 5jährigen Dogge ausgegangen. Aber Lady M benimmt sich nicht ihrem Alter entsprechend, sondern, wie Martina derzeit klagt, wie ein Junghund, der kaum zu bremsen ist!!!
Mittwoch, 11.3.09 Heute wurde Lady M operiert. Man hat ihr ein künstliches Kreuzband eingesetzt, da das alte "irgendwie verschwunden" war - das Kreuzband muss, noch in Ungarn, schon vor sehr langer Zeit gerissen sein, durch ständige Entzündung hat es sich aufgelöst. Aber diese TTA-Operation verspricht Besserung, so dass Lady M (die bei Martina "Frau Meier" heißt) nun hoffentlich ein normales Hundeleben führen kann.
Dienstag, 10.3.09 Auf mein Klagelied hin, habe ich so viele nette Reaktionen bekommen, dass ich ganz angerührt bin: Mitgefühl, Hilfeangebote, Einladungen nach allen Himmelsrichtungen, von der Nordsee bis nach Wien, um mal Urlaub zu machen; ich habe eine 2-Monatsration Energy-Drink gegen Burn out-Syndrom per Postpaket bekommen, und Petra und Norbert Gwosdek haben einen "mobilen Masseur" aufgetan, der mich hier besuchen wird, um mir eine Entspannungsmassage zu verpassen.
Donnerstag, 5.3.09 Oma Hilde ist ja ziemlich stur, auch in ihrer Anhänglichkeit. Als ich heute Abend vom Büro nach Hause gekommen bin, lag sie draußen im Schneeregen, völlig durchnässt, vor jener Tür, durch die sie mich erwartet hatte. Lynn hat erzählt, dort war sie seit Stunden gelegen, war nicht zu bewegen, ins Haus zu gehen. Wenn sie Hilde reingeholt hatte, war diese klammheimlich wieder raus und hatte Posten bezogen, wartend.
Dienstag, 3.3.09 Wenn ich so in meinem eigenen Tagebuch rumlese, klingt das ja alles ganz lustig, manchmal auch traurig. Aber was für ein Knochenjob es hier wirklich ist, kommt wahrscheinlich nicht rüber. Darum muss ich jetzt einfach mal ein wenig klagen.
Wir - Lynn, Gerdi und ich - sind hier bis an die Grenzen belastet. Wenn, wie zur Zeit, 22 Hunde im Haus sind, wollen die natürlich versorgt werden. Dazu kommt die ganze Organisation, Bestellungen (Futter, Medikamente etc.) Hundevermittlungen und die Nachsorge, Platzkontrollen (!), Hundetransporte, Tierarzttermine, Patenschaften betreuen, Buchungen, Spendenquittungen, die Homepage. Ich habe seit 10 Jahren mehr oder weniger die 7-Tage-Woche. Und ich bin völlig ausgebrannt. In einem Test zum Thema "Burn out Depression" hieß es, ab 60 Punkten soll man ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen - ich hatte 85 Punkte.
Aber vielleicht wird das ja in Kürze alles leichter, wenn meine Firma, in der ich 3 Tage die Woche arbeite, den Bach runtergeht - es gibt Anzeichen, dass wir Insolvenz anmelden müssen...
Samstag, 28.2.09 Ich war zwei Tage unterwegs, Krankenbesuche und Nachkontrollen machen und habe heute auf dem Rückweg zwei äußerst bezaubernde Doggen-Mädchen nach Hause geholt. Assia und Cheyenne, ganz lieb, verträglich und bildschön, wenn sie erstmal paar Kilos zulegen.
Auch Lilla ist ja nun schon seit einer Woche bei uns. Es geht ihr prächtig. Nur leider mag sie sich nicht ins Getümmel stürzen, sie besteht auf einem Einzelzimmer - nun ja, Lexus und Prince dürfen bei ihr sein. Und nachts dann auch noch Oma Hilde, Angelina, Ares, Fjodor, Lutz, Cheyenne, Sissie und ich.
An einem der Abende, als Gerdi alleine hier in Guntersdorf war, hatte sie ein schauriges Erlebnis: Prince und Sheila, die ja beide blauäugig sind, waren in der Dunkelheit des Gartens verschwunden. Da sie noch nicht lange hier sind und große Sehnsucht nach ihrem alten Zuhause haben, hatte Gerdi Befürchtungen, dass die beiden Hunde versuchen würden, über den Zaun abzuhauen, also ging sie die zwei mit der Taschenlampe suchen. Normale Hundeaugen reflektieren ja grünlich, nicht so die blauen Hundeaugen. Plötzlich kamen der Gerdi im Lampenschein vier blutrote Augen entgegen, ein derart markerschütternder Anblick, dass Gerdi an sich halten musste, nicht die Lampe wegzuschmeißen und schreiend ins Haus zu laufen...
Freitag, 27.2.09 Heidi Lienke, die hier in der Nachbarschaft wohnt und die uns bei der Suche nach Ingrid behilflich war, hat uns heute ein "Willkommen-zurück-Ingrid-Brot" gebracht, selbstgebacken - das weltbeste Vollkornbrot!
Donnerstag, 26.2.09 Heute in den frühen Morgenstunden hat Gerdi mich geweckt: "Komm schnell, die Ingrid ist vor dem Tor!" Ich hochgetorkelt, eine Dose Lammpansen aufgerissen, rausgestürmt, schnell, schnell alle Hunde ins Haus sperren! Da kommt das Mädel um die Ecke, sie ist hungrig, aber anscheinend gesund. Ich lege ihr eine Spur mit Lammpansen, wie selbstverständlich spaziert sie durch die offene Gartentür herein. Und dann gleich ins Haus und aufs Sofa, ihre müden Glieder ausruhen und aufwärmen.
Wir würden wirklich zu gerne wissen, was in diesem hübschen Köpfchen vor sich geht...
Dienstag, 24.2.09 Wir waren eigentlich schon sicher, dass Ingrid etwas zugestoßen ist und sie erst, wenn der Schnee weggetaut sein wird, gefunden würde. Aber sie wurde gesehen! Vor 3 Tagen, etwa 4 Kilometer von hier entfernt. Als jemand sich ihr nähern wollte, verschwand sie im nahegelegenen Wald.
Ich bin mit Fjodor heute an die Stelle gegangen, wir sahen ihre Spuren im Schnee, die aber schon alt waren. Keine Ahnung, in welcher Richtung sie weitergelaufen war.
Sonntag, 22.2.09 Keine Spur von Ingrid...
Donnerstag, 19.2.09 Es ist nur noch bedrückend. Die Nächte sind saukalt, man darf sich gar nicht vorstellen, wo Ingrid Unterschlupf findet, falls sie überhaupt noch lebt. Sie müsste doch nun langsam Hunger haben und zurückkommen. Wir malen uns die schlimmsten Dinge aus...
Dienstag, 17.2.09 Schwarze Wolken sind über Guntersdorf aufgezogen: Ingrid ist weg! Der Riegel von der Gartentür war repariert und hat trotzdem bei nächtlichem Schneesturm nicht gehalten. Damion ist letzte Nacht verschwunden, und die Ingrid mit ihm! Das hat sie in 3 Jahren niemals gemacht! Auch wenn alle mal kurz durchs Dorf gezogen sind, Ingrid ist immer hier geblieben. Nun ist sie wie vom Erdboden verschluckt. Damion war am Morgen wieder zurück, sie nicht.
Samstag, 14.2.09 Und heute ist Walhalla auch schon wieder weg. Eva von Sylt hat sich einen Valentins-Wunsch erfüllt - und Walhalla mitgenommen.
Donnerstag, 12.2.09 Heute ist Walhalla hier angekommen, Doggen-Mädchen, ebenso stocktaub wie Lutz. Da hat der Lutziputzi sie gleich unter seine Fittiche genommen, hat ihr alles gezeigt, wie's hier läuft und so. Ich glaub, die zwei unterhalten sich in irgendeiner Geheimsprache, die nur sie beide verstehen.
Mittwoch, 11.2.09 Lilla scheint es zu schaffen....

Manchmal gibt es Sachen, die sind wirklich "spooky":
Wir kannten ja die Namen von Fines Welpen (den "Moonboots-Klingonen") nicht, als wir sie übernommen haben. Darum haben wir sie Kirk, Spock, McCoy und Uhura genannt, wohl wissend, dass sie von ihren neuen Familien sowieso schöne und passende Namen bekommen werden. So geschah es auch bei Uhura, Petra und Hartmut haben sie "Freya" genannt.
Heute hat mir der frühere Besitzer die Impfpässe der 4 Welpen gegeben, mit den Namen drin. Ob Ihr's glaubt oder nicht: die Kleine hat vorher auch schon "Freya" geheißen!

Dienstag, 10.2.09 Heute Nachmittag im Büro bekam ich von Lynn, die Zuhause war, folgende Mail:
"Bericht der vergangenen Stunde:
Ich sitze am Computer und arbeite. Drunten ist es gaaaaaanz still - Alarm! Ich geh runter, und das Wohnzimmer ist bis auf die Kleinen, Leva, Bärbel und Ingrid (!) leer. Ich raus - die sind doch bestimmt bei diesem Sturm nicht draußen zugange, oder? Keiner im Garten. Ich um die Ecke rum - Gartentürl offen - Schrei! Ich sehe in der Schleuse den Lutz stehen und bleibe stehen, damit ich ihn nicht rausscheuche. Er dreht auch brav um und kommt rein: "Duhu, die sind alle da draußen, kann ich auch...?" Da sehe ich hinterm Zaun schon ein paar flitzen: Wolle, Damion - die üblichen Verdächtigen, diesmal ist aber auch Fjodor dabei. Hysterisch flötend renne ich in den Hausschuhen raus und dann kommen sie einzeln an. Zuerst Doris, dann Wolle, Damion und Fjodor. Alle dreckig bis zum Hals und völlig außer Puste. Direkt vorm Gartentürl ist eine riesige Wasserpfütze, reicht bis zum Knöchel - ich hab's ausprobiert bei meinem Sprint nach draußen. Als alle wieder drin waren, hab ich das Türl zugemacht, mit Riegel und allem, und dann sehe ich, dass da auch noch eine Kette hängt - na sicher ist sicher, denke ich mir und hänge die Kette an einem passenden Nagel auch noch ein.
Wir gehen alle rein, ich lege mich und meine Füße trocken, arbeite weiter. Etwa 10 Minuten später höre ich ein fernes Bellen - Kreisch! Ich wieder runter, rum ums Eck - Türl wieder offen! - ich glaub das jetzt nicht! Und diesmal sind wieder alle weg inklusive Lutziputzi, der hat diesmal den Anschluss nicht verpennt. Ich mit den trockenen Ersatz-Hausschuhen wieder durch die Pfütze und hysterisch flötend... Diesmal hat's länger gedauert, bis alle wieder da waren, sie waren scheinbar im Dorf unterwegs. Sie kommen zurück - außer Lutz. Erst mal alle rein (zweites Mal durch die Pfütze), dann ich wieder raus (drittes Mal) und da sehe ich Lutz unseren Briefkasten beschnuppern. Weil ich die Kette wieder vorgelegt habe während ich die Hunde reinbrachte, komme ich nicht schnell genug raus (Kreisch!) und da ist er auch schon weg der "Putzi". Ich renne die Einfahrt raus (in den völlig durchnässten Hausschuhen auf dem Eis gefährlich schlitternd) und sehe den Lutz zum Brahms spazieren. In meinen nun vom Wasser auch schon sehr schwer gewordenen Hausschuhen, auf glatter Fahrbahn, keuchend hinter dem Lutz her - nach ihm rufen bringt ja nix :-((( Er trödelt um das Brahms-Haus rum (links rum) ich also auf dem Spazierweg (im Matsch schlitternd) rechts rum und plötzlich steht er hinter mir. Er beäugt mich misstrauisch, springt wie ein Bock davon, ich lächle verzerrt, kann ihn aber trotzdem zum Mitgehen überreden. Was heißt mitgehen: er hüpft vor mir die Straße entlang und ich weiß nicht, ob er an der Einfahrt zum Hof mitkommt oder nicht. Aber er kommt mit. Durch's Gartentürl krieg ich den nie, denke ich, und mach die Schuppentür auf, er rennt rein, nach einigem Hin und Her ist er dann endlich im Hof. Ach ja, mitten in der Einfahrt liegt übrigens ein Hammer, den ich mitgenommen hatte, um das Gartentürl für immer zu verschließen, den ich aber auf der Jagd nach "Putzi" hab fallen lassen! Also gehe ich hurtig ums Haus, durchs Türl raus (viertes Mal Pfütze) um den Hammer zu holen. Als ich mit dem Hammer auf das Gartentürl zugehe, kommt mir der Ares entgegen: Kreisch, kreisch, kreisch! Jetzt reicht es!!!!! Ich hab ihn erwischt, reingeschubst und mit wilden Schlägen das Türl verriegelt. Den Nagel, der die Kette halten soll - na den hab ich platt gemacht - das kannst Du mir glauben!
Der Damion steht jetzt immer noch vor dem Gartentürl - Gott sei Dank auf der Innenseite - und schaut raus und wartet auf seine Chance. Ich hoffe, die Kette hält dem Sturm stand.
Mein Puls hat sich mittlerweile wieder beruhigt, Fjodor ist in Deinem Zimmer und soll erst mal runterschalten, der war völlig außer Rand und Band, wegen dem tollen Erlebnis "Dorfbesichtigung". Er wird's Dir dann ja erzählen...
LG
Lynn & Lucas"
Montag, 9.2.09 Ach du je! Lilla musste gestern wegen einer Blutung nochmals operiert werden! Kaum zu glauben, dass sie überhaupt noch am Leben ist, aber sie kämpft weiter. Ein tapferes Mädel. Wir hoffen so sehr, dass sie es noch bis auf unser Sofa schafft, wenigstens für eine kurze Zeit.
Sonntag, 8.2.09 Von der Moonboots-Fraktion (so nennen wir die Welpen mit den schier unwirklich dicken Vorderbeinen) sind jetzt schon drei abgeholt. Nur der Gefleckte ist noch hier und treibt sein Unwesen, ärgert die kleinen schwarzen Mädels...
Samstag, 7.2.09 Lilla hat die lange und schwierige Operation erstmal gut überstanden. Die Tierärzte dort haben "alles gegeben"! Ich kenne einige Tierärzte, die bei einer 9jährigen Dogge diese Operation gar nicht mehr versuchen würden, und schon gar nicht in Lillas Zustand! In drei oder vier Tagen werden wir wissen, ob sie es schafft.

Heute war ich mit Fjodor im Wald, unser Spaziergang führte uns an einem Waldkindergarten vorbei. Dort gibt es eine lebensgroße Wildsau - aus Holz. Beim Anblick dieses Tieres, das da zwischen den Bäumen regungslos drohend verharrte, blieb Fjodor wie angewurzelt stehen. Mein "komm, schau mal, die tut dir nix" konnte ihn nicht überzeugen, nein, er wollte nicht näher ran, auf keinen Fall! Betont unbeeindruckt und entschlossen schritt ich auf die - natürlich noch immer unbewegliche und deshalb arg bedrohliche - Wildsau zu, um dem Fjodor ein wagemutiges Vorbild zu geben. Da muss er sich gedacht haben "jetzt ist die Alte völlig durchgeknallt, große Hilfe ist die mir nicht mehr!" und entfernte sich eilends Richtung Unterholz.... mein 65 Kilo-Baby.
Aber am Ende haben wir's doch noch geschafft, dass er an der Wildsau schnupperte!

Freitag, 6.2.09 Schlimme SMS aus Budapest, nachts um halb zwölf: Lilla befindet sich mit Magendrehung auf dem Weg in die Klinik! Schon wieder Daumen drücken für das Mädchen.
Mittwoch, 4.2.09 Alles wird gut! Matthias hat uns einen niegelnagelneuen PC spendiert, der so rasend schnell ist, dass Ihr auf dieser Homepage künftig heute schon die Nachrichten von morgen lesen könnt!
Montag, 2.2.09 Lutz(iputzi) ist für die Welpen im Haus der "gute Onkel", spielt mit den Kleinen, lässt sie auf sich rumkrabbeln. Heute lag er mal auf dem Rücken, alle Viere in die Luft gestreckt - da wollte die kleine Louise die Situation ausnutzen, den Lutz "zu dominieren", versuchen kann man's ja mal, hat sie sich gedacht. Sie kletterte also auf seinen mächtigen Brustkorb und versuchte, sich über ihn zu stellen. Da aber ihre Beine viel kürzer sind als Lutzi's Brustkorb hoch, ist aus ihrem kühnen Plan dann doch nichts geworden.
Fjodor dagegen versucht den ganzen Tag, dem Gewusel aus dem Weg zu gehen. Rastlos wandert er umher: im Schlafzimmer passts ihm nicht, da sitzt er alleine, in der Küche hat er keinen ausreichend großen Liegeplatz, und im Wohnzimmer lässt ihn die Brut nicht in Ruhe.
Gleich zweimal ist ihm heute folgendes passiert: Er lag auf einem Sofa, während die Youngsters spielend und raufend auf ihn zu kullerten. Fjodor wurde zunehmend nervös, da sie ihm langsam aber sicher den Fluchtweg abschnitten. Er sah nur noch den einen Ausweg, nämlich sich über das "Natterngezücht" springend in Sicherheit zu bringen. Dummerweise landete er just in einem großen Plastik-Hundekorb, in dem er dann quer durchs Wohnzimmer surfte, bis ihn der abrupte Stopp an der Türschwelle aus dem Zimmer und damit in Sicherheit katapultierte.
Samstag, 31.1.09 Zwei witzige eMails hatte ich heute in der Post, die ich Euch nicht vorenthalten möchte:
Die eine Mail: Astrid, die über profunde Star Trek-Kenntnisse verfügt, riet mir folgende Änderung des Tagesbuchs: "
Fangt doch einfach die Einträge so an: Logbuch der Enterprise, Sternzeit......."
Die andere von einer Interessentin für die Doggenwelpen (Kirk, Spock, McCoy & Uhura, 12  Wochen alt):
"Ich bin momentan im Gewissenkonflikt, weil wir uns eigentlich einen Hund vom Züchter kaufen wollten. Ich habe Angst, dass die Welpen bei Ihnen (wo man nicht weiß, was sie erlebt haben) eine Psychose entwickeln."
Diese Mail war ernst gemeint - aber ich bin fast vom Stuhl gefallen vor Lachen!
Freitag, 30.1.09 Die Namen "Kirk, Spock, McCoy und Uhura" sind irreführend. Es sind Klingonen!
Mittwoch, 28.1.09 Gute Nachricht aus Ungarn: Lilla gehts gar nicht so schlecht. Sie wird sich voraussichtlich in 2 Wochen auf die Reise nach Guntersdorf machen.
Montag, 26.1.09 Mit den 5 Neuzugängen vom Samstag war das Wochenende noch lange nicht zu Ende! Am Sonntag ist uns noch eine Dogge gebracht worden, die bei der Polizei abgegeben worden war, samt 4 Welpen, etwa 10 oder 12 Wochen alt. Wir nennen sie "Kirk, Spock, McCoy und Uhura". Letztere, verstärkt durch Thelma und Louise, drehen uns die Bude auf links! Die Nervenenden aller übrigen Hunde (und Menschen) liegen blank, sogar Damion legt die Stirn in Sorgenfalten.
Lutz(iputzi) als Einziger findets klasse, er lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen.
Samstag, 24.1.09 Großkampftag in Guntersdorf: Im Lauf des Nachmittags werden 5 Neuzugänge hier eintrudeln. 4 Doggen, 3 davon noch Junghunde, und 1 blinder alter Collie-Mix. Wird ein anstrengender Tag...
Überraschung: Die beiden uns als 5 Monate alte Doggen-Junghunde angekündigten Hündinnen sind in Wirklichkeit erst 7 Wochen alt. Offenbar hat man sie bereits im Alter von 5 Wochen der Mama weggenommen. Aber sie tragen es mit Fassung, stellen im Augenblick gerade unsere Küche auf den Kopf....
Freitag, 23.1.09 Wieder mal gilt es, aus der Ferne die Daumen zu drücken: Die 9jährige Doggenhündin Lilla wurde von unseren ungarischen Kollegen aus "Rustikal-Haltung" befreit. Böse Überraschung: sie ist nicht nur sehr abgemagert, sondern auch noch trächtig. Noch bösere Überraschung: die Welpen in ihrem Bauch sind abgestorben. Notoperation. Ob sie durchkommt, ist noch ungewiss. Aber wenn sie es schafft, wird sie den Weg nach Guntersdorf einschlagen.
Donnerstag, 22.1.09 Auch heute war wieder einer dieser Tage: Morgens schnell-schnell Hunde einpacken, Wolle und Leva haben Termin in der Tierklinik. Eineinhalb Stunden Fahrt dorthin, anschließend quer durch München ins Büro, abends ein Neujahrsessen bei meinem Chef. Danach, es ist bereits 23 Uhr, in der Tierklinik Wolle und Leva wieder abholen. (Ich muss ja froh sein, dass für mich nicht die dort üblichen Sprech- und Abholzeiten gelten!) Nachts um halb eins zu Hause den PC noch einschalten, die Datei mit den Spendenquittungen muss nun doch nochmals überarbeitet werden. Um halb zwei geht die Mail raus, damit Michi sie gleich am Freitagmorgen ausdrucken kann.
Mittwoch, 21.1.09 Endspurt der Buchungen, die ich brauche, um die Spendenquittungen für 2008 fertig machen zu können. Heute bin ich 15 (!) Stunden am PC gesessen. Manchmal frage ich mich, ob das bis ans Ende meiner Tage so weitergehen soll.
Montag, 19.1.09 Alle lieben Lutz(iputzi), den tauben Doggen-Rüden. Er ist ein herzerwärmend freundlicher Bub, der mit seinen blauen Augen die Welt erkundet, so gut es ihm eben möglich ist. In seinem früheren Leben in Ungarn war er ja Wachhund - ein Job, den er aufgrund seiner Taubheit nur unzureichend ausüben konnte. Glück für ihn, er wurde vorzeitig in den Ruhestand geschickt, sprich einfach auf die Straße gesetzt. So hat ihn sein Weg auf Umwegen zu uns geführt. Und hier gefällt es ihm gar nicht so schlecht!
Was Lutz bei uns im Haus total geplättet hat, war der Fernseher. Mit ungläubigem Erstaunen, den Kopf schief gelegt, beobachtet er, was in dem Kasten so alles abgeht. Aber er ist noch unschlüssig, ob ihm das Programm, das er durch die Glasscheibe unseres Schwedenofens sieht, nicht doch besser gefällt.
Freitag, 16.1.09 Im Zuge der Jahresabschluss-Arbeiten hab ich heute die Vermittlungsverträge der letzten Monate erfasst. Dabei trifft es mich - wie seit Jahren so oft - auch heute wieder mit aller Härte: die Platzkontrollen sind noch immer ein ungelöstes Problem!
Auf meinen Aufruf hin auf dieser Website vor einem halben Jahr, haben sich viele Leute gemeldet und Hilfe angeboten. Ich habe also mühsam nach Postleitzahlen die Adressen zugeordnet, Listen und Unterlagen verschickt mit der herzlichen Bitte, die Nachkontrollen bei den von uns vermittelten Hunden, die über ganz Deutschland verstreut sind, zeitnah zu erledigen oder mir Bescheid zu geben, wenn die Entfernungen zu groß sind oder jemand es sich anders überlegt hat und es doch nicht machen will.
Was soll ich sagen: Von nicht wenigen Leuten hab ich bis heute keinerlei Rückmeldung erhalten, sie machen es nicht, sagen nicht mal ab. "Enttäuschung" beschreibt meine Reaktion darauf nur unzureichend.
Montag, 12.1.09 Leva verbringt die meiste Zeit des Tages auf dem Sofa, lässt sich in Decken hüllen, 3 mal täglich das Futter auf dem Sofa servieren. Sie ist noch immer recht dünn und wirkt zerbrechlich. Aber man darf sich nicht täuschen lassen, sie weiß genau, was sie will. Wenn zum Beispiel Sissie es mit ihrem Rumgehample wieder mal zu bunt treibt, dann kann Leva ganz schön fies werden. Behände springt sie über die Sofalehnen, setzt der Sissie nach und wirft sie aus dem Wohnzimmer - man traut seinen Augen kaum.
Sonntag, 11.1.09 Unsere Senseo-Kaffeemaschine hat den Geist aufgegeben. Ich hab sie wohl zu kräftig geschüttelt, als der Deckel-Mechanismus blockiert hat (ich werd eben leicht ungeduldig, wenn ich auf Entzug bin).
Wir haben dann Damion gebeten, ob er uns seine Maschine leiht, er hat ja eine eigene Senseo. Er hat großzügig eingewilligt, verlangt aber horrende Leihgebühren, der Halsabschneider....
Freitag, 9.1.09 Andrea Hölzl lobt uns immer "über den grünen Klee" in ihren Gästebucheinträgen. Jetzt müssen wir die Andrea mal loben:
Sie weiß, dass wir zum Kochen nicht allzu viel Zeit aufwenden können, und hat uns deshalb gestern eine große Schüssel Käsespätzle mitgebracht. Die waren saulecker!!!
Donnerstag, 8.1.09 Traurige Nachricht aus Sylt: Dogge Ida ist gestorben. Wir haben die Ida damals, vor gut drei Jahren, zu Eva nach Sylt gebracht, die Kunigunde und ich. Wir haben den stürmischen November-Strand genossen, haben uns in Deutschlands nördlichster Fischbude Fischsemmeln gekauft (Kuni liebte Räucherlachs). Es waren ganz besonders schöne Tage. Und beim Abschied haben wir versprochen, Eva und Ida bald mal wieder zu besuchen.
Auf dem Rückweg haben wir in Kunigundes Lieblingshotel, dem Maritim in Bad Wildungen, eine Wellness-Woche verbracht. Sie war rundum glücklich, ich übrigens auch.
Es war unsere letzte gemeinsame große Fahrt. Zwei Monate später ist Kunigunde gestorben. Und ich bin seither nicht mehr nach Sylt gefahren.
Mittwoch, 7.1.09 Damion: Die Wirtschaftskrise hat auch Guntersdorf fest im Griff. Damion hat schon seit Wochen keinerlei Gegenstände mehr überführt in die Betriebsmasse seines kleinen Unternehmens. Brillen, Tassen, Schuhe, Medikamente, Textilien, Telefone, Zeitschriften - blieb alles unangetastet liegen, wo wir es hingelegt hatten. Er brauchte nichts von dem Zeug. Seine Geschäfte scheinen schlecht zu laufen. Aber so ein smarter Jungdynamiker lässt sich natürlich nicht unterkriegen. Was die Wirtschaftsbosse, Aufsichtsräte und Bankdirektoren können, nämlich ans Geld rankommen, ohne sich dafür krumm zu arbeiten, kann Damion schon lang! Anscheinend will er sein Geld künftig nicht mehr verdienen, sondern nur noch Spenden einsammeln: Das erste, was er seit langer Zeit heute gemopst hat, ist der Stempel "Tierfreunde Niederbayern e.V." - mit der Spendenkontonummer...
Dienstag, 6.1.09 Habe heute schon am frühen Morgen mit dem Ölofen-Spiel begonnen.
Montag, 5.1.09 Jetzt sitze ich seit über 5 Stunden im ungeheizten Büro am PC, die Finger sind schon blau, die Nase rinnt. Warum ich nicht einheize? Ich habs versucht. Aber es ist immer wieder dasselbe:
Ich dreh am Ölofen das Öl auf, setze mich an den Schreibtisch. Bis ich dran denke, das Öl im Kessel anzuzünden, ist schon zu viel Öl eingelaufen, etwa drei Finger hoch.
Also Ölzulauf zudrehen, einen Anzünder am Rand des Kessels so positionieren, dass das Öl nur ganz langsam verbrennt. Natürlich vergesse ich später, den Ölzulauf wieder aufzudrehen, bevor das Feuer ausgeht. Also von vorne:
Ich dreh am Ölofen das Öl auf, setze mich an den Schreibtisch. Es läuft zuviel Öl ein, wieder etwa drei Finger hoch.
Ölzulauf zudrehen, einen Anzünder am Rand des Kessels so positionieren, dass das Öl langsam verbrennt. Und natürlich vergesse ich wieder, den Ölzulauf aufzudrehen, bevor das Feuer ausgeht. Also von vorne: usw. usw. usw.
Freitag, 2.1.09 Zum Jahresanfang müssen wir jetzt endlich mal Gerdis Arbeitsplatzbeschreibung erstellen. Wer sie noch nicht kennt: Gerdi hilft uns seit Mitte 2006 für 2 bis 3 Tage die Woche, oft mehr, manchmal bis zu 4 Wochen im Stück, wenn's hier wieder mal brennt. Das Gehalt, das sie dafür bezieht, hat eigentlich nur Symbolcharakter. Hier also die
Arbeitsplatzbeschreibung:
Der Arbeitnehmer/die Arbeitnehmerin füttert zweimal täglich die Hunde, verschiedene Futterarten von Trockenfutter bis BARF (inklusive Gemüse und Obst raspeln).
Beim Futterschüsseln verteilen darf er/sie nicht zimperlich sein, wenn die ganz Hungrigen ihn/sie über den Haufen rennen oder ihm/ihr ein Knie in die Wade rammen, dass man tiefblaue Flecken davonträgt.
Beim Einsammeln von Häufchen im Garten hat er/sie für festen Stand zu sorgen, dass er/sie von der spielenden Hundemeute nicht umgerempelt wird und womöglich vornüber in den Kackhaufen fällt.
Bei Arbeiten im ersten Stock sollte er/sie sich mit einem Gegenstand, z.B. leerem Wäschekorb, wappnen, weil jederzeit damit zu rechnen ist, dass Angelina aus Gabis Büro stürmt und den Arbeitnehmer/die Arbeitnehmerin in die Wade zwickt.
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn er/sie etwas direkt in Gabis Büro zu erledigen hat. Angelina wird dann nämlich wie eine Muräne unter dem Schreibtisch herauszischen und ohne weitere Warnung zwicken.
Wird er/sie doch gezwickt, ist unverzügliche Wundbehandlung durchzuführen, damit nicht aufgrund einer Infektion Arbeitsunfähigkeit eintritt.
Ebenfalls Vorsicht ist geboten, wenn er/sie sich durchs Haus bewegt und die Hunde den Arbeitnehmer so schubsen, dass er Gefahr läuft, mit dem Kopf gegen den Türstock zu fallen.
Wichtig ist, dass er/sie nicht übermäßig an seinen Besitztümern hängt. Klagen, wenn beispielsweise ein Handy oder eine Brille zerbissen werden, verhallen in der Regel ungehört.
Gleiches gilt für Kleidungsstücke. Wenn etwa Wolle sich des Arbeitsnehmers Nachthemd holt um tagsüber ihren Kopf drauf zu betten, sollte er/sie nicht zu zimperlich sein. Ein einfaches Hundehaare abschütteln genügt, schon kann er/sie das Nachthemd wieder benutzen.
Bei außergewöhnlichen Anlässen rechnen wir auch außerhalb der Arbeitszeit mit persönlichem Einsatz; Beispiel: als Ingrid weggelaufen und eine Woche auf freiem Fuß war, hat Gerdi die Ingrid jeden Abend ins Abendgebet eingeschlossen.
Sollte abends doch mal Zeit sein, ein Stündchen fernzusehen, hat der Arbeitnehmer/die Arbeitnehmerin sich auf der Couch so zu positionieren, dass neben, vor, hinter und auf ihm/ihr noch Platz für die Hunde ist, die sich da liebend gerne dazulegen. Und wenn die Hände abends auf dem Sofa auch noch so müde sind, ein bisschen Hunde kraulen muss immer noch drin sein.
Besonders empfehlenswert für unsere/n Arbeitnehmer/in ist, dass er/sie sich keine Frauenmörder- oder Zombiefilme ansieht, da er/sie öfters auch abends alleine in den Schuppen gehen muss, um Holz zu holen.
Wir werden diese Liste fortsetzen, wenn uns noch was einfällt....
Donnerstag, 1.1.09 Da es in Guntersdorf kaum Silvester-Knaller gibt, wollten die Hunde ein Feuerwerk für uns veranstalten: Das Kabel vom Kühlschrank in der Waschküche ist durchgebissen.
Glücklicherweise war es ein Rohrkrepierer, die Hunde sind wohlauf, es ist nichts passiert. Zur fraglichen Zeit waren Iven, Bärbel und Oma Hilde am Tatort. Damion ist unschuldig!
Mittwoch, 31.12.08 Das alte Jahr verabschiedet sich mit einem Knaller. Es hat mir gestern eine 2-Gigabyte-Datei zerlegt, in der alle meine wichtigen Mails,, Termine, Aufgaben und was nicht alles gespeichert war. Matthias hat in 9 (!) Stunden Fernwartung versucht, zu retten, was zu retten ist, so dass ich wenigstens mal wieder arbeiten kann. Leider fehlen mir in jedem Ordner die letzten zwei Monate. Nur wer sich selbst schon in diese absolute Abhängigkeit von Bill Gates gebracht hat, kann erahnen, wie mir zumute ist.
Hätte ich nicht von Petra und Norbert die Reese's Peanut Butter Cups als Seelentröster gehabt, hätte ich jetzt wahrscheinlich den Verein liquidiert und wäre im Ausland untergetaucht!
24.12. bis 28.12.08 Weihnachts-Pause. Hunde und Menschen in Guntersdorf haben die Feiertage sehr genossen.
Dienstag, 23.12.08 Heute war der letzte - sehr hektische Tag - vor Weihnachten. Wir machen ab morgen die Schotten dicht, werden die Feiertage mit den Hunden auf den Sofas verbringen und - das schwöre ich! - nur das Allernötigste tun!
Montag, 22.12.08 Lutz (ab und zu auch "Lutziputzi" genannt) hat mich nun schon einige Male gefragt, ob er nicht mein Hund sein könne. Ich hab ihm gesagt, dass "irgendwo da draußen" sicher jemand auf ihn wartet, der bestimmt noch viel netter ist als ich (und mehr Zeit hat). Bis der- oder diejenige kommt, könnten wir beide ja noch etwas an seiner Grobmotorik arbeiten....
Sonntag, 21.12.08 Oh je, schon wieder fast zwei Wochen ohne Tagebucheinträge! Tut mir leid, aber hier brennt die Luft! Sobald es über die Feiertage ruhiger wird, hole ich es nach, versprochen!
Ich möchte nur den folgenden Eintrag vorziehen, weil der Eindruck noch so frisch ist. Eine Abfolge von Begebenheiten des heutigen Nachmittags:
Wir haben vor ein paar Stunden einen Hund dazu bekommen. Dogge, weiß, taub, mit Sehschwäche, kleinwüchsig, mager, das Fell riecht beißend nach Urin. Lutz heißt er. Ich hab den Lutz nach seiner Ankunft erstmal in die Waschküche gesetzt, damit er es nicht gleich mit dem ganzen Rudel aufnehmen muss. Er sollte einfach mal zu sich kommen, die lange Autofahrt hatte ihn verwirrt. Lutz ist ein stiller Hund, wie die Welt, in der er lebt.
Kurz später wollte ich Leva zum Pinkeln rausführen, sie sah, dass es draußen grausig regnete, also drehte sie schnell um und pinkelte in den Flur. Als ich in die Waschküche gehe, um den Putzeimer zu holen, sehe ich, dass dieser "stille Lutz" die Box mit Rinderpansen von ganz oben vom Regal runtergezogen, mindestens ein Kilo Pansen verdrückt und den Rest in der Waschküche verstreut hatte. Ich schob ihn schnell ins Bad, die Verwüstung würde ich später beheben müssen, zuerst mal den Flur wischen.
Als ich den Lutz etwas später wieder aus dem Bad rausholen will, muss ich erkennen, dass der Trick mit der Pansenbox erst der Anfang gewesen war, er hat ein noch viel gewaltigeres Chaospotential: Obwohl er nicht mal 30 Minuten vorher draußen war, hat er ins Bad gepinkelt, ist ungefähr tausendmal durch die Pfütze und durch sein Bettchen gelaufen, hat alle drei Badvorleger eingeweicht und die frischen Handtücher aus dem Regal auf dem Boden verteilt. Außerdem hat er den Duschvorhang samt der Stange abmontiert und in die Pfütze getreten.
Schnell-schnell die Waschküche saubermachen, Pansen und Brösel zusammenkehren, damit ich Lutz aus dem Bad holen kann. Als ich mit dem Bad fertig war, war ich schließlich einigermaßen ins Schwitzen gekommen. Ich stehe also da mit hängenden Schultern, schau den Burschen an und überlege, was er sich wohl als nächstes ausdenken wird.
Da kommt er zu mir, stupst mich sanft an, ganz still, wedelt vorsichtig mit dem Schwanz. Er bietet mir seine Freundschaft an. Denn Freundschaft, so meint er, ist das einzige, was er mitgebracht hat von da, wo er herkommt.
Und jetzt werd ich gleich mal nachsehen, was er in der Zwischenzeit wieder angerichtet hat....
Dienstag, 16.12.08 Wir haben die alten Sofas gegen neuere ausgetauscht. Man möcht's ja kaum glauben: Wir haben es geschafft, noch einen Zweisitzer mehr reinzuquetschen. Damit haben wir 18 (!) Sitzplätze plus 2 Matratzen plus 2 Körbchen in einem 20 Quadratmeter großen Wohnzimmer.
Montag, 15.12.08 Ich gebs zu, ich hatte meine Zweifel. In vielen Jahren haben wir immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die Leute nicht gerne was kaufen. Auch von anderen Vereinen höre ich, dass diese bedruckten  T-Shirts, Tassen, Mousepads und was nicht alles ewig rumliegen, bis sie irgendwann verschenkt werden. Genau deswegen war ich skeptisch, als Maibritt und Rudi mit ihrem Plan ankamen, für uns einen Kalender zu machen. Nun, ich hatte einfach die Professionalität unterschätzt, mit der dieser Plan von den beiden in die Tat umgesetzt werden sollte.
Heraus kam ein Kalender mit atemberaubend schönen Fotos - der reißenden Absatz fand. In wenigen Tagen waren alle Exemplare vergriffen. Und es ist dabei auch noch einiges an Spenden für die Hunde eingegangen, was ja der eigentliche Anlass dieser Aktion war.
Unser herzlicher Dank geht an Maibritt und Rudi - verbunden mit der Hoffnung, dass sie das auch nächstes Jahr wieder für uns machen werden (und wir würden dann früher damit anfangen...)!
Montag, 8.12.08 Ingrid hat deutlich an Selbstbewusstsein gewonnen. Ihr Blick ist offener, sie lässt uns näher (nicht nahe!) an sich heran. Und sie behauptet ihren Platz gegenüber anderen Hunden mit mehr Nachdruck.
Mein besonderer Dank geht an Susanne. Sie hat in dieser Woche zusammengerechnet nur wenige Stunden geschlafen, hat telefoniert, bis ihr schier schwindlig war, hat Ingrid gesucht, bis ihre Beine sie kaum mehr getragen haben, hat Futterstellen eingerichtet und die unberührten Schüsselchen traurig wieder eingesammelt - Susanne hat gekämpft bis zum Umfallen.
Bei unserer letzten nächtlichen Tour hat sie zu mir gesagt: "Die nächste Schlankheits-Kur benennen wir nach Ingrid, zum Beispiel: Such Dich schlank mit Ingrid"
Nur Susannes Einsatz ist es zu verdanken, dass wir wussten, wann der richtige Moment gekommen war, dass Sissie die Sache glorreich zu Ende bringen konnte.
Sonntag, 7.12.08 Ich war ja nicht sicher, ob ich zu der Zeit nicht noch durch Frankens Wälder streifen würde, statt auf Tierfreunde Niederbayerns allererster Weihnachtsfeier Plätzchen zu essen. Aber glücklicherweise hat Ingrid sich pünktlich erwischen lassen, so dass ich im alten Wirtshaus bei Colin & Claudia sein konnte. Mit lieben Freunden, die teilweise sehr weite Anreisen auf sich genommen hatten (Sonja und Alf mit Skippy, Flocke und Phoebe aus Peine), verlebten wir einen zauberhaften Nachmittag - und die Hunde hatten sooo viel Spaß!
Freitag, 5.12.08 Wir haben sie!!! Ich bin letzte Nacht mit Sissie wieder nach Franken gefahren. Susanne, Enzo, Sissie und ich sind bis nachts um 4 die Gegend abgelaufen, damit Ingrid merkt, dass Sissie in ihrer Nähe ist. Als wir zum Haus zurückkamen, war Ingrid plötzlich hinter uns - keine Ahnung, wie lange sie uns unbemerkt verfolgt hat. Ingrids Freude war riesig, als wir Sissie zu ihr hingeschickt haben.
Es dauerte dann noch etwa eine halbe Stunde, bis wir Ingrid (mit Hilfe von Sissie und Lammpansen aus der Dose) so weit ins Haus locken konnten, dass Susanne durch den Garten schleichen und von außen die Tür zuschlagen konnte.
Sissie gibt natürlich jetzt an, dass wir das ohne sie nie geschafft hätten. Recht hat sie!
Mittwoch, 3.12.08 Ingrid ist mittags 100 m von Susannes Haus gesehen worden! Als Susanne dann nachts unterwegs war, Futterschüsselchen aufzustellen, ist sie fast über Ingrid gestolpert - die sofort in der Dunkelheit verschwunden ist. Sie ist also wieder zum Ausgangspunkt zurückgekehrt.
Dienstag, 2.12.08 Ingrid hat sich mehr als 20 km von Susannes Zuhause entfernt. Dort wurde sie auch noch von einer "eifrigen Helferin" mit dem Auto gejagt, die dachte, sie könne sie einfangen. Bei dieser Verfolgung hat Ingrid dreimal die Bundesstraße überquert und wurde Richtung Autobahn getrieben.
"Verzweiflung" beschreibt unser aller Zustand nicht mal annähernd.
Sonntag, 30.11.08 Susanne hat ihre ganze Umgebung mit Such-Plakaten gepflastert, mit allen Jägern, Forstbehörden, Tierärzten, Polizeidienststellen telefoniert. Alle sind bereit zu helfen und werden die Augen offen halten. Ingrid ist mehrmals gesehen worden. Aber es lässt sich kein Muster erkennen, und sie nimmt die Futterstellen nicht an.
Heute ist Nickel zu Annette, Matthias, Pasta und Spikey ins Allgäu übersiedelt - aber die Sorge um Ingrid überschattet irgendwie alles.
Donnerstag, 27.11.08 Gleich morgens sind Sissie und ich wieder losgezogen, Ingrid zu suchen, nichts. Heute kam ich "schon" um 14 Uhr nach München ins Büro...
Deutschlands vielleicht bekanntester "Hundefänger" macht uns Hoffnung, Ingrid wird sich seiner Meinung nach gut zurecht finden. Susanne soll sie anfüttern, er würde dann mit einer großen Lebendfalle kommen.
Mittwoch, 26.11.08 Ingrid sitzt noch immer unter dem Ofen, sie hat das Haus bisher nicht verlassen.

Abends um 22 Uhr dieser schreckliche Anruf: Ingrid ist weg. Sie ist über den 2,40 m hohen Bauzaun geklettert! Habe mich mit Sissie (die ja eine von Ingrids besten Freundinnen ist) auf den 230 km-Weg zu Susanne gemacht und noch nachts die Gegend abgesucht, leider vergebens, keine Spur von Ingrid.

Dienstag, 25.11.08 Ingrid hat unter einem Kachelofen Posten bezogen und ist durch nichts zu bewegen, von dort herauszukommen. Aber wenigstens nimmt sie das Futter an. Susanne berichtet zweimal täglich.
Montag, 24.11.08 Susanne und ich haben es wirklich von langer Hand geplant, heute war es endlich soweit: Ingrid ist vermittelt - oder sagen wir mal "umgezogen".
Für alle, die Ingrid nicht kennen: Sie ist der scheueste Hund, den wir je hatten. Auch nach 3 Jahren bei uns lässt sie sich nicht anfassen, jedenfalls nicht freiwillig. Sie räkelt sich zwar durchaus abends mit den anderen Hunden auf den Wohnzimmer-Sofas, aber Menschen müssen mindestens zwei Armlängen auf Abstand von ihr bleiben, sonst huscht sie raus in die Dunkelheit und verbringt die Nacht lieber draußen. Die meisten Besucher haben Ingrid entweder gar nicht oder nur als diffusen schwarzen Schatten zwischen den Büschen zu Gesicht bekommen.
Das kommt nicht von schlechten Erfahrungen, die sie mit Menschen gemacht hätte, sondern von mangelndem Kontakt zu Menschen in ihrer Junghund-Prägezeit. Zu ihrer Welt gehören nur Hunde, und die liebt sie. Leider konnten wir ihr nicht helfen, als sie in letzter Zeit immer häufiger das beliebteste Mobbing-Opfer in unserem Rudel wurde.
So kam uns Susannes Angebot, mit Hilfe ihres Labradors Enzo Ingrid die Vorteile eines echten Familienlebens zu zeigen, sehr entgegen. In der Vorbereitung wurde ein Teil von Susannes Garten mit Bauzaun gesichert, damit sie keinesfalls abhauen kann. Denn einfangen würde NIEMAND sie mehr können.
Wir haben Ingrid mit List eingefangen, und ich habe sie in einer sicheren Transportbox nach Franken zu Susanne gebracht.
Dank an meinen Chef, der wie so oft nicht gemeckert hat, ich kam erst um 17 Uhr ins Büro.
Sonntag, 23.11.08 Leva, Lady M. und Jam, die zusammen die "Jam Session" heißen, mussten wir in meinem Schlafzimmer einquartieren, weil zwei von ihnen auf "Brautschau" sind. Natürlich haben sich alle drei ausgerechnet in meinem Bett zusammengerottet und sind auch nicht zu bewegen, auf die Sofas umzuziehen, denn da haben ja nicht alle nebeneinander Platz. Ich habe also im Wohnzimmer bei den übrigen Hunden genächtigt.
Die drei sind zum Steinerweichen schrullig. Entweder gehen alle drei irgendwohin - zum Beispiel raus zum Pinkeln - oder keine. Wenn auf dem Weg in den Garten eine der Mut verlässt und sie zurück ins Zimmer läuft, laufen die anderen mit. Auf ihren dürren Beinen, geduckt,  huschen sie rum und erinnern mich an die kleinen Mäuse, die als Bildschirm-Animation hinter dem Cursor herlaufen.
Samstag, 22.11.08 Levas "Freundinnen" sind heute hier angekommen. Zwei Doggenmädchen, die nur wenig besser aussehen als sie. Die Grautiger-Hündin, Lady M., läuft auf drei Beinen und hat Herzwurm. Die gefleckte Hündin, Jam, ist ziemlich verwirrt und hilflos. So wahnsinnig groß war Levas Wiedersehensfreude nicht. Sie hat wohl gar nicht damit gerechnet, dass die "arme Verwandtschaft" hier auch noch auftaucht.
Mittwoch, 19.11.08 Eine Anfrage, die wir für den Doggen-Junghund Baghiera erhalten haben, lautete so (wörtlich, ohne Anrede oder Gruß):
"
Hi ! Ist der hund geimpft endwurmt ect.Und was sollte der hund Kosten.Und sin irgenwelche krankheite vorhanden?"
Dienstag, 18.11.08 Ivens Hüftgelenke sind in Ordnung, er hat lediglich kleinere Unregelmäßigkeiten in der Lendenwirbelsäule und am rechten Knie. Das Ergebnis der Hautbiopsie wird noch einige Tage dauern.
Aber Levas Befunde sind sehr schlecht. Die Nieren sind "verändert" ("Proteinurie") und können ihren Job nicht mehr ordnungsgemäß erfüllen. Das ist der Grund, warum sie nicht zunimmt - und daran werden wir leider nicht mehr viel ändern können.
Montag, 17.11.08 Frühstück wird verteilt - und für Fjodor bricht eine Welt zusammen. Er sitzt vor seinem Futterständer und bekommt nichts, kein Frühstück. Nervös läuft er hin und her, völlig verzweifelt, hechelt, dreht sich im Kreis, setzt sich hin, steht wieder auf. Das darf ja wohl nicht wahr sein! Auf seiner sorgenfaltigen Stirn steht groß die Frage "WARUM bekomme ich als einziger kein Frühstück?!?"
Nun ja, lieber Fjodor, vielleicht liegt der Grund ja darin, dass Du vor nicht mal 10 Minuten in der Küche aus den vorbereiteten Futterschüsseln folgendes geklaut hast:
750 Gramm rohes Fleisch
400 Gramm Dosenfleisch
250 Gramm Quark
2 Bananen
1 großen Becher Reisflocken, was eingeweicht etwa die dreifache Menge, also 3 große Becher waren
1 Eisentablette, 1 Vitamintablette (für Leva bestimmt)
das halbe Frühstück von Wolly, die das samt Antibiotikum-Tablette hatte stehen lassen.
Und wenn Gerdi nicht in die Küche gekommen wäre, hättest du dir auch noch die 5 Kalbsrippchen geholt!
Wir wollen ja nicht kleinlich sein, aber brauchst du jetzt wirklich noch dein Frühstück???
Sonntag, 16.11.08 Wenn man in meinem Alter ein stressiges Leben führt, sollte man zum Ausgleich unbedingt regelmäßig Fitness betreiben - wenigstens hin und wieder mal darüber nachdenken! Heute früh war wieder so ein Moment, da hab ich gedacht: JETZT ist Zeit für Fitness! Heute hab ich zwar volles Programm, aber so eine halbe Stunde könnte vorher noch herausspringen.
Tja, und dann kam Angelina aus dem Garten, sie war von der Taille bis über den Po verschmiert mit dunkelbrauner Masse biologischer Herkunft (noch genauer möchte ich das jetzt nicht beschreiben). Die Zeit, die wir brauchten, um ihr Fell wieder weiß zu kriegen, war genau jene halbe Stunde, die eigentlich für meine Leibeserziehung vorgesehen gewesen wäre.

Übrigens Heiko macht sich super. Er lebt jetzt frei, läuft rein und raus, wie es ihm passt - und verbringt viel Zeit freiwillig im Wohnzimmer - auf dem Fensterbrett.

Samstag, 15.11.08 Heute hab ich die Dogge Sissy zu ihrem Pflegeplatz gebracht (Dank an Cleo, Sissy zu nehmen, bis sie in ihr neues Zuhause kann!). Auf dieser Fahrt ist mir aufgefallen, dass es bald keine Himmelsrichtung mehr gibt, in die ich fahren könnte, ohne Erinnerungen, die mich an bestimmten Orten einholen.
Heute zum Beispiel bin ich an jener Autobahn-Raststätte vorbeigekommen, an der wir im letzten April mit viel Wasser und Kleenex-Tüchern das Malheur behoben haben, das der kleine Chico im Auto und auf Helgas Kleidung angerichtet hatte. Chico, das Labrador-Kind mit der unheilbaren Leberkrankheit, hatte auf der Reise in sein neues Zuhause plötzlich schlimmen Durchfall bekommen. Was wir damals noch nicht wussten: Er hatte nicht mal mehr eine Woche zu leben. Wenn wir geahnt hätten, dass es schon so schlimm um ihn stand, hätten wir ihn für seine letzten Tage bei uns behalten.
Freitag, 14.11.08 Damion hat ein Paket bekommen mit folgendem Brief:
"Lieber Damion, also Deine Geschäftstüchtigkeit fasziniert mich immer wieder. Damit Du in Zukunft Deiner Kundschaft Kaffee anbieten kannst und die Kaffeepads nicht immer aus der Küche holen musst, schicke ich Dir diese Senseo-Maschine nebst Kaffeepads... Ich kann gar nicht verstehen, warum Du noch nicht adoptiert wurdest. Deine zukünftige Familie kann man nur beglückwünschen...
Ich wünsche Dir viel Spaß beim "Kaffeekochen" und weiterhin viel Erfolg im Beruf und natürlich auch privat. Liebe Grüße, Birgit & Pascha.
P.S. Natürlich habe ich noch ein paar Leckerlis dazu gepackt. Aber nicht verkaufen!"

Damion ist jetzt also wahrscheinlich der erste Hund oder gar überhaupt das erste Tier in der Geschichte der Tiere mit einer eigenen Senseo-Kaffeemaschine.

Donnerstag, 13.11.08 Der Eintrag vom letzten Freitag "Wolly bekommt die Zähne gerichtet" hat es nicht ganz getroffen.
Heute wurden Wolly 14 (in Worten: vierzehn) Zähne gezogen! Die Röntgenaufnahmen sahen aus wie "Dresden 1945".
Samstag, 8.11.08 Damion hat offensichtlich wieder eine neue Geschäftsidee entwickelt, zu welcher er Kaffeepads benötigt. Vielleicht möchte er seinen Kunden, während sie sich in seinem Laden umsehen, ein Tässchen Kaffee anbieten. Allerdings, lieber Damion, solltest Du wissen: Um mit Kaffeepads Kaffee zu machen, benötigt man eine entsprechende Maschine. Es genügt nicht, die Pads aufzureißen und den Kaffee vor der Haustür zu verstreuen!
Freitag, 7.11.08 Ich habe heute wieder Termine in der Tierklinik gemacht. Am nächsten Donnerstag beispielsweise fahren 3 Hunde mit mir nach München:
Marlene zur Kastration und Augenlider-OP, Wolly bekommt die Zähne gerichtet, Sissy beginnt mit der Herzwurm-Behandlung, stationär.
Am Dienstag danach gehts weiter mit Iven, Untersuchungen wegen seiner Hautprobleme und Hüften. Ares und Stopsel haben bestimmt auch schlechte Zähne. Und Leva ist bald fit genug, um mit in die Klinik zu fahren und sich mal durchchecken zu lassen. Und Ende des Monats kommen ihre zwei ehemaligen Gefährtinnen, die nur wenig besser aussehen als sie.
Ich finde, ein kleiner Sektempfang wäre durchaus angemessen, immer wenn ich in der Tierklinik auftauche...
Donnerstag, 6.11.08 Als ich heute unterwegs war, Patrol seiner neuen Familie zu übergeben, musste ich wieder mal ein Haus in einer kleinen Strasse eines entlegenen und mir gänzlich unbekannten Ortes finden. Und wieder mal war ich zutiefst dankbar für die Erfindung der mobilen Navigationssysteme! Überhaupt liebe ich all das Zeugs: Navi, Handy, SMSe, Digitalkamera, Computer, eMails und Internet.
Als jemand, dessen Berufsanfänge in einer Zeit liegen, als das Telefax erst noch erfunden werden musste, als man noch manuelle Schreibmaschinen und Lochstreifen-Fernschreiber benutzt hat, weiß ich die Segnungen der digitalisierten Welt wirklich zu schätzen!
Ich sage das im vollen Bewusstsein der Tatsache, dass nicht alles und immer fehlerfrei funktioniert. Wie neulich auf der Autobahn, als die Dame im Navi ohne erkenntlichen Anlass zu mir gesagt hat "Bitte wenden Sie jetzt." (Kein Witz!)
Sonntag, 2.11.08 Sissy mit Ypsilon (nicht zu verwechseln mit meiner Sissie mit ie) hat sich in gerade mal drei Wochen, die sie nun hier ist, gut herausgemacht. Sie macht sich wichtig, turnt auf den Sofas herum, ist viel auf Achse, den ganzen Tag hungrig - und besitzergreifend. Heute Nachmittag war sie arg frustriert, weil sie ihr getrocknetes Schweineohr nicht kleingekriegt hat. Als das Ohr ein aufgeweichter, schleimig-zäher Lappen war, hat sie aufgegeben. Als ich dann später auch noch zwischen Fjodor und Leva auf dem Sofa saß, vor mir die Oma Hilde als Zerberus, von der ja bekannt ist, dass man nicht zu nahe an ihr vorbeigehen darf, als also Sissy nicht zu mir konnte, lief ihr Frustfässchen über.
Sie zerrte kurzerhand ein Kissen vom Sofa gegenüber und zerriss den Bezug. Einfach so. Ines und Sonja, die Sissy adoptieren wollen, werden eine Freude mit ihr haben....
Samstag, 1.11.08 Ich kann mein Handy-Ladegerät nicht mehr finden. Da trifft es sich gut, dass wir auf dem Hof jetzt auch einen Handy-Laden haben. Dort gibt es sogar ein Ladegerät zu kaufen, passend für mein Handy. Damion bietet es in Einzelteilen an, die Stecker extra, das Kabel in verschiedenen Längen, ebenfalls extra, als Bausatz quasi.
Freitag, 31.10.08 Eine unglaubliche Welle der Hilfsbereitschaft rollt momentan über uns hinweg. Levas Bilder gingen über viele Tierschutzverteiler und haben viele Leute so sehr berührt, dass wir eine Flut von spontanen Hilfeangeboten bekommen haben.
So verzweifelt man manchmal ist über die Rohheit der Menschen gegenüber den Tieren, denke ich in solchen Situationen doch oft: Vielleicht ist die Menschheit ja noch nicht ganz verloren....
Sonntag, 26.10.08 Ein schwarzer Tag für Guntersdorf. Sarah hat ihre letzte Reise angetreten.
Sarah hatte ihr Leben als Kettenhund in Polen angefangen, dann kam sie zu Lynn und hat deren ganzes Leben von Grund auf umgekrempelt - bis hin zu einem beruflichen Neuanfang als Hundetrainerin. Von einem gänzlich unbeherrschbaren Teufelsweib hat Sarah sich im Laufe der Jahre zur Grande Dame von Guntersdorf entwickelt, "Queen Mum" wurde sie genannt. Sie war Lynns Mitte, elfeinhalb Jahre lang, jeden einzelnen Tag.
"Dieser Schmerz ist der Preis, den wir zahlen, für die Fähigkeit, lieben zu können", hab ich mal in einem Buch gelesen.
Samstag, 25.10.08 Sylke und ich haben heute aus Ungarn die Dogge Leva mitgebracht. Eine ausrangierte Zuchthündin in einem Zustand, der selbst einem hartgesottenen Tierschützer das Wasser in die Augen treibt.
Freitag, 24.10.08 "Global Player" möchte er bitteschön genannt werden, der Damion. Weil sich seine Geschäftsidee über ganz Deutschland auszubreiten scheint. Damions Bruder Boomer hat in der Pfalz ein Textilgeschäft eröffnet, im Angebot Handtücher, Waschlappen, Putzlappen und Socken.
Nun hat auch Marissa Vates (Barilla) berichtet, dass ihr Doggenkumpel Joschi einen Optikerladen eröffnet hat, sogar mit Entsorgung von Altbrillen (und wenn's keine Altbrillen gibt, macht er Neubrillen zu Altbrillen).
Damion überlegt jetzt, ob er Franchise-Gebühren verlangen könnte, schließlich war das ja ursprünglich seine Idee!
Donnerstag, 23.10.08 Sarengo, ein 2jähriger Doggenrüde, stand nicht auf der Sonnenseite des Lebens. Übler Züchter, erster Besitzer hat ihn im Pferdestall gehalten. Der zweite Besitzer hat zwar mit ihm eine Hundeschule besucht und wegen Nervenstörungen alle möglichen Untersuchungen beim Tierarzt vornehmen lassen, kam aber letztlich auch nicht mit ihm klar. Der Hund durfte nicht ins Haus, weil er nicht wirklich stubenrein wurde. Es schien, als wäre er in Panik, wenn er über Stunden in geschlossenen Räumen gehalten wurde.
Die Hundetrainerin, bei der Sarengo in der Hundeschule war, hat am 13.10. mit uns Kontakt aufgenommen und gefragt, ob wir Sarengo übernehmen würden. Ich habe zugesagt, aber um etwas Geduld gebeten, weil wir überbelegt waren.
Ich bat den Besitzer um rasche Übersendung von Fotos, damit ich mich um einen Pflegeplatz kümmern könnte. Fotos wurden mir zugesagt, sind aber bis heute nicht geschickt worden.
Eine Familie, die bereits eine Doggenhündin von uns hat, wollte einen Rüden dazu nehmen. Das schien mir die Lösung, dann müsste Sarengo nicht warten, bis wir hier Platz für ihn hätten. Ich erzählte der Familie von ihm und dass er dringend weg müsse, sie waren sehr interessiert und ließen sich auch von den geschilderten Problemen des Hundes nicht abschrecken. Sie riefen gleich beim Besitzer an und vereinbarten einen Besuchstermin für morgen. Aller Wahrscheinlichkeit nach hätten sie ihn morgen zu sich genommen - und vielleicht wäre alles gut geworden.
Heute rief mich der Besitzer an, Sarengo hatte "so komische Anfälle, drehte sich im Kreis", dreimal in der letzten Woche. Er hat Sarengo gestern einschläfern lassen. Ohne mit uns vorher Kontakt aufzunehmen und ohne uns die Chance zu geben, vielleicht eine bessere Lösung zu finden.
Mittwoch, 22.10.08 Heiko ist mir heute wieder nach draußen entwischt. Ich hab ihm einige Stunden Freiheit gegönnt und mich dann auf die Suche nach ihm gemacht, ihn aber nicht dort finden können, wo ich ihn vermutet hab. Auch nicht zwischen den Zäunen, wo er früher mit Camilla viel Zeit verbracht hatte. Leicht beunruhigt bin ich nochmals den ganzen Garten abgewandert, nix, kein Heiko.
Ich hab mir dann die alte Plaudertasche Damion zu Hilfe geholt, vielleicht würde der mir ja verraten, wo der Ausreißer sich versteckt. "Komm, Damion, wir zwei suchen jetzt mal den Heiko! Gib's zu, du weißt doch, wo er ist?" Er hat mir so einen pfiffigen Blick zugeworfen und mich ohne Umwege in den alten Schuppen von unserem Vermieter geführt, ist zwischen alten Gerätschaften und Gerümpel durchgeschlüpft und lachend wieder herausgekommen, hat wedelnd gefragt "na, hast Du's kapiert?"
Und tatsächlich, ganz hinten unter einer Werkbank zwischen wurmstichigen Balken und verrosteten Eisenteilen sah ich weiße Socken aufblitzen.
Und zu meinem größten Erstaunen brauchte es nur ein paar schöne Worte, und Heiko kam tatsächlich heraus, schüttelte sich ganz lässig Staub und Spinnweben aus dem Fell und kam freiwillig mit mir ins Haus, als wäre es das Normalste von der Welt.
Aber dieser Damion - also der Bub ist einfach nur genial!
Dienstag, 21.10.08 Für meine derzeitige Urlaubswoche hier in Guntersdorf hab ich zu viel Brot eingekauft. Also müssen die Hunde helfen, es aufzuessen. Zwei, drei Stückchen Butterbrot (statt wie sonst Joghurt, Quark, grünen Pansen oder Fleisch) als Topping aufs Frühstück, das kam gut an. Damion, Aliz, Sissy und Fjodor mussten nachher die Schüsseln kontrollieren, ob jemand vielleicht sein Butterbrot hat liegen lassen - könnte ja immerhin sein, dass die anderen so dämlich sind und gar keine Butterbrote mögen.
Montag, 20.10.08 Als ich die Nummer auf dem Telefon-Display gesehen hab, wusste ich schon, dass es eine schlechte Nachricht sein würde: Ixie ist tot.
2001 hat Ixie, selbst schwer krank, jene Welpen geboren, die wir "das Wunder von Guntersdorf" genannt haben. Wir haben diese 9 Knöpfe geliebt wie verrückt. Unser Standardsatz damals war: "Natürlich wissen wir, dass wir sie nicht alle behalten können! Wir wissen nur noch nicht, welchen von den 9 wir abgeben sollen." Fotostory ist zu finden unter "Große Ereignisse". Ixie war für uns einer der ganz besonderen Hunde.

Heiko hats heute gründlich vermasselt. Ich hab ihm eine Chance gegeben und einfach die Türen offen gelassen, um zu sehen, was er dann macht. Zuerst tat er ganz desinteressiert. Später war er verschwunden. Nun raschelt er wieder im Gebüsch herum, tief drin, da, wo Menschen nur ganz schlecht hinkommen....
Ich hab ihn wieder, den Heiko. Er lag gemütlich in einem kuscheligen Bett aus Laub - und ließ sich ohne großen Widerstand einsammeln. Natürlich wäre er lieber draußen, aber da würde er in Kürze wieder "verwildern".

Die nächste schlechte Nachricht: Sissy hat Herzwurm, schwerer Befall. Die notwendige Behandlung ist nicht ungefährlich, muss stationär gemacht werden (wegen Gefahr von Schock oder Embolie).

Freitag, 17.10.08 Sissy, die seit gestern wieder zu Hause ist, hat heute Post bekommen von Petra und Norbert Gwosdek: ein Päckchen mit einer flauschig-weichen gelben Decke, darauf in Rot "Sissy" und eine Hundepfote eingestickt, und einen Brief dazu:
"Liebe Sissy, ich habe gehört, dass Du es bis jetzt nicht allzu gut hattest und Dich kaum auf Deine Kissen wagst. Um Dir zu zeigen, dass alles, alles gut wird, bekommst Du - als ganz allein DEIN Geschenk - diese weiche, kuschelige Decke. Sie ist für Dich gemacht worden von Händen, die streicheln, füttern, zärtlich sind - so können Hände auch sein. Wenn die Zeit da ist, dass Du in Dein Zuhause gehst, soll die Decke Dir zeigen, dass wirklich alles gut geworden ist. Wir senden Dir ganz viel Ruhe, Liebe, Heilung. Petra, Norbert, Theo, Mickey, Tiger, Jody, Amy, Qacina, Batto."
Dienstag, 14.10.08 Sissy musste ich heute in die Klinik bringen, sie hats auf der Lunge (immer wieder ein Schwachpunkt bei den Doggen!). Sie muss ein paar Tage dort bleiben. Ich hab ihr ein schönes Sabro-Bett in die Box mitgegeben, weil sie selbst so überhaupt nicht gepolstert ist.
Neuzugang heute ist Pilou, ein älterer Mischlingsrüde mit großen, braunen Plüschaugen.
Montag, 13.10.08 Heiko macht weiter Fortschritte. Er muss immer noch in der Küche wohnen. Wenn alles ruhig ist, keinerlei Besucher oder fremde Geräusche auszumachen sind, geht er schon ganz ordentlich an der Leine raus zum Pinkeln. Und er kommt ab und zu auf die Küchenbank und setzt sich zu mir.
Heute sind uns insgesamt 3 (!) Doggen-Rüden zur Vermittlung angetragen worden, alle zwischen 1 und 2 Jahren alt...
Samstag, 11.10.08 Neuzugang heute die Dogge Sissy (nicht zu verwechseln mit Sissie, meinem persönlichen "Sargnagel" - oder wie Petra Gwosdek, die eine Schwester von Sissie hat, es mal so treffend formuliert hat: "Qacina und Batto mühen sich redlich, uns unter die Erde zu bringen!") - also Dogge Sissy sieht aus wie ein Gerippe mit Fell überzogen. Aber das ist noch gar nichts gegen die Gestalten, die unsere ungarischen Kollegen von einem Doggen-Züchter weggeholt haben. 3 ausrangierte Zuchthündinnen. Falls sie alle 3 durchkommen, werden wir sie in einigen Wochen übernehmen können.
Sonntag, 5.10.08 Alle zwei Jahre haben wir hier das Walnuss-Inferno. Wir können diese Nussschwemme kaum bewältigen mit sammeln, essen, trocknen. Auch die Hunde helfen kräftig mit, essen Nüsse, so viele nur irgend reinpassen.
Dabei sind die Hunde unterschiedlich geschickt: manche beißen die Schalen gekonnt auf, puhlen die Nüsse raus, um sie genüsslich zu verspeisen. Manche zermatschen die Nüsse und suchen dann mühsam die Nusskernbrösel zusammen. Wieder andere crunchen und essen die Nüsse samt der Schale.
Aber was ich heute beobachtet habe, ist neu: Baghiera hat eine leere Schale gefunden und aufgegessen, crunch-crunch, weg war sie. Er hat einfach das Prinzip noch nicht ganz verstanden.
Vor vielen Jahren habe ich in einem alten Hunde-Rassen-Buch mal über Doggen gelesen: "Doggen sind willig aber dumm". Damals wallte in mir erbitterter Widerspruch auf, meine damalige Dogge, Orca, war alles andere als dumm!
Aber manchmal, so wie heute, nun ja, da muss ich einräumen, dass vielleicht doch etwas dran sein könnte an der Charakterisierung in diesem alten Buch.
Samstag, 4.10.08 Während Lynn und ich heute früh in der Küche Kaffee trinken, sind die Jungs im Wohnzimmer schon wild am Toben. Ein kurzer Kontrollblick, als es im anderen Zimmer gar zu tumultuös wird, zeigt uns ein Knäuel aus Nickel, Damion und Baghiera auf der Matratze. Fjodor dagegen steht auf der Couch, mächtig groß, mit den Vorderbeinen erhöht auf der Armlehne, er beobachtet das ganze von oben runter, leicht beunruhigt. Lynn meint: "Das sind eben Fjodors Rudelführungsqualitäten: er baut sich so vor dem Fenster auf, dass er das Zimmer verdunkelt, in der Hoffnung, die Jungs meinen, es ist schon wieder Nacht, und geben dann Ruhe..."
Freitag, 3.10.08 Doris ist irgendwie in den Gemüsegarten gelangt, wo der Kompost und allerlei sonstige Kurzweil zu finden sind. Da drin im Gemüsegarten stöbert und buddelt sie bis zur Erschöpfung - oder bis wir sie unter wortreichen Ermahnungen dort herausholen. Dem Damion hat das natürlich gleich unheimlich imponiert, kaum hatten wir Doris draußen, schon war er im Gemüsegarten und fing an, sein Unwesen zu treiben.
Wir müssen also schleunigst dieses Loch im Zaun finden und flicken. Am einfachsten findet man es erfahrungsgemäß, wenn man die Hunde heimlich beobachtet, wo sie sich durchzwängen. Die aber merken das oft und warten lieber, bis wir nicht mehr aufpassen, sie haben ja viel Zeit... Aber Damion ist anders, er hat nicht so viel Zeit. Nachdem ich ihn aus dem Gemüsegarten geholt habe, möchte er dieses Spiel gleich nochmals spielen, sofort. Und er kann auch nichts für sich behalten. Heute früh hat es keine 10 Sekunden gedauert, da hat er mir das Loch im Zaun verraten. Danke, Damion!
Donnerstag, 2.10.08 Fürsorglich, wie wir nun mal sind, haben wir Aliz nach ihrer gestrigen Zahn-OP matschig-weiches Futter serviert, Flocken mit Dosenfleisch. Kurz darauf hab ich sie im Garten beobachtet, wie sie riesige Walnüsse geknackt hat...
Mittwoch, 1.10.08 Aliz war heute in der Tierklinik zur Zahn-OP, die Knubbel an Rücken und Bein wurden bei dieser Gelegenheit auch gleich weggeschnitten. Sie hat alles gut überstanden.
Auch Baghiera war mit in der Klinik, Nachuntersuchung wegen Husten und Schatten auf der Lunge. Da er den ganzen Tag nichts zu essen bekommen hatte, hatte ich bei der Abholung eine Handvoll Jumbo-Hundekuchen für ihn dabei, er wäre mir auf der Heimfahrt (eineinhalb Stunden) sonst mit hoher Wahrscheinlichkeit verhungert.
Er hampelte auf der Ladefläche des Transporters rum, turnte grade die Sitzbank rauf und runter, als ich ihm die Hundekuchen gab. Er war so gierig, dass er nicht mal die Zeit hatte, ganz von der Sitzbank herunterzusteigen. Und so bot sich mir folgendes Bild: Mit den Hinterbeinen stand er aufrecht auf der Rückbank, die Nase und die Vorderbeine bis zu den Ellbogen waren flach unten auf dem Boden, wo die Hundekuchen lagen. Der Po war also gut einen Meter höher als der Kopf, als er in der ihm eigenen Geschwindigkeit diese Dinger verschlang. Wo wir doch sonst immer so aufpassen, dass die Futterschüsseln erhöht stehen...
Montag, 29.9.08 Wir müssen ja den Heiko zum Pinkeln immer auf den Hof raustragen. Und da üben wir mit ihm dann an der Leine gehen. Manchmal gehts ganz gut, dann wieder nicht. Heute hatte er wieder einen sehr störrischen Tag. Als ich einen Moment abgelenkt war, schaffte er es, sich aus dem Brustgeschirr zu befreien - und weg war er. Er verschwand im Gebüsch, zwängte sich durch den inneren Zaun (wir haben Gott sei Dank auch noch einen äußeren!) und verharrte zwischen den Zäunen. Da half alles Locken nichts, ich musste ihn herauszerren, um seiner wieder habhaft zu werden. Die Scheu sitzt sehr tief bei ihm.
Sonntag, 28.9.08 Auch auf die Gefahr hin, dass mich der eine oder andere nun für sonderlich oder verrückt hält, ich erzähl das jetzt einfach mal: Meine absolute Lieblingsbeschäftigung hier ist Hundehäufchen einsammeln. Kein Witz!
Versteht Ihr nicht? Also ich genieße das sehr: Da kann ich mal in Ruhe meinen Gedanken nachhängen, die Hunde rennen glücklich um mich rum, ich ziehe mein Kacke-Wägelchen durch den Garten und freu mich über jeden gefundenen Haufen. Bei welcher anderen Arbeit hat man schon so viele und schnelle Erfolgserlebnisse? Und wenn der Garten wieder sauber ist, hat man zweifellos etwas Sinnvolles getan.
Zur Zeit kann ich nebenbei auch noch Walnüsse einsammeln, die stecke ich in die Hosentasche (nein, verwechselt hab ichs noch nie!).
Samstag, 27.9.08 Damion und Nickel/Pickel haben das Kriegsbeil - nun ja, nicht wirklich begraben - sagen wir mal geschickt hinter dem Rücken verborgen. Von da kann es jederzeit auch wieder vorgeholt werden...
Mein Lieblingswitz über Nickel, den ich aber wirklich nur jenen Leuten erzähle, von denen ich weiß, dass sie über den nötigen Humor verfügen, geht so:
"Ich verstehe gar nicht, warum den Nickel keiner haben will. Man kann ihn ins Fenster hängen - und schon hat man Geld für die Halloween-Deko gespart!"
Freitag, 26.9.08 Heiko fängt an zu spielen, knabbert an meinen Händen rum. Heute war er - zusammen mit Damion auf der Fensterbank - allerbester Laune und hat mir mit der Pfote auf den Kopf gehauen...
Donnerstag, 25.9.08 Heiko, der hübsche schwarze Bub mit den weißen Handschuhen (Gerdi sagt immer, wir hätten ihn "Jopi" nach Johannes Heesters nennen sollen), ist ja sehr scheu. Wir hatten ihm nach seiner Ankunft in Guntersdorf die Möglichkeit gegeben, sich "in Freiheit" langsam an uns zu gewöhnen. Er indes zog sich immer mehr zurück, lebte eigentlich nur noch im Gebüsch. So wird das nix, dachten wir uns, überlisteten ihn und setzten ihn in unserem Behelfszwinger fest. Damit man ihn auch mal anfassen kann und er sich dann vielleicht von unseren guten Absichten überzeugen lässt. Auch das funktionierte nicht. Sobald wir den Zwinger betraten war er in der hintersten Ecke der Hundehütte verschwunden.
Wieder überlisteten wir ihn, versperrten ihm den Zugang zur Hütte und trugen ihn ins Haus. Nun lebt er seit 6 Tagen in unserer Küche und muss wohl oder übel unsere Anwesenheit und Annäherungsversuche ertragen.
Mittwoch, 24.9.08 Heike, die eigentlich in einem anderen Tierheim arbeitet, hat gestern Nachmittag unsere Meute beaufsichtigt. Heute hat sie mir zum Thema Hofladen geschrieben:
"Damion kümmert sich wohl eher um die Beschaffung der Waren. Ingrid leitet die Abteilung "Schreibwaren" (ich fand 2 alte Kugelschreiber bei ihrer Hütte), während Doris (ja genau die, nicht Damion!) großes Interesse an meiner Wolle zeigte, also die "Kurzwarenabteilung" betreut. Der schlauste ist natürlich Fjodor, der sich in einer unbeobachteten Minute meine Geldbörse aus dem Korb holte (keine Angst, es ist nichts kaputt und noch alles da, incl. EC-Karten)".
Tja, Fjodor denkt sich wohl, was soll man mit mühsamem Einzelhandel klein-klein Geld verdienen, wenn man die Leute auch anders abzocken kann.
Dienstag, 23.9.08 Franzi, das kleine Shih Tzu-Mädchen macht Fortschritte, verdrückt Leckerlis in ausreichenden Mengen, so dass sie sicherlich nicht verhungern wird! Kein Wunder, dass sie ziemlich geschockt war, all die Hunde hier, und dann auch noch so große  - sie muss sich ja vorkommen, wie die zarte blonde Frau im Reich von Godzilla und King Kong!

Letzte Nacht ist mir eine ganze Schachtel Aspirin abhanden gekommen. Wahrscheinlich eröffnet bei uns auf dem Hof in Kürze auch noch eine Apotheke...

Montag, 22.9.08 Gestern hat man bei uns eine Shih-Tzu-Hündin abgegeben, weil sie sich gegen das 19 Monate alte Kind der Familie zur Wehr gesetzt hat (ich kann das verstehen - - - ich meine, dass der Hund sich gewehrt hat, kann ich verstehen). Die winzig kleine Hündin ist total durch den Wind, verweigert Essen und Trinken, traut sich nicht mal, sich zu bewegen, obwohl ich sie hier so gut es geht vom Rudeltrubel abschirme.
Gestern Abend dann hab ich sie in eine Kuschelhöhle gesetzt und in einer Ecke meines Schlafzimmers platziert. Die weiteren Hunde, die nachts bei mir in Zimmer schlafen, wurden angewiesen, die Kleine in Ruhe zu lassen.
Vor allem den Fjodor hat das sehr irritiert. Da steht so ein Schlafhöhlen-Ding, so klein, dass nicht mal sein Kopf reinpassen würde, und ganz offensichtlich ist da ein Hund drin, den man aber nicht so genau sehen kann. Schon komisch! Immer wieder hat er sich auf seinem Sofa aufgesetzt und in Richtung Schlafhöhle sinniert, die große schwarze Stirn in tiefe Falten gelegt, er war sichtlich beunruhigt.
Da ich ja nun genau weiß, was es ist, das diesen großen Burschen wirklich beunruhigen kann - nämlich andere große Burschen -, kann ich mir denken, was für ein Verdacht in seinem Kopf aufgekeimt ist: "Hat die Alte am Ende in dieser Höhle einen Doggenrüden versteckt???"
Samstag, 20.9.08 Manuela hat uns eine Spende geschickt mit der Bemerkung "für Damion, Zuschuss für ein eigenes Telefon"! Gute Idee! Wir sammeln mal weiter, vielleicht kriegt er auch noch seinen eigenen PC für seine "Auftragsabwicklungen"...
Freitag, 19.8.08 Heute war wieder ein Karli-Besuchstag! Dabei hatte er außer seinen Mädels Anka und Urmel auch noch ein Riesen-Sofa, U-förmig; er hat sich wohl gedacht, dass seine alten Kumpels im Tierheim das gut brauchen könnten. Karlis Familie, Maibritt und Rudi, haben für den Transport hierher extra ein großes Auto gemietet (vielen Dank nochmals an die beiden!). Karli ist übrigens erwachsener geworden, hat aber nichts von seinem Buben-Charme verloren.
Maibritt hat auch Zwetschgenkuchen und Schlagsahne mitgebracht, wir haben draußen in der Herbstsonne gemütlich Kaffee getrunken. Ich  hab dann die Besucher nach draußen begleitet, den Tisch wollte ich später abräumen.
Kurze Zeit später gab's im Hofladen-Angebot eine Kaffeetasse. Und falls jemand nur den Henkel einer Kaffeetasse braucht, den gibt's separat.
Donnerstag, 18.8.08 Patrick wurde heute kastriert. Es war wirklich nötig! Er ist einer von den testosterongefluteten Burschen, die alles anmachen, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist. Für Patrick ist sogar (und vor allem) der arme Nickel ein Lustobjekt, ihn verfolgt er unermüdlich, sabbelt ihn voll und geht ihm tierisch auf die Nerven. Auch Baghiera geht ihm tunlichst aus dem Weg, und mit Fjodor haben wir es gar nicht erst versucht, das würde niemals gut gehen. Die Hundedamenwelt in Guntersdorf war sich selten so einig: mit Patrick wollen sie nichts zu tun haben, viel zu plump-triebig, der Bursche! Er ist auch für uns nur schwer lenkbar, drängelt, rempelt, haut mit den Pfoten, schlägt dir die Futterschüssel aus der Hand, ehe du sie vor ihn hinstellen kannst - er hat es halt nie gelernt.
Aber manchmal gibt es Momente, da erzählt er mir: dass er eigentlich ganz anders sein möchte, dass er furchtbar einsam ist, weil er nicht weiß, wohin er gehört. Da wird er ganz still, lauscht dem Krabbeln meiner Hände an seinem Hals, die Spannung weicht aus seinem Körper und er lehnt sich sanft an.
Samstag, 13.9.08 Die großen Jungs haben ebensolchen Hunger, vor allem, wenn sie noch im Wachsen sind. Eben habe ich Baghiera das Abendessen gebracht. Eine ordentliche Portion: Reisflocken mit Gemüse, geriebener Apfel und 1 Pfund Fleisch. Als er sich gerade drauf stürzt, fällt mir ein, dass ich vergessen habe, seine Tabletten ins Futter zu geben. Ich schnell von der Waschküche ins Wohnzimmer, weiter in die Küche, Tabletten aus der Packung, raus aus der Küche, zurück durchs Wohnzimmer, über den Flur, Waschküchentür auf - ich habe dazu schätzungsweise 12 Sekunden gebraucht, aber - zu spät! Der Napf ist schon leer!
Mittwoch, 10.9.08 Ein fernes Telefonklingeln reißt mich grausam aus dem Halbschlaf (in der Nacht hatte ich wieder lange gewartet, bis die letzte Mail eingelaufen war mit riesigen Fotodateien, die mein ländliches ISDN zum Ächzen gebracht und mich eine knappe Stunde Nachtschlaf gekostet haben). Ich fahre also hoch und taumle so hektisch aus dem Zimmer, dass die Hunde um mich rum gar keine Gelegenheit haben, mich aufzuhalten. Der Rest der Meute, der im Wohnzimmer genächtigt hat, ist aber schon hellwach und erwartet mich auf dem Flur mit einem freudigen "Guten Morgen! Gibts schon Frühstück?"; sie versperren mir gemeinsam den Weg, springen an mir hoch, was mir beim Wachwerden eine echte Hilfe ist, da mein Nachthemd ihren Krallen nicht viel entgegenzusetzen hat. "Gscht gscht, lasst mich mal durch - wo ist'n das Telefon??" Viel Zeit habe ich nicht, es zu finden, weil sich nach sechsmal klingeln der Anrufbeantworter einschalten wird. Ja sag mal, wo klingelt's denn? Komisch, es hört sich an, als wäre das draußen auf dem Hof?! Gibt's doch gar nicht, wir lassen das Telefon doch nicht draußen liegen! Ich schiebe mich also mit der ganzen Meute nach draußen, und da kann ich es plötzlich genau orten: das Klingeln kommt aus Damions Hofladen.....
Samstag, 6.9.08 Aliz und Doris verschwinden jetzt immer öfters im Garten. Wenn man nach ihnen sucht, findet man sie 9 von 10 mal bis zur Taille in Erdlöchern steckend. Die Mäuse!!! Sie müssen sie ausgraben, und zwar alle!!! Meist stehen Damion, Ingrid und Bärbel daneben und wedeln Beifall, geben auch den einen oder anderen fachkundigen Tipp ab (erinnert an so Hobby-Werkstätten: ein Mann liegt ölverschmiert unterm Auto und plagt sich, seine Kumpels stehen mit verschränkten Armen rum und wissen alles besser).
Freitag, 5.9.08 Seit den Neuzugängen Reina, Nina und Doris kämpfen wir hier mit Zwingerhusten, eine von den Dreien hat uns diesen hier eingeschleppt. Den einen oder anderen, bei dem der Husten richtig ausbricht, müssen wir mit Antibiotika behandeln. Abgesehen davon, dass Baghiera, bei dem dieser Husten in Lungenentzündung umzuschlagen drohte, 2 Tage stationär in die Klinik musste, haben wir alleine für die Tabletten bereits 360 Euro ausgegeben.
Übrigens: Dank an alle für die Kartoffel-Kochtips, und an Cleo, sie hat uns ein Kartoffelkochbuch geschickt!
Mittwoch, 3.9.08 Ully geht's übrigens blendend. Sie hat schon 7 Kilo zugenommen, liebt ihre kurzen Spaziergänge, krabbelt eifrig ins Auto, um nur ja nicht zu Hause bleiben zu müssen - und hat schon ihre Neopren-Schuhe durchgelaufen. Pflegemama Cleo hat ihr nun Lederstiefelchen genäht, mal sehen, ob die länger halten. An dieser Stelle mal ein ganz dickes Dankeschön an Cleo für die umsichtige und unermüdliche Fürsorge!
Montag, 1.9.08 Letztes Jahr im Frühsommer haben wir den alten Schäferhund Jacky übernommen. Er musste damals sein Zuhause verlassen, weil die 6jährige Tochter des Hauses den Hund so sehr schikaniert hat, dass man befürchtete, Jacky würde sich eines Tages gegen das Kind zur Wehr setzen. Jacky war ein guter Hund; alles, was er gegen das Mädchen unternahm, war, dass er ab und an einen Kothaufen auf dessen in der Wohnung herumliegendes Spielzeug platzierte. Ansonsten ließ er sich widerstandslos drangsalieren - beispielsweise hat das Kind ihn am Zughalsband an die Türklinke gehängt, ihm Leckerli auf den Boden geworfen und zugesehen, wie er sich strangulierte, um an das Leckerli zu kommen. Eines Tages also brachten die Leute uns den Hund, voller Schmerz, weil sie diesem treuen Kameraden das auf seine alten Tage noch antun mussten. Sie versprachen einen monatlichen Futtergeldzuschuss - dessen Zahlung allerdings sehr zögerlich und erst auf wiederholte Einforderung unsererseits erfolgte.
Jacky war auch bei uns ein guter Hund. Als er, nachdem ja zunächst sein Leben völlig in Scherben lag, dann wieder Boden unter den Füßen hatte, machte er sich eifrig bei uns im Tierheim nützlich, begleitete mich freudig bei Besorgungen jeglicher Art, fuhr mit mir ins Büro und bedachte mich mit dieser besonderen Art von Treue und Loyalität - ein Schäferhund eben. Als wir ihn wegen seines Lungentumors zum Regenbogen schicken mussten, hab ich ihn im Arm gehalten und ihm zärtliche Worte mit auf den Weg gegeben. Und für ihn war es in Ordnung, weil ich dabei war.
Nun, Ihr werdet kaum glauben, was ich heute erfahren habe: Die Familie hat sich einen Welpen gekauft....
Mittwoch, 27.8.08 Kartoffelbrei. Blöd, dass Ullys Diät nicht aus Nutella bestanden hat!
Dienstag, 26.8.08 Kartoffelsalat.
Montag, 25.8.08 Es hatte ja keiner damit gerechnet, dass Ully so schnell fit genug sein würde, auf ihren Pflegeplatz umzuziehen. Nun müssen wir zusehen, wie wir mit dem für sie angelegten größeren Kartoffelvorrat fertig werden. Heute Abend gabs Kartoffelauflauf.
Samstag, 23.8.08 Empirische Beobachtungen zum Thema Sozialverträglichkeit von Hunden am Beispiel Damion: Damion, der ja sein ganzes Leben lang Umgang mit Hunden hatte, ist wie immer sehr facettenreich.
Den Fjodor betet er an, macht sich vor diesem klein, leckt ihm - mit zurückgezogenen Ohren - die Lefzen, Fjodors Wort ist für Damion Gesetz. Mit Baghiera dagegen tobt er rum, wildes Rennen um den Schuppen, sie zwicken sich gegenseitig in die Fersen, rein ins Wohnzimmer, rauf aufs Sofa, über die Rückenlehne wieder runter, raus in den Flur, dass es die beiden aus der Kurve trägt, und weiter geht die wilde Jagd.
Aber mit Pickel kommt Damion bislang nicht klar, behandelt ihn als Eindringling. Diese beiden sind sich zu ähnlich in Alter, Größe und Stellung im Rudel. Sie müssen es wohl erst ausmachen. Und da kommt er bei Pickel gerade an den Richtigen (der seinerseits ebenfalls weder mit Fjodor noch mit Baghiera Probleme hat)!
Also, wie sollen wir die Frage "verträgt Damion sich mit anderen Rüden?" beantworten???
Donnerstag, 21.8.08 Schier unglaublich: Dogge Ully, bei ihrer Ankunft hier auf 39 Kilo abgemagert, dehydriert und kaum mehr in der Lage, ihre Nahrung zu verdauen, brauchte gerade mal 12 Tage, ein paar Infusionen, jede Menge gestampfte Kartoffeln und gutes Fleisch, um uns heute an der Leine durch den Schuppen zu zerren - auf dem Weg nach draußen. Ganz schnell ist sie ins Auto der Pflegemama Cleo gekrabbelt, wohl ahnend, dass diese mehr Zeit und weniger Hunde hat. Cleo ist abgefahren mit den genauesten Fütterungs- und Pflegeanweisungen und musste uns versprechen, Ully wie ihr Augenlicht zu hüten. Das wird sie, da sind wir sicher. Und schon bald wird Ully fit genug sein, dass wir sie wegen der lahmen Hinterbeine untersuchen und behandeln lassen können. Sie ist ein starkes Mädchen.
Dienstag, 19.8.08 Heute bin ich nach Hamburg geflogen und habe Pickel, der nach Wismar vermittelt war, zurückgeholt. (Die näheren Umstände, warum, werden an anderer Stelle ausgeführt.) Dank an die gesamte Familie Mewes, die den Pickel in Wismar abgeholt und mir bis an den Check-in-Schalter gebracht haben!
Mit dem Auto hätte mich diese Tour 2 Tage und eine Menge Spritgeld gekostet, fliegen ist jedenfalls günstiger. ABER ein Charterflug ist für mich etwa so ein Kick wie für andere Leute Bungee Jumping oder Tauchen mit Haien. Ich habe Flugangst. Ich bin eine von denen, die schon beim Betreten des Flughafens das Handy ausschalten - es könnte ja die Elektronik eines landenden Flugzeugs stören. Und wenn ich dann im Flieger sitze, schaue ich zum ungefähr vierten Mal nach, ob das Handy auch wirklich aus ist. Ich bin mir zwar sicher, dass wir sowieso abstürzen werden, aber wenigstens möchte ich daran nicht Schuld sein. Als Verpflegung auf dem Flug hatte ich die Wahl zwischen einem Keks oder einer Tüte mit 15 Gramm Kartoffelchips, beides in der Geschmacksrichtung "Adrenalin". Diese Menüauswahl hat mir dann wieder etwas Hoffnung gemacht: Wenn die Fluggesellschaft so am Essen spart, hat sie vielleicht genug Geld für die Wartung der Flugzeuge...
Montag, 18.8.08 Bei der kleinen Reina hat sich Morbus Cushing bestätigt, sie muss mit Tabletten eingestellt werden. Ully ist deutlich auf dem Weg der Besserung, hat schon ein paar Gramm zugenommen!
Mit den häufigen Gewittern ist das Rudel sehr gereizt und streitsüchtig. Wir auch - nicht zuletzt, weil es uns neulich auch mal einen Grillabend verregnet hat. Gerade als die Sojawürstl fertig waren, mussten wir im Laufschritt die Tische unters Dach schleppen. Tsatsicki, Kräuterquark, Brot, Folien-Kartoffeln, Antipasti - alles nass geworden. Fjodor meinte wohl, wir essen das sowieso nicht mehr und hat eine ganze Schüssel Kräuterquark verspeist. Ich bin dann noch bis 2 Uhr früh rumgegeistert, nur für den Fall, dass er das Zeug nicht verdauen kann und am Ende noch eine Magendrehung bekommt!
Sonntag, 17.8.08 Wenn es so lange keinen Tagebucheintrag gibt, ist das ja auch eine Mitteilung: Keine Zeit, sorry!
Dienstag, 12.8.08 Bei uns hat heute ein Hofladen eröffnet. Auf dem Sofa vor dem Haus ist das Sortiment ausgebreitet: ein angebissenes Holzscheit, eine teilweise zerkleinerte Bonzo-Hundekuchenschachtel, kleine Plastiktütchen mit oder ohne Löcher, ein leeres Gurkenglas, ein leeres Marmeladenglas, kurze Gartenschlauchabschnitte, ein Frotteehandtuch und eine Schlafhöhle aus Weidengeflecht. Ladeninhaber, Geschäftsführer und Verkäufer in einer Person ist - wer könnte es anders sein - Damion.
Ully und Reina gehts gut, sie dürfen voraussichtlich beide morgen nach Hause!

Am Nachmittag haben Lynn und ich noch herzlich gelacht über unseren Hofladen. Wenig später ist Lynn das Lachen im Hals stecken geblieben: Damion hat sein Angebot erweitert um ein bereits adressiertes und frankiertes Kuvert, das er sorgfältig aufgerissen hat. Mit dem Kuvert sollte eine CD verschickt werden, die jetzt auch auf dem Sofa liegt, mit hübschen Einkerbungen verziert.

Montag, 11.8.08 Ullys Appetit lässt zu wünschen übrig. In ihrem Zustand müsste sie richtig "reínhauen", tut sie aber nicht. Ich habe sie deshalb heute früh in die Tierklinik gebracht. Sie wird jetzt für 2 Tage intensiv behandelt (vor allem mit Infusionen, weil sie ziemlich ausgetrocknet ist). Bei der Gelegenheit lassen wir sie auch gleich gründlich durchchecken. Wir sollten ihr alle die Daumen drücken...
Auch die kleine Reina ist in der Klinik, sie hat bösen Husten und einen dicken Bauch. Na ja, vielleicht sollte ich mich auch mal in die Klinik legen....
Sonntag, 10.8.08 Gestern Abend haben wir die Dogge Ully übernommen - ausgemergelt und abgemagert und vor allem mit kaputtem Rücken. Sie kann sich nur mit Mühe und viel Konzentration überhaupt auf den Beinen halten. Heute Vormittag, als sie nach dem Frühstück in ihrem Bettchen in Gabis Zimmer ein wenig ausruhen sollte, hat sie uns eine große Freude gemacht:
Obwohl sie kurz vorher draußen war, hat sie einen Haufen auf das Sofa gesetzt, mitten drauf, so groß, wie ihn eben nur Doggen produzieren können.
Warum uns das so gefreut hat? Nun - gefreut hat uns, dass sie es trotz der schwachen Beine alleine aufs Sofa geschafft hat!!!
Montag, 4.8.08 Mr. Universum, den wir in Wirklichkeit "Zausl" genannt haben, ist zum Regenbogen gegangen. Natürlich fehlt er uns. Aber ich glaube, er konnte in Frieden gehen.
Zwei Jahre lang hat er in unserer Küche gelebt, das war sein Lieblingsplatz, etwas abgeschirmt vom Trubel des Rudellebens. Meist ist er direkt vor der Küchentür gelegen.
Das bedeutete für uns, dass wir immer über ihn drüber steigen mussten, oft mit Wasser- und Futterschüsseln bepackt oder mit einem 15 Kilo-Futtersack auf der Schulter.
Vielleicht ist das ja das Geheimnis unserer Gesundheit und Fitness: dass wir im täglichen Leben viele Extra-Übungen machen müssen. Die Hunde lieben es z.B., wenn wir abends mit ihnen zusammen mal auf den Sofas im Wohnzimmer sitzen. Allerdings hat man meist sowas Kleines wie Luise im Kreuz, Oma Hilde lehnt sich ans Knie rechts, Aliz links. Damion turnt gekonnt auf der Sofalehne rum, er möchte unbedingt meine Haarspange mit den Pfoten berühren oder wenn möglich ein Stück davon abbeißen. Er verheddert sich dabei auch schon mal mit den Zähnen in meinen Haaren. 70 Kilo Fjodor möchten sich auch noch dazuquetschen. Es ist ein Gedrängel auf dem Sofa, dass man, um nicht runterzufallen, sich ordentlich gegenstemmen und die Bauchmuskulatur kräftig anspannen muss - abschlaffen ist nicht!
Oder: Wir schleppen die Sitzgelegenheiten für Mensch und Hund raus in den Garten - und bei Regen ganz schnell wieder rein, im Laufschritt mit einer 20 Kilo schweren Matratze, von der die Griffe abgebissen sind - das hält fit!
Oder neulich hab ich Lynn beobachtet, wie sie Futternachschub aus dem Schuppen geholt hat. Sie geht mit einem 15 Kilo-Sack auf den Schultern quer über den Hof, einige Hunde drängeln sich vor ihr, die anderen hinter ihr, treten ihr dabei in die Sandalen - das schult Patellareflex, Gleichgewichtssinn und Körperbeherrschung!
Samstag, 2.8.08 Tröstlich ist, dass Ingrid vor einem Gewitter mehr Angst hat als vor uns. Wenn's draußen blitzt und donnert, sitzt sie im Wohnzimmer auf dem Sofa.

Unser Außenposten auf Sylt, Eva und Ida, sozusagen die Bade-Sachverständigen, wollen wissen, was aus dem Planschbecken geworden ist. Nun gut, ich sags Euch: Ich hab es gefunden, bar jeglicher Stöpsel, dafür mit vielen Löchern versehen, lag es halb vor, halb auf dem Sofa, das draußen an der Hauswand steht. Die Badesaison in Guntersdorf ist hiermit beendet.

Mein Sommer fängt dagegen jetzt erst richtig an: Astrid hat mir pinkfarbene Croqs geschickt, gleich zwei Paar!

Freitag, 1.8.08 Das glaubt mir jetzt sowieso keiner: Als ich eben vom Einkaufen heimkomme, war nicht etwa das Wasser aus dem Planschbecken abgelassen oder der Stöpsel rausgezogen. Nein - das ganze Planschbecken war weg!!!
Donnerstag, 31.7.08 Damion und das Planschbecken (Fortsetzung). Der Pool frisch aufgefüllt, ich gerade im Garten unterwegs, denke "was rauscht denn hier so komisch?". Ein suchender Blick: Damion steht mit den Vorderbeinen auf dem Rand des Planschbeckens, drückt ihn runter, so dass das Wasser auf einen halben Meter Breite aus dem Becken strömt. Er beobachtet das total fasziniert und scheint das um seine Pfoten brausende Wasser richtig zu genießen. Natürlich hab ich ihn gestoppt und ihm erklärt, wenn er damit nicht aufhört, gibts kein Wasser mehr ins Becken, dann ist Schluss mit Baden!
Eine Stunde später ist das Planschbecken ganz leer, der Stöpsel rausgezogen....
Weitere 3 Stunden später hat "jemand" auch noch den anderen Stöpsel, der die ringförmige Luftkammer oben rum verschließt, herausgezogen und abgebissen!!!

Heute war eine sehr nette Reporterin vom Bayerischen Rundfunk hier bei uns. Es ist noch ein Geheimnis, also nichts weitersagen: Wir sind vorgeschlagen worden für eine Auszeichnung des BR 1 als "Helden des Alltags"!

Mittwoch, 30.7.08 Wir haben ja - Dank an Hartmut - seit ein paar Jahren eine halbe Tür, die den Hunden den Zugang zur Küche versperrt. Heute musste ich wieder mal dran denken, wie es früher war, bevor wir diese Tür hatten, und zwar an folgende Begebenheit vor vielen Jahren:
Ich wollte gerade mit dem Auto wegfahren, die Hunde sollten für etwa eine Stunde alleine zu Hause bleiben. Da ich etwas vergessen hatte (vermutlich das Handy!), ging ich nochmals ins Haus. Ich staunte nicht schlecht, als ich Coba sah, der im Wohnzimmer auf dem Sofa stand, vor sich eine Packung Geramont Französischen Weichkäse (den 60 %igen), eben im Begriff, die Verpackung aufzureißen. Die musste er aus dem Kühlschrank genommen haben, wie kann das sein!?! Ich also rum um die Kurve, in die Küche. Da stehen 5 oder 6 Hunde vor der weit geöffneten Kühlschranktür, glückliche Gesichter im Schein der Innenbeleuchtung, drängelnd. Jeder wollte sich was Gutes aussuchen. In ihrer Mitte Goodie, der Türen öffnen konnte, auch die vom Kühlschrank...
Montag, 28.7.08 In meiner Schreibtischschublade habe ich heute einen Impfpass gefunden. "Komisch", dachte ich bei mir, die Impfpässe der Hunde werden doch alle in Lynns Karteikasten gesammelt, wieso liegt dieser hier rum? Es war ein gelber Impfpass, musste also schon etwas älter sein. Aber zu welchem Hund gehört der denn? Ich blättere durch, zwei Impfungen mit Aufklebern sind eingetragen, ich finde aber keinen Hundenamen, blättere nochmals durch und ein drittes Mal. Es hat eine geraume Weile gedauert, bis ich herausgefunden habe, dass es mein eigener Impfpass war (Tetanus nach Hundebiss, übrigens).
Sonntag, 27.7.08 Ich konnte heute Bonetti, Luckly und Bagira zu ihren Pflegefamilien bringen, wo wir sie bestens versorgt wissen, Dank an Yvonne (auch für die nette Bewirtung!), Claudia und Dina. Nur Bonetti hat mit den Doggen-Mädels ein wenig Stress gemacht, wollte ihnen gleich mal zeigen, was für ein toller Kerl er ist (und damit seine Unsicherheit kaschieren). Aber das wird sich legen.

Es gibt wohl im Leben für alles ein erstes Mal: Heute bin ich an einer Autobahn-Tankstelle weggefahren, ohne zu bezahlen! Nun ja, wenn man so viele wichtige Dinge zu erledigen hat, kann man sich nicht auch noch um jede Kleinigkeit kümmern....
Als es mir einfiel, hatte ich zwar Angst, dass man mich gleich mit Blaulicht einfangen würde, wollte aber nicht umdrehen, weil auf der Gegenseite Stau war, das hätte mich eine Stunde oder mehr gekostet. Von Zuhause aus, hab ich dann bei der Tankstelle angerufen - man hatte mich schon der Polizei gemeldet!

Samstag, 26.7.08 An den spärlichen Tagebucheinträgen kann man doch sofort erkennen, dass hier wieder größere Aktionen laufen. Stimmt, die letzte Woche war Hektik, unter anderem wegen der Vorbereitungen für meine Wochenend-Tour. Gestern und heute Ungarn, morgen Frankfurt, soeben hab ich einen kurzen Zwischenstop zu Hause im Tierheim.
Es gibt ja Leute, die sich mit einem Gummiseil um den Bauch in die Tiefe stürzen oder den Nanga Parbat über eine Wand erklettern, die noch nie zuvor jemand bezwungen hat. Sicherlich besondere Erlebnisse. Meine sehen anders aus.
Ich habe heute Vormittag den ziemlich herunter gewirtschafteten Doggen-Rüden Bagira in Ungarn übernommen. Ich habe ihn in den Arm genommen, ihm ein paar schöne Worte gesagt und ihm erklärt, dass ich mich um ihn und sein künftiges Schicksal kümmern werde. Da hat sich dieses abgemagerte Gerippe an mich gelehnt, freundlich und voller Vertrauen, dass nun alles gut wird. Das sind meine magischen Momente.
Dienstag, 22.7.08 Fjodor ist immer hungrig, aber er klaut nicht - oder richtiger: bisher hat er nicht geklaut. Heute früh, unbeaufsichtigt in der Waschküche, muss er wohl beim Anblick von noch originalverpackten Riesenkaustangen seine kriminellen Energien entdeckt haben. Er hat die Stangen ausgepackt und eiligst verzehrt.
Wie Insider vielleicht wissen: Rambo und Coba waren nicht nur meine Herzenslieblinge, sondern auch die Könige der Diebe. Jahrelang haben sie mir immer wieder bewiesen, dass sie schlicht und einfach pfiffiger sind als ich.
Sollte es also noch irgendwelche Zweifel gegeben haben, die sind ausgeräumt. Jetzt weiß ich es: Fjodor ist der Meinige!
Montag, 21.7.08 Der eine oder andere wird sich fragen "Können die nicht besser auf die Hunde aufpassen?" Aber Gerdi meint, ich solls schreiben, denn wichtig ist ja, dass sie alle zurückgekommen sind. Also:
Gestern im Morgengrauen hat der Wind die Gartentür aufgedrückt, ohne dass wir es bemerkten (Lynn und ich lagen beide noch in komatösem Schlaf, weil nachts zu lange gearbeitet). Die Nachbarin rief an "Gerade sind 5 Hunde an unserem Hof vorbeigelaufen - die können doch nur von Euch sein!?!" Wir zählen also ab, stimmt, es fehlen 6 Hunde (nicht 5, die Nachbarin sieht morgens vielleicht auch noch nicht so gut): Bono, Damion, Aliz, Wolly, Camilla und Heiko! Während wir uns gerade noch die Haare raufen, kommt Bono bereits zurück, gleich danach Damion. Aliz ist auch bald wieder da. Nun fehlen noch die 3 "Waldgeister", die scheuen, die sich auch unter normalen Bedingungen kaum anfassen lassen, auf jeden Fall nicht kommen, wenn man sie ruft. Losfahren und suchen, macht also überhaupt keinen Sinn.
Wir sperren alle Hunde ins Haus, damit die Gartentür offen bleiben kann, und beobachten durchs Fenster. Da kommen sie, einer nach dem anderen! Zuerst Heiko, der in Freiheit wohl die größte Angst hat, dann Camilla und schließlich auch Wolly. Nach 2 Stunden waren alle wieder zu Hause!
Sonntag, 20.7.08 Neben diverser Unbill, die dieser Tag mir gebracht hat, war er dann doch noch sehr gut zu mir: Der Rosenkavalier, Prinz Stupsnase Karli hat mich besucht!
Samstag, 19.7.08 Wegen der vorausgesagten Staus auf den Autobahnen (Ferienbeginn in 5 Bundesländern), mussten wir Bonettis Reise in den Norden leider verschieben.
Fjodor, Bonetti und Damion haben heute im Wohnzimmer ein wildes Spiel angezettelt, in dessen Verlauf Krummbein-Bonetti viermal die Abkürzung über die Sofa-Rückenlehne genommen hat, statt außen um das Sofa rum zu gehen.
Freitag, 18.7.08 Fjodor und Bonetti. Selten hatten wir zwei Jungs hier, die so gute Kumpels waren. Fjodor, der mächtige 70 kg-Bub, ehemaliger Zuchtrüde, und Bonetti mit den krummen Beinen, der wie ein Fröschlein watschelt. Seit Bonetti vor mehr als drei Monaten hier eingezogen ist, hatte er Narrenfreiheit bei dem Dicken, und er hat mit ebensoviel Erfindungsreichtum wie Ausdauer versucht, die Grenzen von Fjodors Geduld zu finden, erfolglos, Gott sei Dank. Kein Wunder, dass Bonetti sich fühlt wie der "Master of the Universe", hat er doch den Fjodor an seiner Seite, der ihn immer wieder heraushaut, wenn er sich mal zu weit aus dem Fenster gelehnt hat.
Wie Butch Cassidy and the Sundance Kid schlendern sie übers Grundstück, Schulter an Schulter neuen Herausforderungen entgegen (z.B. den Traktor vertreiben, der schon wieder zu nah an unserem Zaun vorbeifährt).
Wie soll ich ihnen begreiflich machen, dass heute ihr letzter gemeinsamer Tag sein wird? Bonetti wird uns morgen verlassen, und die beiden werden sich mit großer Wahrscheinlichkeit nie mehr sehen.
Aber Bonetti wird das Glück finden bei seiner Pflege-Familie mit den zwei Hundemädels und uns bald vergessen haben, Püppy wird glücklich sein, den Dicken wieder für sich alleine zu haben - und um Fjodor werde ich mich persönlich kümmern...
Donnerstag, 17.7.08 Er hat das Zeug zum Tierheimleiter: Fjodor steht an der Wasserschüssel, um seinen mächtigen Doggendurst zu stillen. Da kommt die alte Aliz daher, sie ist auch durstig. Was macht der Bub? Richtig, er geht zur Seite und lässt zuerst das Mädel trinken.

Gestern Abend hatte ich aus den Augenwinkeln gesehen, wie Damion aus der Waschküche huschte und in der Dunkelheit des Gartens verschwand. Ich hab das irgendwie nur am Rande registriert, bin der Sache auch nicht nachgegangen. Nun - wer nicht aufpasst, den bestraft das Leben. Heute früh wusste ich, was er da so eilig rausgetragen hat. Es war einer meiner heißgeliebten pinkfarbenen Gummischuhe ("Croqs" glaub ich, nennt man sie). Die Betonung liegt auf "war"!

Soeben haben Lynn und ich uns die DVD angesehen, die Sabine vom Sommerfest gemacht hat. Diese bewegte Diaschau mit Musik fängt in so genialer Weise die Stimmung dieses Festes ein, das bunte Treiben und die gute Laune von Menschen und Hunden - wir waren ganz hingerissen.

Dienstag, 15.7.08 Meine Lesebrille hat keine Bügel mehr, aber erfreulicherweise sind beide Gläser noch in der Fassung. Ich kann also damit durchaus noch lesen, wenn ich die Brille mit dem Finger auf der Nase halte. Diesmal waren es aber nicht die "üblichen Verdächtigen" Damion oder Bono, sondern Baghiera, der sich zur Tatzeit in meinem Zimmer aufgehalten hat.
Montag, 14.7.08 Nun habe ich doch kalte Füße bekommen - und Bonettis Operationstermin (vorläufig) abgesagt. Nach mehreren Gesprächen mit Leuten vom Fach oder mit Hundebesitzern, die ähnliche Probleme haben, gibt es eigentlich nur einen Menschen, der zur OP rät: die Chirurgin. Es mag aber sein, dass sie dieses Problem zu isoliert sieht.
Vielleicht soll man ihn so leben lassen, wie er ist, für die Zeit, die er eben hat. Wenn's schief geht (wie bei Bradley), hätte man ihm das bisschen auch noch genommen.
Ich stelle dieses Thema gern zur Diskussion, wenn jemand was dazu sagen möchte: bitte eMail an mich!
Sonntag, 13.7.08 Die Waschmaschine funktioniert (vorläufig) wieder, eine beherzte und technisch sehr versierte Frau hat mich besucht und die Pumpe einfach durchgepustet. Dank an Cleo!
Samstag, 12.7.08 Habe gestern den Gartenschlauch repariert: Schlauch hinter dem Loch abgeschnitten, die Kupplung montiert, auf die man dann so eine Art Handbrauseteil stecken kann.
Heute morgen, als ich auf den Hof gehe: die Kupplung ist vom Schlauch abgebissen, das Handbrauseteil in Einzelteile zerlegt. (Damion!!!)
Damion scheint zu meinen, dass das sein Tagebuch ist und er sich für jeden Tag was ausdenken muss, das man da reinschreiben kann.

Helga hat uns heute ein Kinderplanschbecken gebracht, mal sehen, wie lange dieses hält. Das letzte Planschbecken hatte folgendes Schicksal: Frisch mit Wasser gefüllt, wollte Damion wissen, wozu der Knopf in dem Becken wohl gut ist. Er hat dran gezogen, es gab eine Überschwemmung. Als das Becken wieder gefüllt war, haben Damion und Bono eine Möglichkeit gesucht, wie man das Wasser noch schneller ablassen kann - und gefunden: sie haben die Bodenplane aufgerissen.

Freitag, 11.7.08 Nochmals Damion: Er spielt ja am liebsten mit Glasscherben (die er sich selber produziert), hat sich aber noch nie dabei verletzt. Wenn er nichts Gläsernes findet, tut's auch Keramik, z.B. Tassen, Teller. Heute früh hat er einen Keramik-Engel erwischt, den er aus einem Blumengesteck gezogen hat.
Donnerstag, 10.7.08 Seit Wochen liegen wir mit der Waschmaschine im Clinch. Sie meldet immer "Pumpe verstopft", also Wasser ablassen und ausräumen, aber es ist nichts zu finden, was die Pumpe verstopft, immer wieder ein- und ausschalten, plötzlich gehts wieder (wie an dem Tag, als der Techniker kam - natürlich ging sie!). Aber jetzt geht gar nichts mehr.
Außerdem: Die kleine Abdeckung, die man abmachen muss, um das Wasser abzulassen, finden wir ganz unten im Garten (Damion!!!).
Ach ja, der Wasserschlauch zum Blumengießen hat auch ein Loch (Damion!!!).
Montag, 7.7.08 Eben hab ich Aliz (die alte Deutsch Kurzhaar-Hündin mit den vielen Tumoren) im Garten beobachtet: Am großen Nussbaum geht sie unter den tiefhängenden Ästen durch, gerade so, dass die Äste ihr über den Rücken streichen, sie geht langsam vor.... und zurück... vor.... und zurück. Ist dabei ganz still und in sich gekehrt. Dann habe ich verstanden, was Aliz da macht. Ich möchte weinen über ihr liebloses Leben, ein Leben, das sie gelehrt hat, sich selbst den Rücken zu kraulen...
Sonntag, 6.7.08 Sommerfest....
Dienstag, 1.7.08 Hilde ist eine herzallerliebste Oma. Nur mag sie es nicht, wenn sie von anderen Hunden bedrängt wird. Wenn der Grobmotoriker Bonetti ihr zu nahe oder gar auf sie drauf tritt, wird aus Oma Hilde ganz schnell "Oma Hilti"...
Wochenende
27. bis 29.6.08
Gabi packt frühmorgens den Bus mit Hunden voll und macht sich auf den Weg, um Helen bei Würzburg, Doggi Nähe Osnabrück, Pickel in Wismar und Mary an der Nordseeküste bei ihren neuen Familien, wo es fast überall bereits Hunde und Katzen gibt, abzuliefern. Nach 2.300 km kehrt sie am Sonntagabend zurück, hat wundervolle Leute kennen gelernt und Oma Hilde im Gepäck, die sie gegen Pickel "eingetauscht" hat.